Network General erweitert Monitoring-Werkzeuge

16.05.2007
Der amerikanische Spezialist für Netzwerkanalyse, Network General, hat seine Analysetools für die IT-Infrastruktur um einige Module erweitert.
Netflow liefert Reports über die Netzlasten.

Der amerikanische Spezialist für Netzwerkanalyse, Network General, hat seine Analysetools für die IT-Infrastruktur um einige Module erweitert.

Wie Thomas Dungs, Regional Manager Central Europe bei Network General, gegenüber ChannelPartner erklärte, ermöglichen die drei Werkzeuge "Netflow Collector", "Application Intelligence" und "Virtualization Forensics" "eine paketgenaue" Datenbetrachtung und -auswertung sowohl von Netzdaten als auch beim "Application-Performance-Management" und der Analyse von virtuellen Umgebungen. Für Kunden, die eine Langzeitanalyse ihrer Infrastruktur wünschen, bietet die US-Firma seit längerem das Tool "Sniffer Infinistream" an. Laut Dungs sollen die Erweiterungen der "Network Intelligence Suite"helfen, die "Komplexität von IT" mittels der hauseigenen Lösungen in den Griff zu bekommen.

Das neue Modul "Netflow Collector" ermöglicht die Analyse und Reports von Cisco-Netflow-Daten in der hauseigenen "Network Intelligence"-Architektur. Dabei erfasst das Modul unterschiedliche Datenquellen, auch Datenquellen von Third-Party-Herstellern, im Netz mittels der von diesen verwendeten Protokollen und es zeigt Anomalien und Schwachstellen auf. Zugleich bewertet das Tool die Datenquellen - Router, Switches, allgemein Netzkomponenten und Server - nach dem aktuellen Zustand und ermöglicht Voraussagen des Verhaltens der Komponenten. Ebenso ist sie in der Lage, historische Reports zu erstellen. Dazu Dungs: "Je mehr Datenquellen sie hat, desto genauer fällt die Analyse aus." Ihm zufolge vermag das Tool bis zu 2,5 Millionen Datenströme per Netflow-Quelle zu erfassen.

Die Software, die auf einem Server installiert werden muss, arbeitet mit dem hauseigenen Management-Dashboard "Visualizer", Version 4.5, zusammen. Natürlich hat diese Software ihren Preis: In den USA kostet sie pro Netzkomponente 500 Dollar; dazu kommen noch rund 10.000 Dollar für das Darstellungs-Werkzeug "Visualizer ".

Die "Network Intelligence Suite" selbst erweiterten die Kalifornier um die Applikationsgeschwindigkeits-Analysefunktion "Application Intelligence". Für Administratoren komplexer IT-Infrastruktur bedeutet dieses Werkzeug, dass sie die Protokolle, vermittels derer unternehmenskritische Anwendungen durchs Netz transportiert werden, analysieren und sozusagen reparieren können. Beispielsweise könne ein Administrator, so Dungs, einer Software aus dem Hause SAP dabei zusehen, wie sie Breitbandverbindungen nutzt, wie sie über Protokolle wie zum Beispiel TCP oder FTP transportiert wird oder auch, wie sie von einem Server verarbeitet wird.

Über das Dashboard erhält der Administrator genaue Analysen des Netzverkehrs und des Applikationsverhaltens

Ein Performance-Dashboard gibt visuell Aufschluss über diese Daten - "nahezu in Echtzeit" (Dungs). Der Administrator kann laut Dungs aus 180 Bestandteilen individuelle, rollenbasierte Konsolen erstellen und, ausgehend von einem Alarm, spezifische Fehlfunktionen filtern und analysieren. Das Tool arbeitet mit der hauseigenen Software "InfiniStream", Version 4.0, zusammen und kostet, abhängig von der Serverinstallation, zwischen 12.500 für einen Server und 17.500 Dollar für einen Dual Core-Server.

Um virtuelle Serverumgebungen analysieren zu können, hat Network General das Werkzeug "Virtualization Forensics" entwickelt. Mit diesem können Administratoren virtuelle Server von VMware und Microsoft Server-genau betrachten, die darauf laufenden Applikationen monitoren und erneut mittels eines Dashboards visuell aufbereiten. Setzen sie darüber hinaus auch das Tool "NetVigil" ein, können sie auch in Frage kommende Virtualisierungs-Server und -Anwendungen identifizieren. Laut Dungs ist dieses Tool der erste Schritt in Richtung Administration virtueller Umgebungen: "Es wird noch Einiges kommen." Der Preis für die Kombination aus "Virtualization Forensics" und "NetVigil", Version 4.5, beträgt 50,000 Dollar.

Schließlich hat Network General sich "auf Kundendruck" (Dungs) dazu entschlossen, eine Reihe von Schnittstellen (API) zu seiner Management-Plattform "Network Intelligence" offenzulegen. Zwar sind damit ausschließlich Zugänge zu den beiden Management-Dashboards "Visualizer" und "Netvigil" möglich, doch immerhin können nun Drittanbieter kundenspezifische Applikationen entwickeln, die auf all die Daten zugreifen können, die in der der Management-Suite "Network Intelligence" zugrunde liegenden PDMB-Datenbank (Performance Management Database) abgelegt sind. Dazu Dungs: "Wir wollen mit Software-Anbietern zusammenarbeiten."

Network General, das im Jahr 2004 von McAffee abgespalten wurde und heute eine private Firma mit Sitz in San Jose, Kalifornien, hat aktuell in Deutschland fünf zertifizierte Partner. (wl)