Wer in Deutschland mit 600 Systemhäusern intensiv zusammenarbeitet, kann mit dem SMB-Trumpf wuchern. So Netgear: Der amerikanische Netzwerker, noch vor zwei Jahren arg gebeutelt von der Finanzkrise, hat wieder Oberwasser bekommen, sowohl was die nackten Quartalsergebnisse als auch seine Marktpräsenz im SMB-Bereich betrifft.
Zuletzt konnte die Company nicht nur den Quartalsgewinn und den Umsatz steigern, sondern auch für sich reklamieren, seine Strategie der Produktdiversifizierung zahle sich aus.
Das Unternehmen bietet mittlerweile neben Netzwerkkomponenten Speicher- und Security-Lösungen an; des Weiteren kann es mit Managementlösungen den mittleren SMB-Markt adressieren. Das führt dazu, wie Martin Hummel, Sales Director VAR von Netgear Deutschland, im Gespräch mit ChannelPartner sagte, dass das Partnerprogramm Powershift nun deutlich aufgewertet werde konnte.
Ab 1. Juli greift es D.A.CH-weit, und gemeint sind alle zertifizierten Partner des Netzwerkes, die mit SMB-Kunden im Geschäft sind. Von den derzeit rund 2.900 registrierten Partnern kommen zuvörderst die 600 zertifizierten Partner in Frage, mit denen Netgear "intensiv zusammenarbeitet", wie Hummel sagte. Dazu zählt der Channel-Manager all jene lokalen VARs und Systemhäuser, mit denen Netgear Verträge abgeschlossen hat, ebenso große Systemhäuser wie Ada, Bechtle und Cancom.
Erweiterte Sales- und Supportmannschaft
Sie sollen ab diesem Juli "Preisvorteile sowie direkte Vertriebs- und Marketingunterstützung" (Hummel) erhalten. Selbstverständlich abhängig von dem Zertifizierungsstatus - PowerShift, PowerShift Platinum und PowerShift Platinum Plus - erhalten Partner Rabatte, die sie gegenüber Online-Shops deutlich bevorzugen. Des Weiteren erhalten diese Partner Marketingunterstützung, nicht zuletzt durch zwei neue, eigens für VARs und Integratoren eingestellte Mitarbeiter, und kostenlose Produkt- und Vertriebsschulungen.
Ebenso steht auf dem Powershift-Programm "direkte und qualifizierte Lead-Weitergabe und Projektbetreuung durch Netgear-Mitarbeiter" (Hummel). Auch dafür hat der hierzulande mittlerweile wieder 30 Mitarbeiter zählende Netzwerker neu eingestellt: Drei Vertriebsmitarbeiter arbeiten bereits mit dem Schwerpunkt Endkunden, nach einem weiteren werde noch gesucht, und zusätzlich seien auch zwei Techniker (Systemengineers) für Presales- und Supportfragen zu Netgear gestoßen.
Wie Hummel versicherte, sei Netgear mittlerweile in der schätzenswerten Situation, im Segment kleinere und mittlere SMB-Kunden "interessante und margenträchtige Projekte" gewinnen zu können. Das seien Filial-Lösungen, auch bei Großkunden wie zum Beispiel O2, ebenso Campus-, Behörden- und Schullösungen, aber auch Core-Lösungen bei Unternehmen.
Diese Entwicklung liegt Hummel zufolge zum einem daran, dass der mittlere Mittelstand ("Midsize enterprises") seine Projektzurückhaltung aufgegeben habe; zum anderem aber liege es auch an dem breiten Produktspektrum, das Netgear anbieten kann. Immerhin deckt es Unternehmens-LANs mit Ausnahme Routing ab, des Weiteren kann Netgear mit NAS- und UTM-Lösungen aufwarten.
Unterstützt wird das Angebot von deutschsprachigen Supportkräften, der lebenslangen Garantie auf die B2B-Produkte " ProSafe", und der fünfjährige Hardware-Garantie auf alle ReadyNAS-Lösungen, so Hummel.
Zu den größten Konkurrenten zähle Netgear derzeit 3Com, jetzt HP Networking, D-Link und neuerdings Cisco SMB. Des Weiteren gebe es natürlich Anbieter wie zum Beispiel Allied Telesis oder Zyxel.
Doch Hummel zählt stark auf "die gewachsenen Beziehungen" zu den Netgear-Partnern. Diese könne man weder handstreichartig noch mit plötzlich einsetzenden Marketingkampagnen abwerben: "Wir profitieren natürlich von unseren gewachsenen Beziehungen", sagte Hummel. Das solle trotz der Anstrengungen der Konkurrenten auch so bleiben. (wl)