NAS-Server für KMU

NAS-Test: Buffalo TeraStation 5800D

31.03.2014 von Karl Fröhlich und Ulrike Rieß
Mit der TeraStation 5800D richtet sich Buffalo an kleine und mittlere Unternehmen sowie professionelle Anwender. Der NAS-Server ist mit acht Festplatten bestückt und bietet Speicherkapazitäten zwischen acht bis 32 TByte. Im Test überzeigt das NAS mit seinem Preis-/Leistungs-Verhältnis.

Das 8-Bay-NAS stellt SoHo-Anwendern, kleinen Büros aber auch KMUs viel Platz zur Verfügung. Buffalos TeraStation 5800D speichert Dokumente, Geschäftsdaten, Fotos und Videos und eignet sich auch als Backup-Array. In der Vollausbaustufe ist mit acht 4-TByte-Platten eine maximale Bruttokapazität von 32 TByte möglich. In der Mindestausstattung werden bis zu acht TByte erreicht.

Technische Details

Für den Takt sorgt Intels Dual-Core-Prozessor Atom D2700 mit 2,13 GHz, der von einem zwei GByte großen DDR3-Speicher unterstützt wird. Zum Anschluss an das Netzwerk stehen zwei 1-Gbit-Ethernet-Ports zur Verfügung. Zudem sind zwei USB-2.0- und drei USB-3.0-Schnittstellen vorhanden.

Die acht 3,5-Zoll-Laufwerke sind hotswap-fähig ausgelegt und lassen sich bei Bedarf im laufenden Betrieb austauschen. Die 5800D unterstützt die RAID-Level 1, 5, 6 sowie deren gestripten Varianten 10, 50 und 60. Mit den angebotenen 2-, 3- und 4-TByte-Festplatten ergeben sich jeweils maximal 28 TByte unter RAID 5, 24 TByte unter RAID 6 oder 16 TByte unter RAID 1. Allerdings unterstützt das System lediglich SATA-II, also maximal 300 MByte/s.

Installation

Getestet wurde ein 8-TByte-Modell von den Kollegen von speicherguide.de. Für die vorhandenen acht 1-TByte-Platten haben die Tester zuerst eine RAID-1-Gruppe aus zwei Laufwerken angelegt sowie eine RAID-60-Gruppe aus 3+2 Laufwerken. Zudem kam ein Hot-Spare-Laufwerk hinzu. Die logische Einrichtung der Gruppen nahm die erwartete Zeit in Anspruch: die RAID-1-Gruppe war nach wenigen Minuten einsatzbereit, während die RAID-6-Gruppe fast 21 Stunden auf sich warten ließ. Für die Leistungstests kamen durchgehend 1-TByte-LUNs zum Einsatz, wobei diejenige auf der RAID-1-Gruppe sowohl für iSCSI- als auch für NAS-Zugriffe zur Verfügung stand, die drei auf der RAID-6-Gruppe jeweils für iSCSI, NAS und für den Mischbetrieb. Das Testsystem bestand aus einem Fujitsu-Server TX200 S7 mit zwei Intel Xeon-Prozessoren mit 3,2 GHz, 32 GByte Hauptspeicher und Windows 2008 R2.

Healthbook
Buffalo Terastation 5800D
Buffalo Terastation 5800D
Buffalo Terastation 5800D
Buffalo Terastation 5800D
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Buffalo Terastation 5800D
Buffalo Terastation 5800D

Performance und Energiebedarf

Die Lese- und Schreibdurchsätze für iSCSI-, NAS- und Mischbetrieb unterscheiden sich kaum messbar voneinander. Während auf der RAID-1-Gruppe mit durchschnittlich 108 MByte/s geschrieben und mit 116 MByte/s gelesen wurde, wurden unter RAID 6 immerhin noch 81 MByte/s schreibend und 102 MByte/s lesend erreicht. Ebenso wie die Art des Zugriffes hat offensichtlich auch die Konfiguration der beiden Gigabit-Ethernet-Ports keinen Einfluss auf die Gesamtleistung. Hier muss Buffalo vielleicht noch einmal am Code arbeiten, denn es zeigen sich die gleichen Durchsätze bei der Verwendung sowohl der einzelnen als auch mit Workload Balancing konfigurierter Anschlüsse.

Positiv gefällt die TeraStation puncto Energieverbrauch. Die vom Hersteller angegebenen 170 Watt werden auch bei voller Belastung nicht erreicht. Maximal 162 Watt schlugen hier zu Buche. Das Gerät präsentiert sich angenehm leise und sonderte auch nach längerem Betrieb kaum Hitze an die Umgebung ab.

Funktion und Ausstattung

Die TS5800D ist mit Buffalos Betriebssystem "NAS System" ausgerüstet und verfügt damit über eine Reihe von Business-Funktionen von sicherer RAID-Verwaltung über Fernzugriffsmöglichkeiten bis hin zu File Sharing im Netzwerk. Über das OS lassen sich Datenspeicher, -sicherungen und -verteilung in größeren Produktivumgebungen verwalten.

Die TS5800D bietet Replikationsmöglichkeiten von einem zu einem zweiten Buffalo NAS-Gerät über das lokale Netzwerk oder das Internet. Hiermit können synchrone Spiegel in Echtzeit erstellt und somit eine kontinuierliche Absicherung der gespeicherten Daten gewährleistet werden. Bei Nutzung dieser Funktion lässt sich der Zugriff automatisch von einer auf die andere TeraStation umschalten, falls die Primärseite ausfallen oder nicht mehr erreichbar sein sollte. Innerhalb einer Minute soll das zweite Array alle Funktionen des ersten übernehmen, ohne dass ein manueller Eingriff notwendig wird. Anwender sollen somit ohne Unterbrechung auf die gespeicherten Daten zugreifen können.

Backup und Videoüberwachung

Darüber hinaus beinhaltet die TS5800D zehn Lizenzen von Novastor, NovaBACKUP Business Essentials und bietet damit eine vollständige All-in-One-Lösung für kleine und mittlere Unternehmen. Die Software sichert neben Dateisystemen auch angeschlossene Rechner, SQL-Datenbanken und Exchange-Mail-Server.

Mit der Videoüberwachungsplattform zeichnet die TS5800D Video im HD-Format auf und verwaltet die Streams in einer simplen Oberfläche. Der Surveillance Video Manager von Soleratec erlaubt eine fortschrittliche Spurensuche im gespeicherten Material, um diese Bestände einfach und sinnvoll zu verwalten. Das System unterstützt das IP-basierte RTSP (Real Time Streaming Protocol) und damit jede Kamera, die nach diesem Standard arbeitet. In der Grundlizenz ist eine Kamera enthalten, weitere sind optional erhältlich.

Healthbook
Johannes Wagmüller, Director Systems Engineering, NetApp
"Die stetig wachsende Menge unstrukturierter Daten bedingt die zunehmende Popularität von geclustertem NAS und damit das anhaltende Wachstum dieses Segments."
Dr. Stefan Radtke, CTO Isilon Storage Division, EMC Deutschland
"Mit EMC Isilon ist laut Gartner und IDC EMC bereits heute Markführer im Segment der Scale-Out-NAS-Systeme."
Vincenzo Matteo, Disk Product Management Director, Oracle
"Scale-Out NAS-Systeme sollen in erster Linie hohe Performance bieten. Unsere Oracle ZS3 Speicherlösungen bieten die Leistungsdaten eines typischen Scale-Out Designs, allerdings auf Basis einer deutlich effektiveren und gleichzeitig weniger komplexen Architektur."
Michael Achtelik, Storage Business Leader DACH, IBM Deutschland
"Generell sehen wir Scale-Out-Architekturen bei Speicher-Infrastruktur-Systemen als zentralen Ansatz, um mit zukünftigen Kapazitäts- und Leistungsanforderungen Schritt halten zu können.“
Robert Guzek, Senior Alliance Manager CE FTS CE ISS Market Operations, Fujitsu Technology Solutions
"Scale-Out-Systeme werden in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung gewinnen, denn sie bieten mehr Flexibilität bei der Erweiterung der Kapazitäten und der Erhöhung der Leistungsfähigkeit. Scale Out ist deshalb schon jetzt ein großer Trend bei vielen Kunden. Ein weiterer Trend ist die Vereinheitlichung der Verwaltung.“
Hans Schramm, Field Product Manager Enterprise, Dell
"Mit dem Dell Fluid File System bietet Dell eine skalierbare und performante NAS Plattform für die EqualLogic und Compellent Systeme."
Thomas Meier, Chief Technologist Storage, Hewlett-Packard
"Scale-Out-NAS-Systeme sind eine wichtige Grundlage, um als Firma langfristig einen Datenpool für Big-Data-Analysen aufzubauen."
Dr. Georgios Rimikis, Senior Manager Solutions Strategy, Hitachi Data Systems
"Mit einem Blick auf die immer weiter schreitende Digitalisierung unserer Welt erwarte ich auch vor diesem Hintergrund für das Segment der geclusterten NAS viel Bewegung."

Netzwerk und Protokolle

Die TS5800D kann als iSCSI-Ziel konfiguriert und in die entsprechenden Umgebungen eingebunden werden. Im Gegensatz zu den meisten anderen Systemen lassen sich hier iSCSI- und Standardvolumen gleichzeitig nutzen, was eine wesentlich effizientere Belegung ermöglicht. Darüber hinaus kann das Buffalo-NAS auch in Verbindung mit VMware zum Einsatz kommen.

Die TS5800D bietet eine große Anzahl an Zugriffsmöglichkeiten. CIRS/SMB, AFP, http/https, FTP/SFTP/FTPS und NFS stehen für unterschiedliche Umgebungen zur Auswahl. Das Array kann über LDAP beziehungsweise Active Directory integriert sowie über HTTP oder sHTTP erreicht werden. Auch die Liste der unterstützten Betriebssysteme ist mit Apple MacOS X 10.4 bis 10.9, Microsoft Windows 2000/XP, Windows 2000 Server, Windows 7 (32/64 Bit), Windows 8/8.1, Windows Server 2003, Windows Server 2008/R2 und Windows Vista (32/64 Bit) erfreulich lang.

Fazit und Quickinfo

Die TeraStation 5800D belegt die Entwicklung von Buffalo vom Lieferanten von Consumer-Produkten zum ernstzunehmenden Hersteller für den Bereich Small-and-Medium-Business. Das qualitativ hochwertig ausgelegte Array, bietet Platz für bis zu 32 TByte Speicher und bringt eine umfangreiche Betriebsumgebung mit.

Insgesamt bietet der NAS-Server ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Im Internet ist das 8-TByte-Modell ab rund 1100 Euro erhältlich. Die Vollausstattung mit acht 4-TByte-Drives beginnt bei zirka 2200 Euro. Dafür erhält man Business-Funktionen wie Replikation, duale Ethernet-Ports, iSCSI- und NAS-Target sowie Failover und VMware-Support.

Die Leistungswerte könnten besser sein und auch eine Unterstützung von SATA-III-Platten wäre wünschenswert. Dafür zeichnet sich die TS5800D, trotz der acht Platten, mit leisen Betriebsgeräuschen und einem geringen Energieverbrauch aus.

Quickinfo: Buffalo TeraStation 5800D

Technische Daten

Storage-Subsystem

8x 3,5-Zoll-SATA-HDDs

Max. Bruttokapazität

32 TByte mit 8x 4-TByte-HDDs (Testsystem bestückt mit 8x 1-TByte-HDDs)

RAID-Level

0, 1, 5, 6, 10, 50, 51, 60, 61 (mit hotspare)

Prozessor

Intel Atom D2700, 2,13 GHz

Betriebssystem

Buffalo NAS System

Ethernet

2x 1 Gbit/s

Anschlüsse

2x USB 2.0, 3x USB 3.0

Garantie

3 Jahre

Web

www.buffalo-technology.de/de/

UVP (8 TByte)

ca. 1100 Euro (Stand: 20.03.14)

UVP (32 TByte)

ca. 2200 Euro (Stand: 20.03.14)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unseres Kooperationspartners speicherguide.de. (rb)