Vielen hat die Zeit im Home Office gezeigt, dass die Arbeit am Notebook auf Dauer recht mühsam sein kann. Der Bildschirm ist vergleichsweise klein und kann nur bedingt an die Anforderungen des Nutzers angepasst werden. Abhilfe verschafft ein externer Monitor. Wer es von seinem üblichen Büroarbeitsplatz gewohnt ist, mit zwei Displays zu arbeiten, kann mit dem zusätzlichen Gerät einfach eine Dual-Screen-Umgebung schaffen.
So wie sich die einzelnen Heimarbeitsplätze unterscheiden, so unterschiedlich sind auch die Anforderungen an Monitore: "Home Office ist ein recht dehnbarer Begriff. Nicht wenige nutzen einfach den Küchentisch als Arbeitsplatz, während sich andere eine ausgewachsene Büroumgebung schaffen", erläutert Robbi Teichfischer, Field Product Manager Displays and Client Peripherals bei . Grundsätzlich empfiehlt er aber, unabhängig von der Bildschirmdiagonale möglichst kompakte Monitore einzusetzen, die einen schmalen Rand, einem kleinen Standfuß und einer geringen Gehäusetiefe aufweisen.
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Nicht alle, die derzeit von zuhause aus arbeiten, steht ein Arbeitszimmer zur Verfügung, das weiß auch Michael Vorberger, Head of B2B & B2C Sales, Professional Display Solutions & Consumer Displays bei : "Dementsprechend möchten sie gerne einen Arbeitsplatz haben, der sich nach Feierabend fließend in den Wohnraum integrieren lässt", sagt er. Einige Hersteller haben nun kompakte Bildschirme im Portfolio, die sich einfach und unkonventionell installieren lassen. So bietet Samsung mit der "The Space"-Reihe Geräte an, bei den der Standfuß mit eine Schraubzwinge an der Tischkante befestigen lässt.
Schüler brauchen geeignete Ausstattung
Doch nicht nur die Erwerbstätige sind auf die Möglichkeit angewiesen, zuhause zu arbeiten. Schulen und Universitäten sind geschlossen. Längst nicht alle Kinder- und Studentenzimmer sind dafür eingerichtet. "Wir gehen davon aus, dass die Ausstattung bunt gemischt sein dürfte. Oft findet man ausgedientes Equipment der Eltern", meint Marc Seemann, Senior Product Manager bei Acer. Zum Notebook oder Tablet seien zusätzliche Monitore selten. Es gibt aber auch das Gegenteil: "Auf der anderen Seite stehen bei Gamern High-End-Equipment mit großen Displays und leistungsstarken Rechnern", erklärt er. Alles in allem dürfte aber in den wenigsten Kinder- und Jugendzimmern eine geeignete Home Schooling Ausstattung stehen, lautet sein Fazit.
So sollte laut Seemann zunächst die Ausstattung mit einem geeigneten Notebook im Vordergrund stehen. "Und natürlich ist ein Monitor als zweiter Screen absolut sinnvoll. Denn gerade bei der Vorbereitung von Referaten und Präsentationen müssen Schüler zwischen mehreren Anwendungen springen", weiß der Acer-Monitorspezialist.
Spracherkennung im Home Office
Bei dauerhaften Arbeitsplätzen sind im Gegensatz zu temporären Arbeitsplätzen andere Eigenschaften gefragt. Dabei unterscheiden sich die Anforderungen für Home Office oder Home Schooling nicht wesentlich. "Die Tätigkeiten sind doch ähnlich. Höhenverstellbarkeit sehen wir gerade bei Schülern als noch wichtiger an, weil sie noch nicht daran gewöhnt sind, lange Zeit konzentriert am Bildschirm zu arbeiten. Da sollte die Ausrüstung das Lernen so bequem wie möglich machen", fordert Seemann. "Auch im Home Office ist eine optimale Ergonomie der Geräte ein Muss. Gefragt sind Features wie Höhenverstellbarkeit, Dreh- und Schwenkbarkeit, eine Pivot-Funktion, aber auch blickwinkelstabile IPS-Panels. Gerade im Hinblick auf die eigene Gesundheit sollten Nutzer hier keine Kompromisse eingehen", empfiehlt Robbi Teichfischer von Dell.
Viele Käufer achten nach der Erfahrung von Samsung-Manager Vorberger zunächst auf die Größe des Bildschirms und das Design. Das sei auch richtig und gut. Darüber hinaus müssen aber weitere Ausstattungsmerkmale berücksichtigt werden. "So sollten Kunden vor dem Kauf überlegen, welche Geräte an den Monitor angeschlossen werden. Display Ports und HDMI-Schnittstellen gehören zum Standard", betont er. Über beide Anschlussarten lassen sich die meisten PCs und Laptops mit dem Monitor verbinden. "Ein USB-Port ist dann sinnvoll, wenn zum Beispiel eine externe SSD angeschlossen werden soll. Über USB-Typ-C können nicht nur Daten übertragen, sondern sogar Smartphones oder Laptops geladen werden. Darüber hinaus gibt es auch eher seltenere Anschlussarten, wie Thunderbolt 3. Über die Schnittstelle lassen sich verschiedene Geräte, unter anderem ein MacBook Pro, anschließen", erläutert der Experte.
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Zudem sollte bei der Anschaffung nicht nur die Eignung für die Büroarbeit berücksichtigt werden. "Der Vorteil an Home-Office-Monitoren ist, dass sie nicht nur für berufliche, sondern auch für private Zwecke verwendet werden können. Es wird häufig außenvorgelassen, ob der Monitor zum Beispiel auch für das Computerspielen in der Freizeit verwendet werden soll", berichtet Vorberger. Für ein flüssiges Gaming-Erlebnis sei die Bildwiederholrate entscheidend und damit eine möglichst hohe Hertz-Zahl. Wer Filme über den Monitor schauen oder Fotos- und Videos bearbeiten möchte, sollte zum einen auf die Auflösung achten. "Je höher, desto besser", lautet sein Motto.
Distribution stellt Verfügbarkeit sicher
Die Nachfrage nach Displays ist nach Angaben von Herstellern und Distributoren in den vergangenen Wochen deutlich angewachsen. "Das liegt natürlich an den Home-Office Arbeitsplätzen, aber auch daran, dass die Menschen generell mehr Zeit zuhause verbringen", erklärt Acer-Produktmanager Seemann. So seien auch Gaming-Modelle gefragt. Die Verfügbarkeit sei "langsam verbessert". Man arbeite intensiv mit der Distribution zusammen, um die Nachfrage "bestmöglich" abzudecken.
Auch Samsung-Display-Vertriebschef Vorberger betont die Rolle der Grossisten: "Durch unser zweistufiges Vertriebsmodell können wir gemeinsam mit unserer Distribution aktuell eine gute Verfügbarkeit für die meisten Produkte sicherstellen", verspricht er. Das betreffe alle Gerätekategorien.