Nur drei Prozent

Mobiltelefone werden nicht recycelt

08.07.2008
Nur drei Prozent aller nicht mehr benötigter Mobiltelefone werden recycelt. Dies ist das Ergebnis einer von Nokia durchgeführten weltweiten Kundenbefragung. Sie zeigt, dass die meisten gebrauchten und nicht mehr benutzten Geräte zu Hause in der Schublade liegen. Drei von vier Menschen gaben zudem an, dass sie es bislang noch nie in Betracht gezogen hätten, ihr Gerät zu recyceln, während nahezu die Hälfte der Befragten gar nicht erst wusste, dass dies überhaupt möglich ist.
Nur drei Prozent aller nicht mehr benötigter Mobiltelefone werden recycelt.
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Nur drei Prozent aller nicht mehr benötigter Mobiltelefone werden recycelt. Dies ist das Ergebnis einer von Nokia durchgeführten weltweiten Kundenbefragung. Sie zeigt, dass die meisten gebrauchten und nicht mehr benutzten Geräte zu Hause in der Schublade liegen. Drei von vier Menschen gaben zudem an, dass sie es bislang noch nie in Betracht gezogen hätten, ihr Gerät zu recyceln, während nahezu die Hälfte der Befragten gar nicht erst wusste, dass dies überhaupt möglich ist.

Die Umfrage basiert auf Interviews mit 6.500 Menschen in 13 Ländern, darunter Finnland, Deutschland, Italien, Russland, Schweden, Großbritannien, die Vereinigten Arabischen Emirate, USA, Nigeria, Indien, China, Indonesien und Brasilien. Ziel der Umfrage war es, mehr über die Einstellungen und die Verhaltensweisen der Kunden zum Thema Recycling zu erfahren.

Die Studie macht deutlich, dass Nutzer, die in ihrem Leben bislang durchschnittlich bis zu fünf Mobiltelefone besessen haben, nur wenige dieser Geräte ins Recycling geben, wenn sie sie nicht mehr nutzten. Doch es gibt noch Hoffnung: Nur vier Prozent der nicht mehr benötigten Handys landen tatsächlich im Hausmüll; 44 Prozent aller aus dem Gebrauch genommenen Geräte bleiben einfach ungenutzt zu Hause liegen. Andere gebrauchte Geräte werden auf verschiedene Weisen weitergenutzt: Ein Viertel der Befragten gibt die nicht mehr benötigten Handys an Freunde oder Familienmitglieder weiter, und 16 Prozent aller Nutzer verkaufen ihre gebrauchten Mobiltelefone. Letzteres gilt vor allem für die Menschen in der dritten Welt.

Weltweit gaben 74 Prozent der Nutzer an, dass sie nicht darüber nachdenken, ihre Mobiltelefone zu recyceln, obwohl mit 72 Prozent fast ebenso viele Menschen der Ansicht sind, dass Recycling zum Umweltschutz beiträgt. Diese Einstellung zeigt sich in vielen Ländern: So ziehen es in Indonesien 88 Prozent, in Indien 84 Prozent und in Brasilien, Schweden, Deutschland und Finnland jeweils 78 Prozent der Nutzer nicht in Betracht, ihre gebrauchten Geräte zu recyceln.

Aus Handyresten lassen sich Teile von Wasserkesseln, Parkbänken und Zahnfüllungen, von Musikinstrumenten und Fahrrädern herstellen.
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Einer der Hauptgründe dafür, dass nur so wenige Menschen ihr Mobiltelefon ins Recycling geben, liegt laut der Umfrage darin, dass sie einfach nicht wissen, dass dies überhaupt möglich ist. Tatsächlich sind bis zu 80 Prozent der Materialien eines Mobiltelefons recycelbar. Es handelt sich dabei um wertvolle Rohstoffe, die erneut genutzt werden können, beispielsweise zur Herstellung von Wasserkesseln, Parkbänken, Zahnfüllungen oder sogar Saxophonen und anderen Musikinstrumenten aus Metall. Kunststoffe, die nicht recycelt werden können, werden verbrannt, um so Energie für den Recycling-Prozess zu liefern. Andere Materialen werden zerkleinert und als Rohstoffe für den Straßenbau genutzt. Auf diese Weise muss nichts auf der Deponie landen

Weltweit wusste die Hälfte aller Befragten nicht, dass Mobiltelefone auf diese Weise recycelt werden können. Mit 17 beziehungsweise 26 Prozent wissen in Indien und Indonesien die wenigsten der Befragten darüber Bescheid. Demgegenüber gibt es das größte Bewusstsein für das Recycling von Mobiltelefonen mit 80 Prozent in Großbritannien sowie in Finnland und Schweden, wo sich jeweils 66 Prozent der Befragten darüber im Klaren sind.

Vielen der befragten Menschen war es selbst dann, wenn sie prinzipiell wussten, dass ein Gerät recycelt werden kann, nicht klar, wie sie dabei vorgehen sollen. Zwei Drittel gaben an, dass sie nicht wissen, wie ein nicht mehr benötigtes Gerät recycelt werden kann, während 71 Prozent nicht wussten, wo dieses möglich ist.

Als Konsequenz aus den Ergebnissen der Befragung entwickelt Nokia eine Reihe von Kampagnen und Initiativen mit dem Ziel, die Kunden darüber zu informieren, warum, wie und wo alte, nicht mehr benötigte mobile Geräte, Ladegeräte und Zubehör zu recyceln sind. Gleichzeitig erweitert Nokia sein weltweites Rücknahmeprogramm um viele weitere Sammelcontainer, die an den Verkaufsstellen noch deutlicher positioniert werden sollen, um das Bewusstsein für dieses Thema weiter zu fördern.