Mobiltelefone verfügen über viele Zusatzfunktionen, die von ihren Besitzern nicht genutzt werden. Dies ist das Ergebnis einer Studie zur Techniknutzung in Deutschland der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) , die anlässlich der IFA durchgeführt wurde. Mobiltelefone gehören zwar mittlerweile zur Grundausstattung, die Anforderungen an die Geräte sind allerdings individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt. Die meisten Handys könnten laut PwC-Studie viel mehr als die Nutzer wünschen. "Das Handy, das alles kann, wollen nur wenige Kunden", ist Arno Wilfert, PwC-Experte für den Bereich Telekommunikation, überzeugt.
16 Prozent der 501 befragten Haushalten gaben an, dass sie kein Mobiltelefon besitzen und sich auch keines zulegen wollen. Diese Aussage trifft mit 37 Prozent vor allem auf Personen im Ruhestand zu, während lediglich acht Prozent der Berufstätigen und nur zwei Prozent der befragten Schüler, Studenten und Auszubildenden auf ein Handy verzichten können oder wollen. Nahezu 70 Prozent der Berufstätigen wünschen sich ein einfaches Handy ohne Zusatzfunktionen. In der Gruppe der Auszubildenden wollen nur 35 Prozent ein Mobiltelefon ohne zusätzliche Features. "Ein 'einfaches Handy' deckt die Basisfunktionalitäten Sprache und SMS ab, hat ein eher einfaches Display und keine Zusatzausstattung", so Wilfert gegenüber pressetext.
Die Anforderungen jener Nutzer, die zusätzliche Funktionen wünschen, unterscheiden sich im Detail deutlich. 45 Prozent der Befragten unter 35 Jahren wünschen sich beispielsweise Spiele auf ihrem Handy, während dies nur von 18 Prozent der 35- bis 54-jährigen gewünscht wird. Ähnlich ist die Situation bei Musik am Handy. 86 Prozent der jüngeren und 56 Prozent der älteren Befragten sehen den MP3-Player als wichtige Zusatzfunktion ihres Mobiltelefons an. Dagegen ist die E-Mail-Funktion den älteren Nutzern deutlich wichtiger als den jüngeren (62 Prozent gegenüber 45 Prozent). Die mit Abstand beliebteste Funktion am Mobiltelefon ist die Kamera.
Ein Allroundgerät wird laut der Studie von den wenigsten Kunden gewünscht. "Gute Perspektiven haben Hardwarehersteller, die in Kooperation mit den Netzbetreibern für verschiedene Kundengruppen maßgeschneiderte Modelle und Tarife anbieten. Wie das funktionieren kann, haben Apple und AT&T mit dem iPhone in den USA demonstriert", sagt Wilfert. (pte)