Im dritten Quartal 2010 wurden in Deutschland 4,5 Prozent weniger mobile Computer verkauft, als im Vergleichsquartal des Vorjahres (siehe Tabelle). Gestrauchelt sind vor allem die beiden großen Hersteller Hewlett-Packard und Fujitsu in diesem Segment, während Asus und vor allem Lenovo eine Menge Boden gut machen konnten. "Der deutsche Notebook-Markt hat es, wie auch die restliche Westeuropa-Region, nicht geschafft, die Erwartungen für das dritte Quartal zu erreichen, sondern schrumpfte um 4,5 Prozent", fasst Eszter Morvay, Research Manager Personal Computing bei IDC, die Ergebnisse zusammen. Im B2B-Segment stiegen die Verkäufe um 7,6 Prozent an, während im Consumer-Segment 9,9 Prozent weniger Geräte als im Vergleichsquartal des Vorjahres verkauft wurden.
Hersteller |
Stückzahlen |
Marktanteil |
Stückzahlen |
Marktanteil |
Wachstum von Jahr zu Jahr |
Acer |
611.414 |
28,1 |
551.939 |
26,6 |
-9,7 |
Asus |
252.197 |
11,6 |
320.574 |
15,4 |
27,1 |
Lenovo |
137.268 |
6,3 |
233.725 |
11,3 |
70,3 |
Hewlett-Packard |
268.219 |
12,3 |
195.712 |
9,4 |
-27,0 |
Medion |
155.310 |
7,1 |
150.997 |
7,3 |
-2,8 |
Samsung |
159.933 |
7,4 |
143.354 |
6,9 |
-10,4 |
Dell |
129.783 |
6,0 |
129.632 |
6,2 |
-0,1 |
Apple |
90.880 |
4,2 |
84.390 |
4,1 |
-7,1 |
Sony |
70.974 |
3,3 |
79.578 |
3,8 |
12,1 |
Fujitsu |
71.430 |
3,3 |
57.284 |
2,8 |
-19,8 |
Andere |
226.460 |
10,4 |
129.431 |
6,2 |
-42,9 |
Gesamt |
2.173.868 |
100 |
2.076.616 |
100 |
-4,5 |
Quelle: IDC
Volle Lager
Vor allem der Rückgang der Verkäufe bei den Consumer-Geräten war nach einer starken ersten Jahreshälfte eine große Überraschung. Der Grund dafür war, dass die Hersteller und der Retail von wesentlich höheren Verkaufszahlen zum Schulbeginn gerechnet hatten. Diese Zeit pusht traditionell den Cosumer-Markt. Im Vorfeld, gegen Ende des zweiten Quartals, haben die Hersteller entsprechend große Stückzahlen in den Channel verkauft. Die erwartete hohe Nachfrage blieb jedoch unter den Erwartungen und führte zu hohen Lagerständen im Channel.
Allgemein hat der diesjährige Media-Tablet-Hype dazu geführt, das Interesse der Consumer weg von üblichen PCs, hin zu Media-Tablets zu lenken. IDC spricht von Budget-Kannibalisierung. Gleichzeitig haben die Media-Tablets auch weiterhin zu rückgängiger Nachfrage im Mini-Notebook-Segment geführt, die bereits seit Anfang des Jahres weniger geworden ist. Im dritten Quartal 2010 wurden 40,7 Prozent weniger Mini-Notebooks verkauft, als im Vergleichsquartal des Vorjahrs. Zu diesem Ergebnis trug natürlich auch der ungünstige Jahresvergleich bei, da im dritten Quartal 2009 die Netbook-Verkäufer stark von den Telekommunikations-Carriern getrieben wurden.
Obwohl der Business-Notebook-Markt im dritten Quartal um 7,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal angestiegen ist, liegt auch dieser Wert unter den Erwartungen. Nach wie vor bleiben viele Unternehmen noch vorsichtig und warten bis Ende des Jahres, um vor Investitionen im IT-Segment eine bessere Budgetübersicht zu haben. (bw)