Mobiles Telefonieren wird um bis zu 20 Prozent billiger

08.10.2002
Ab 1. November können Mobilfunkkunden beim Wechsel des Netzanbieters ihre gesamte Rufnummer mitnehmen. Dies wird den Wettbewerb innerhalb der Mobilfunkindustrie wesentlich verstärken. Nach einer Branchen-Untersuchungen der Unternehmensberatung Putz & Partner sind in den ersten beiden Jahren Preisnachlässe von bis zu 20 Prozent zu erwarten. Voraussichtlich 15-20 Prozent werden zu einem anderen Anbieter wechseln. Durch die Rufnummernmitnahme wird es erstmals auch im margenträchtigen Geschäftskundensegment zu mehr Konkurrenz kommen. Die Kündigungsfrist für Wechselwillige beträgt in der Regel drei Monate zum Vertragsende. Technisch wurde dies durch den Aufbau einer Datenbank möglich, in der die Handynummern aller gewechselten Mobilfunkkunden gespeichert sind. Auf diese Weise können alle Anrufe „direkt" in das neue Netz, für das sich der Kunde entschieden hat, geleitet werden. Eigentümer dieser Datenbank sind die Mobilfunkunternehmen, die für die Realisierung etwa drei bis fünf Millionen Euro ausgegeben haben. Kosten, die sie laut Gesetz aber nicht auf die Verbraucher umlegen dürfen. Die Netzbetreiber werden versuchen, den Wechsel zu einem anderen Anbieter mittels Portierungsgebühren unattraktiver zu machen. Demnach sollen Kunden die durch ihr Ausscheiden entstehenden Verwaltungskosten selbst bezahlen. O2 will nach eigenen Aussagen für den Wechsel zwischen 5 und 10 Euro verlangen, Vodafone sogar 30 Euro. Branchenführer Telekom und E-Plus haben bisher noch keine Angaben gemacht. In welcher Höhe Portierungsgebühren zulässig sind, wird sich noch herausstellen. Wahrscheinlich wird hier auch die Regulierungsbehörde einschreiten müssen. Im Festnetz liegt der Betrag bei etwas über fünf Euro. Laut Gesetz muss der Kunde nur für einmal entstehende Kosten bezahlen. Durch die „Mobile Number Portability" muss sich der Kunde darauf einstellen, das Zielnetz nicht mehr an der Vorwahl erkennen zu können. Hinter einer 0172-Nummer kann sich ab November beispielsweise auch ein E-Plus-Teilnehmer verbergen. Da Telefonate in ein fremdes Netz teurer sind, geht ein Stück Preistransparenz verloren. Putz & Partner geht aber von einer Vereinfachung des bisherigen Tarif-Dschungels aus. „Durch die neue Wahlfreiheit des Kunden werden weder die im Europäischen Vergleich relativ hohen Gebühren in Deutschland, noch die komplizierte Preisstruktur überleben", erklärt Jörg Gruber, Berater bei Putz & Partner in Hamburg.(go)

Ab 1. November können Mobilfunkkunden beim Wechsel des Netzanbieters ihre gesamte Rufnummer mitnehmen. Dies wird den Wettbewerb innerhalb der Mobilfunkindustrie wesentlich verstärken. Nach einer Branchen-Untersuchungen der Unternehmensberatung Putz & Partner sind in den ersten beiden Jahren Preisnachlässe von bis zu 20 Prozent zu erwarten. Voraussichtlich 15-20 Prozent werden zu einem anderen Anbieter wechseln. Durch die Rufnummernmitnahme wird es erstmals auch im margenträchtigen Geschäftskundensegment zu mehr Konkurrenz kommen. Die Kündigungsfrist für Wechselwillige beträgt in der Regel drei Monate zum Vertragsende. Technisch wurde dies durch den Aufbau einer Datenbank möglich, in der die Handynummern aller gewechselten Mobilfunkkunden gespeichert sind. Auf diese Weise können alle Anrufe „direkt" in das neue Netz, für das sich der Kunde entschieden hat, geleitet werden. Eigentümer dieser Datenbank sind die Mobilfunkunternehmen, die für die Realisierung etwa drei bis fünf Millionen Euro ausgegeben haben. Kosten, die sie laut Gesetz aber nicht auf die Verbraucher umlegen dürfen. Die Netzbetreiber werden versuchen, den Wechsel zu einem anderen Anbieter mittels Portierungsgebühren unattraktiver zu machen. Demnach sollen Kunden die durch ihr Ausscheiden entstehenden Verwaltungskosten selbst bezahlen. O2 will nach eigenen Aussagen für den Wechsel zwischen 5 und 10 Euro verlangen, Vodafone sogar 30 Euro. Branchenführer Telekom und E-Plus haben bisher noch keine Angaben gemacht. In welcher Höhe Portierungsgebühren zulässig sind, wird sich noch herausstellen. Wahrscheinlich wird hier auch die Regulierungsbehörde einschreiten müssen. Im Festnetz liegt der Betrag bei etwas über fünf Euro. Laut Gesetz muss der Kunde nur für einmal entstehende Kosten bezahlen. Durch die „Mobile Number Portability" muss sich der Kunde darauf einstellen, das Zielnetz nicht mehr an der Vorwahl erkennen zu können. Hinter einer 0172-Nummer kann sich ab November beispielsweise auch ein E-Plus-Teilnehmer verbergen. Da Telefonate in ein fremdes Netz teurer sind, geht ein Stück Preistransparenz verloren. Putz & Partner geht aber von einer Vereinfachung des bisherigen Tarif-Dschungels aus. „Durch die neue Wahlfreiheit des Kunden werden weder die im Europäischen Vergleich relativ hohen Gebühren in Deutschland, noch die komplizierte Preisstruktur überleben", erklärt Jörg Gruber, Berater bei Putz & Partner in Hamburg.(go)