Zusatzgeschäft durch DVB-T2

Mobiler Fernsehempfang mit Tücken

29.05.2018 von Armin Weiler
Mit einem DVB-T2-USB-Stick wird das Notebook, Tablet oder Smartphone zum mobilen Fernsehgerät. Doch nicht überall ist der TV-Genuss ungetrübt.

Am 14. Juni wird die Fußballweltmeisterschaft in Russland angepfiffen. Um auch unterwegs bei den Spielen live dabei zu sein, kann man natürlich auf die Streaming-Angebote der Fernsehsender zugreifen. Das hat allerdings seine Tücken: Nicht immer ist ein leistungsstarkes WLAN in der Nähe, ganz zu schweigen von einer breitbandigen Verbindung über das Mobilfunknetz. Zudem schluckt die Übertragung eines Fußballspiels schnell einmal einige Gigabyte, sodass manch einer im Nu sein Datenvolumen aufgebraucht hat.

Zumindest in Ballungsgebieten können Fußballfans die WM-Spiele mobil über DVB-T2 verfolgen.
Foto: Till Konstanty

Eine Alternative sind USB-Sticks, die über Antenne das digitale DVB-T (Digital Video Broadcasting Terrestrisch) empfangen. Doch Vorsicht: In fast allen Regionen wurde bereits auf den neueren Standard DVB-T2 umgestellt. DVB-T2 bietet hierzulande unter anderem den Vorteil, dass nun auch Sender in hoher Auflösung (HD) ausgestrahlt werden. Alte DVB-T-Empfänger funktionieren unter Umständen nicht mehr, die Geräte müssen für DVB-T2 geeignet sein.

Bei manchen Sticks, TV-Geräten oder Set-Top-Boxen genügt aber auch ein Firmware-Update. Was für den Verbraucher ärgerlich ist, kann den Händler freuen, denn er kann seinen Kunden entsprechende DVB-T2-Sticks als Zubehör zu ihren mobilen Endgeräten anbieten. "Die Nachfrage an DVB-T2-Produkten steigt bei sportlichen Großevents im Handel erfahrungsgemäß stark. Auch jetzt zur WM können Händler ihren Kunden mit der DVB-T2-Technologie viele Vorteile bieten", bestätigt so Ralf Geppert, COO bei Terratec. So könne der Fachhändler auch den steigenden Trend zur Mobilität bedienen.

Weiße Flecken auf der DVB-T2-Landkarte

Allerdings funktioniert auch DVB-T2 nicht überall. Es gibt noch einige weiße Flecken auf der Empfangskarte. So klaffen noch große Lücken in Brandenburg, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Baden-Württemberg und Bayern. Einen Empfangscheck und eine Übersichtskarte gibt es unter http://www.dvbt2hd.de.

Privatsender können über DVB-T2 nur über das zahlungspflichtige Freenet TV empfangen werden. Das Angebot beschränkt sich überwiegend auf die Ballungsgebiete (Stand März 2017).
Foto: Media Broadcast GmbH

Dazu kommt, dass Privatsender nur in bestimmten Gebieten und dann nur nach Freischaltung kostenpflichtig empfangen werden können. Das Angebot der Privatsender nennt sich Freenet TV. Voraussetzung dafür ist ein Steckplatz für ein CI+ Modul oder ein direkt von Freenet TV vertriebenes Empfangsgerät. Bei den kompakten DVB-T2-Sticks anderer Hersteller fehlt häufig die Möglichkeit, eine entsprechende CI+-Karte einzulegen. Man ist also auf das öffentlich-rechtliche Angebot beschränkt. Fußballfans werden das aber verschmerzen können, da sämtliche Spiele der deutschen Nationalmannschaft auf ARD oder ZDF übertragen werden. Wer aber ganz sicher gehen will, dass er das entscheidende Tor zur Fußballweltmeisterschaft nicht verpasst, sollte sich einen schönen Biergarten mit Public Viewing suchen.

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