Citrix-Umfrage

Mobile Arbeitskonzepte fordern die Unternehmen heraus

19.06.2013 von Manfred Bremmer
Einer aktuellen Umfrage zufolge werden die zunehmende Mobilität von Arbeitnehmern und neue Arbeitsmodelle die Unternehmenskultur künftig stark verändern. Besonders die Einführung von Mobility-Konzepten sieht ein Großteil der Befragten dabei als eine der dringendsten IT-Herausforderungen für ihr Unternehmen.
Mobile Lösungen sollen die Produktivität und Flexibilität der Mitarbeiter erhöhen.
Foto: Deutsche Telekom

Einer aktuellen Umfrage zufolge werden die zunehmende Mobilität von Arbeitnehmern und neue Arbeitsmodelle die Unternehmenskultur künftig stark verändern. Besonders die Einführung von Mobility-Konzepten sieht ein Großteil der Befragten dabei als eine der dringendsten IT-Herausforderungen für ihr Unternehmen.
von Manfred Bremmer
Um herauszufinden, welchen Stellenwert das Thema Mobilität im Enterprise-Umfeld einnimmt, befragte der Virtualisierungs- und Mobility-Experte Citrix zwischen Mai und Juni IT-Administratoren, IT-Manager und Geschäftsführer deutscher Unternehmen verschiedener Branchen und einer Größe bis zu 3.000 Mitarbeitern. Dabei stellte sich als wichtigstes Ergebnis heraus, dass sich mit 88 Prozent bereits die deutliche Mehrheit der Firmen über die Bereitstellung mobiler Anwendungen für ihre Mitarbeiter Gedanken gemacht hat. Rund die Hälfte dieser Unternehmen zieht dabei in Erwägung, die wichtigsten Anwendungen sogar auf allen mobilen Endgeräten bereitzustellen - unabhängig vom verwendeten Betriebssystem und der Tatsache, ob Geräte Privat- oder Unternehmenseigentum sind. Nur rund ein Fünftel der Befragten würde private Endgeräte von der Bereitstellung mobiler Business-Anwendungen komplett ausschließen.

Was bei ByoD zu bedenken ist
Frank Nittka, CIO des Filterherstellers Brita, beschäftigt sich derzeit intensiv mit dem Gedanken an eine Tablet-Lösung für das Topmanagement und die mobilen Mitarbeiter. Mit folgenden Fragen muss er sich dabei auseinandersetzen:
Punkt 1:
Wie hoch ist der Wartungs- und Verwaltungsaufwand, den die IT für die Geräte leisten muss?
Punkt 3:
Wie hoch sind die zu erwartenden Verbindungskosten – vor allem mit dem Ausland?
Punkt 4:
Wie lassen sich private und berufliche Daten auf den Tablets trennen?
Punkt 5:
Und wie sind Bezahltransaktionen für Downloads im Detail handhabbar?

Als größte Triebkraft zur Einführung von Mobility-Konzepten wurde die Forderung nach mehr Mobilität und Flexibilität der Mitarbeiter genannt (36 Prozent), gefolgt von Sicherheits- (30 Prozent) und Kostenaspekten (18 Prozent), etwa durch die Einsparung von Büroflächen. Nur zwei Prozent der Befragten sehen dagegen einen Vorteil in der Möglichkeit, die Beschaffungskosten der Endgeräte teilweise auf die Mitarbeiter umzulegen. Zu den wichtigsten Technologien auf dem Weg zum mobilen Unternehmen gehören für die Umfrageteilnehmer neben VPN-Lösungen (36 Prozent) vor allem Enterprise Mobility-Management-Lösungen (24 Prozent) und Filesharing-Services (21 Prozent).

Sicherheitsbedenken nach wie vor größte Herausforderung

Neben dem Vorteil, Sicherheitsaspekte in das Mobility-Konzept zu integrieren, sieht eine Vielzahl der Befragten hier gleichzeitig auch die größte Herausforderung: Etwa 87 Prozent der Befragten haben Bedenken bezüglich der Sicherheit von Unternehmensdaten. Weitere 76 Prozent Prozent sehen die Unsicherheit bezüglich der Einhaltung von Vorschriften und Standards als große Hürde. Auf Platz drei der größten Herausforderungen liegt die Befürchtung, dass Mitarbeiter das Risiko beim Daten-Zugriff mit ungeschützten privaten Endgeräten unterschätzen (71 Prozent). Die geringste Schwierigkeit erwarten die Unternehmen dagegen beim Umgang mit Support- und Wartungsfragen (28 Prozent).

Die Umfrageergebnisse im Überblick
Foto: Citrix

Ganze 92 Prozent der Befragten glauben, dass mobile Arbeitsumgebungen einen Einfluss auf den traditionellen Arbeitsplatz haben werden. Die größten Veränderungen sehen sie in der Ausstattung mit modernsten Technologien (49 Prozent). Weitere 34 Prozent befürchten, dass die persönliche Atmosphäre der Büros verschwindet. Vorteile ergeben sich in den Augen der Verantwortlichen in der Produktivität der Mitarbeiter, etwa durch Desk-Sharing-Programme (21 Prozent), und in der Unterstützung flexibler Arbeitsmöglichkeiten, wie etwa dem Home Office (19 Prozent).

Interessant ist die Vorgehensweise der Umfrageteilnehmer, wenn auch private Endgeräte in die mobilen Arbeitskonzepte integriert werden sollen, bekannt unter dem Stichwort ByoD: Demnach beabsichtigen 81 Prozent der Unternehmensvertreter, die Zugriffsrechte ihrer Mitarbeiter in einem solchen Szenario auf Daten und Anwendungen einzuschränken. Im Detail wollen etwa 43 Prozent dieser Unternehmen den Daten- und Anwendungs-Zugriff nur mit bestimmten Netzwerkverbindungen erlauben. Als weitere Kriterien für die Einschränkung wurden Endgeräte-Typen (28 Prozent), die Aufgabengebiete der Mitarbeiter (24 Prozent) sowie der Ort, von wo aus sie arbeiten (17 Prozent) genannt.
(Der Beitrag wurde von der CP-Schwesterpublikation Computerwoche übernommen / rb)

Die große "Bring your own Device"-Umfrage
IT-Organisationen bemühen sich ständig um standardisierte, sichere und effiziente IT-Landschaften. Der Druck, vielfältige heterogene Endgeräte berücksichtigen zu müssen, erschwert ihre Arbeit.
Frage 1:
Wie komplex ist – Ihrer Einschätzung nach – die Aufgabe, persönliche Devices in die Unternehmens-IT einzubinden?
Frage 2:
Wie groß ist Ihrer Meinung nach die Gefahr, dass die IT mit dem Trend zu „Bring your own Device“ die Kontrolle über die eigene Client-Landschaft verliert?
Frage 3:
Wie entwickelt sich die Produktivität der Anwender, wenn diese ihre persönlichen Devices für ihre Arbeit im Unternehmen nutzen dürfen?
Frage 4:
Wie würden Sie die Client-Landschaft Ihres Unternehmens charakterisieren?
Frage 5:
Wie groß ist in Ihrem Unternehmen der Druck seitens der Anwender, eigene persönliche Devices in die Unternehmens-IT einzubinden?
Frage 6:
Erlaubt und unterstützt ihr Unternehmen persönliche Devices der Anwender im Rahmen der Firmen-IT?
Frage 7:
Wie wirkt sich die Einbindung persönlicher Devices auf die Anwenderzufriedenheit und die IT-Akzeptanz aus?
Frage 8:
Welche Folgen hat eine wachsende Zahl von persönlichen Devices auf das Client-Management und den Support? Client-Management und Support werden ...
Frage 9:
Wie wirkt sich eine durch persönliche Devices zunehmend heterogene Client-Landschaft auf die IT-Sicherheit im Unternehmen aus? Die IT wird...