Persönliches im Job

Mittelstand wartet bei BYOD noch ab

09.10.2012
Unumkehrbare Entwicklung oder Modeerscheinung? "Wir wissen noch nicht so genau, wie wir mit BYOD umgehen sollen", sagen die meisten Mittelständler zum Thema "Bring your own Device".
Defensive Haltung: Bei vielen Mittelständlern gibt es noch keine ausdrücklichen Richtlinien für BYOD oder ihre IT-Infrastruktur bietet keine Dienste, private Endgeräte zu unterstützen.

"Wie stark beschäftigt Sie derzeit das Thema 'Bring your own Device' (BYOD) im Unternehmen?", hat Datagroup, bundesweiter IT-Service-Dienstleister aus der Nähe von Stuttgart, große und kleine Unternehmen gefragt. Der Unterschied zwischen den Top-Unternehmen sowie den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sticht ins Auge. Die Top-Unternehmen in Deutschland setzen ihr Kreuzchen sechs Mal so oft bei "sehr starker bzw. starker Beschäftigung mit BYOD" (70 %) als mittlere (13 %) und kleinere Betriebe (12 %). Die Hälfte aller Mitarbeiter bei Top-Unternehmen wollen heute Smartphones auch im Berufsleben nutzen, bei kleinen und mittleren Firmen sind es 44 % beziehungsweise 37 %.

Wie stark beschäftigt Sie derzeit das Thema "BYOD"?*

Sehr stark bzw. stark

Teils, teils

Kaum

Gar nicht

Kleine Unternehmen

12

24

44

20

Mittlere Unternehmen

13

44

20

23

*Angaben in Prozent

Dem neuen mobilen Alleskönner mit Internetanschluss fühlen sich derzeit große Unternehmen am besten gewachsen. Hier haben ein Drittel aller Befragten einen "gut funktionierenden Weg gefunden" mit BYOD umzugehen. KMU dagegen befinden sich im Moment noch eher in der Defensive: Zwischen 47 % und 71 % der Umfrageteilnehmer wissen noch "nicht so genau", wie sie damit umgehen sollen. Bei vielen gibt es noch "keine ausdrücklichen Richtlinien dafür" oder ihre "IT-Infrastruktur bietet keine Dienste, private Endgeräte zu unterstützen".

Max H.-H. Schaber, CEO der Datagroup: "Die vorsichtige Haltung gegenüber privaten Smartphones und Tablet-PCs ist ein Indiz dafür, dass Geschäftsführer und IT-Verantwortliche Datensicherheit im Unternehmen höchste Priorität beimessen." Schaber verweist auf die Möglichkeiten des sicheren Umgangs mit den smarten Helfern: "Der Datenschatz eines Unternehmens lässt sich mit informationstechnischen Management- und Sicherheitslösungen – auch aus der Cloud – ausreichend und verlässlich schützen; selbst wenn Unternehmen nicht mehr die direkte Verfügungsgewalt über alle mobilen Endgeräte haben."

Weitere Ergebnisse der Datagroup-Umfrage: Unternehmen – gleich welcher Größe – sehen den IT-Trend der nächsten Jahre im Mobile Computing (64 %). Das Service Management bzw. der Service Desk folgt mit 39 %. Die miteinander verwandten Themen Cloud Computing (35 %) und Software-as-a-Service (28 %) liegen auf dem 3. und 4. Platz der Rangliste. (tö)

Um welche privaten Endgeräte Ihrer Mitarbeiter handelt es sich dabei?*

iPhones und andere Smartphones

Laptops

iPads und andere Tablet-PCs

Netbooks

Kleine Unternehmen

44

33

32

6

Mittlere Unternehmen

37

11

26

7

*Angaben in Prozent; Mehrfachnennungen möglich