Die meisten Unternehmen, die bei ihrer "Digitalen Transformation" vorankommen wollen, arbeiten mit mittelständischen Systemhäusern. Denn nur diese mittelgroßen IT-Beratungshäuser verfügen über das dazu notwendige Know-how. Das gleiche gilt übrigens auch für das Thema "Cyber Security" - hier besteht im Mittelstand ein großer Nachholbedarf, was Projekte und IT-Beratung anbelangt.
Und deshalb war 2017 für mittelständische IT-Berater und Systemintegratoren ein sehr gutes Jahr: Die von den Lünendonk-Marktforschern untersuchten 20 mittelständischen IT-Systemhäuser setzten 2017 insgesamt 3,2 Milliarden Euro um, das entspricht einem Anstieg von 12,8 Prozent im Vergleich zu 2016.
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Das durchschnittliche Umsatzwachstum der 20 von Lünendonk untersuchten IT-Beratungshäuser lag mit 15,7 Prozent sogar noch über dem Durchschnitt aller von Lünendonk analysierten 65 Systemintegratoren und 25 IT-Beratungshäuser. Diese konnten ihre Jahresumsätze 2017 "nur" um 14,6 beziehungsweise 13 Prozent erhöhen. "Damit schließen die mittelständischen IT-Beratungen weiter zur Gruppe der 25 führenden IT-Beratungshäuser auf und der Markt konzentriert sich um eine größere Spitze herum", so Mario Zillmann, Partner bei Lünendonk. Scheinbar erhöht sich damit die Konkurrenz unter den Systemhäusern, aber angesichts der nach wie vor steigenden Nachfrage nach IT-Dienstleistungen verpufft dieser Effekt völlig.
Als mittelständische IT-Beratungshäuser und Systemintegratoren definiert Lünendonk all die Systemhäuser mit Hauptsitz in Deutschland, die mindestens drei Viertel ihrer Umsätze mit externen Kunden erzielen und dabei die Halbe-Milliarde-Euro-Jahresmarke an Erlösen nicht überschreiten.
Im Mittelstand spielt wirklich noch die Musik
Angeführt wird das Lünendonk®-Ranking der deutschen mittelständischen IT-Beratungshäuser von GFT Technologies SE. Während deren Umsatz in Deutschland um 10,6 Prozent stieg, sanken die Erlöse im Ausland zum Teil recht deutlich, was auf Sparmaßnahmen von zwei Großkunden aus dem Investment-Banking zurückzuführen war. Die Allgeier SE, im Vorjahr noch auf dem ersten Platz, erzielte 2017 mehr als eine halbe Milliarde Umsatz und wird daher von Lünendonk nicht mehr als "mittelständischer Systemintegrator" geführt.
Das größte Umsatzwachstum - bedingt durch Übernahmen - erzielten Cosmo Consult (plus 28 Prozent), Conet (plus 27,8 Prozent) sowie SNP (plus 51,2 Prozent). Weitere Top-Performer waren Senacor Technologies (plus 24,9 Prozent), Consileon Business Consultancy (plus 20 Prozent), die zu gehörende Cora Gruppe (plus 19,6 Prozent), BridgingIT (plus 19,8 Prozent) und Sycor (plus 18,7 Prozent).
Hervorragende Aussichten für 2019
Angesichts des sehr guten Geschäftsjahres 2017 rechnen die mittelständischen IT-Systemhäuser mit einer Fortsetzung des Aufschwungs im weiteren Verlauf von 2018 und 2019. Sie glauben, in beiden Jahren jeweils um durchschnittlich 12,1 Prozent zulegen zu können, also stärker als der ITK-Markt insgesamt, zu wachsen.
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Vor allem in Themen rund um die künstliche Intelligenz (KI), Blockchain und IoT (Internet of Things) erwarten die von Lünendonk befragten mittelständischen IT-Beraten eine erhöhte Nachfrage ihrer Kunden. "Nachdem es 2017 vorwiegend um die Identifizierung und Entwicklung von Praxisbeispielen ging, wollen Unternehmen nun konkrete in KI- und IoT-Projekte angehen. Davon profitieren auch die mittelständischen Systemhäuser", so Zillmann. Weitere Bereiche, in welche Kunden in nächster Zukunft investieren wollen, sind Big Data Analytics, Cloud-Services und die Integration von digitalen IT-Lösungen in Geschäftsprozesse.