Unternehmen die eine gerätezentrierte Strategie beim Thema Bring your own device (BYOD) fahren, könnten Gefahr laufen, im Wettbewerb zurückzufallen. Das ist einer der Schlüsse, die Rober Bjork, Director Enterprise Mobility Solutions bei der Dell Software Group aus einer von Dell veranlassten Befragung zieht. Der Hersteller interviewte 1.500 IT-Verantwortliche zum Entwicklungsgrad des Themas BYOD.
Einige Ergebnisse im Überblick:
• Rund Dreiviertel der Befragten geben an, dass BYOD nur dann nachhaltigen Erfolg liefert, wenn die besonderen Anforderungen und Rechte jedes einzelnen Nutzers berücksichtigt werden. Lediglich 17 Prozent der Unternehmen unterstützen BYOD, indem sie tatsächlich jedes vom Mitarbeiter gewünschte Gerät verwalten.
• In Singapur wird das meiste Augenmerk auf die Anwender gelegt, gefolgt von Großbritannien, Australien, Frankreich, Italien und Deutschland. Die USA belegen den letzten Platz und konzentrieren sich mehr auf die Geräte, denn auf die Nutzer.
• Beinahe Dreiviertel der Unternehmen mit einem anwenderbezogenen BYOD-Konzept berichten ferner von verbesserter Mitarbeiterproduktivität, schnellerer Reaktion auf Kundenanfragen und effizienteren Arbeitsprozessen.
• Die Umfrageteilnehmer nannten vor allem vier Vorteile durch BYOD für ihre Mitarbeiter wie flexible Arbeitszeiten, mehr Raum für Kreativität, verkürzte Innovationszyklen und verbesserte Zusammenarbeit im Team.
• Die Umfrage beweist, dass Unternehmen davon profitieren, ihren BYOD-Ansatz weiterzuentwickeln und sich auf Nutzer und Anwendungen zu konzentrieren, anstatt lediglich die Geräte zu verwalten.
Roger Bjork, Director, Enterprise Mobility Solutions bei der Dell Software Group: "Wir erleben gerade einen tiefgreifenden Wandel bei der Art, wie Anwender mit der Technologie auf ihren eigenen Geräten umgehen. Ebenso transformiert BYOD die Unternehmenskultur und IT maßgeblich. Die globale Studie bekräftigt, was wir schon lange vermutet haben - Unternehmen mit einem nutzerbezogenen BYOD-Ansatz erzielen die größten Vorteile. Sie treffen auf die geringsten Widerstände und generieren einen unmittelbaren Mehrwert durch größere Effizienz, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit. Unternehmen, die sich nur langsam auf BYOD einstellen oder eine gerätezentrierte Strategie verfolgen, dürften jedoch Gefahr laufen, im Wettbewerb zurückzufallen."
Vorteile vonBYOD
Laut den Studienergebnissen profitieren Unternehmen mit fortschrittlichen BYOD-Programmen am stärksten. Für Unternehmen, die Anwendungen als Teil einer BYOD-Strategie betrachten, ist es wahrscheinlicher, dass sie Geräte anhand ihres Nutzers verwalten, klare Rollen für die Anwender in einer zentralen Datenbank definieren und den Mobilitätsgrad ihrer Mitarbeiter nachverfolgen und unterstützen, sowie Nutzern, die für ihre Aufgabe notwendigen Anwendungen zur Verfügung stellen. Es zeigt sich ferner, dass sich ein anwenderbezogener Ansatz positiv auf die Datenverwaltung und Datensicherheit eines Unternehmens auswirkt. Gleichzeitig verbessern sich die Produktivität und die Kundenzufriedenheit. Eine große Mehrheit von 74 Prozent bestätigt eine höhere Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter. Eine schnellere Reaktion auf Kundenanfragen erkennen 70 Prozent der Befragten. Auffällig ist auch, dass Unternehmen mit gut aufgesetzten BYOD-Richtlinien kaum mit Problemen konfrontiert sind. Mehr als jeder vierte IT-Entscheider gibt sogar an, überhaupt keine Schwierigkeiten mit BYOD zu haben. Für rund die Hälfte aller Studienteilnehmer hat BYOD die IT-Welt (56 Prozent) und die Unternehmenskultur (54 Prozent) ihrer Firmen komplett verändert.
Europa ist Schlusslicht
Die USA, China (Großraum Peking) und Australien sind die drei führenden BYOD-Nationen. Hier werden alle Geräte, die Mitarbeiter mitbringen, aktiv unterstützt. Europa mit Frankreich, Deutschland und Großbritannien bilden hingegen das Schlusslicht.
Die beiden am häufigsten für BYOD-Initiativen genutzten Technologien sind Lösungen zur Desktop-Virtualisierung und für das Mobile Device Management (MDM). Während Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Australien vornehmlich auf Desktop-Virtualisierung setzen, vertrauen IT-Abteilungen in Großbritannien, Singapur, Indien und Großraum Peking in erster Linie auf MDM für die Verwaltung von mobilen Endgeräten.
Nur 19 Prozent, der in Deutschland befragten Betriebe geben an, dass die Anwender ein Support-Programm für ihre persönlichen Geräte anschaffen müssten. Damit liegt Deutschland weltweit auf den hintersten Rängen und wird nur noch von Großbritannien unterboten. Nur drei von zehn deutschen Unternehmen geben ihren Mitarbeiter keine besonderen Reglementierungen, was die Wahl der Geräte im der BYOD-Strategie angeht.
Anders sieht die Lage in Indien und Peking aus, wo alle befragten Firmen bereits Mitarbeitergeräte unterstützen oder dies zumindest planen. In Peking, Indien und Frankreich geben die Befragten am häufigsten an, dass Mitarbeiter ihre Geräte selbst für den Gebrauch im Unternehmen vorbereiten müssen. (bw)