Im Bereich mobile Sicherheit gibt es für Reseller noch viel Neugeschäft. ChannelPartner hat die im Channel relevanten Security-Software-Hersteller zu diesem Thema befragt.
Sylke Baumann, für Zentral- und Osteuropa verantwortliche Channel-Direktorin bei McAfee, sieht insbesondere im Bereich mobile Sicherheit ein großes Wachstumspotenzial: "Je mehr mobile Endgeräte in Unternehmen Einzug halten - Laptops, Smartphones und andere mobile Devices -, umso wichtiger werden die dazu notwendigen Sicherheitslösungen - samt Beratungsdienstleistungen. Nach Erfahrungen der McAfee-Managerin bestehen noch in vielen Unternehmen keine Sicherheitsrichtlinien im Umgang mit diesen neuen mobilen Endgeräten, wie etwa dem iPad. "Dieser Markt ist weder gesättigt noch verteilt", gibt Baumann ihren Resellern mit auf den Weg.
Und sie erklärt auch noch gleich dem Fachhandel, welche Mobile-Security-Produkte sich derzeit besonders gut verkaufen: "Zurzeit stehen Verschlüsselungssysteme für den Endpunkt - also für Smartphones oder Laptops - und sogenannte Data-Loss-Prevention (DLP)-Lösungen hoch im Kurs." Hier plädiert auch Thomas Mammitzsch von Trend Micro ganz klar für gängige Lösungen wie Verschlüsselung und Authentifizierung, um die Datenintegrität der mobilen Geräte zu gewährleisten. Und er geht noch mehr ins Detail: "Speziell Geräte mit Wi-Fi-Funktion gilt es vor Viren, Würmern und Trojanern zu schützen - Smartphones auch vor SMS-Spam." Auch eine Client-Firewall und ein Intrusion Detection-System (IDS) zählen für den Trend-Micro-Manager zur Grundausstattung aller mobilen Geräte: "Nur diese Lösungen bieten wirksamen Schutz vor Hacker-Angriffen und DoS-Attacken."
Kasperskys Channel-Manager Hanreich geht explizit auf Smartphones ein, denn die auf diesen tragbaren Geräten gespeicherten Daten müssen unbedingt vor Missbrauch geschützt werden. Seiner Meinung nach eignen sich dafür Security-Suites am besten - sowohl für Anwender als auch für Administratoren. "Allerdings sollten diese Systeme im Firmennetzwerk zentral verwaltet werden können. Zudem ist es enorm wichtig, die Daten bei Verlust oder Diebstahl des Smartphones vor unberechtigtem Zugriff zu schützen oder unwiederbringlich zu löschen."
Das iPad im Unternehmensnetzwerk
Viel neues Geschäft mit mobiler Sicherheit prophezeit BitDefender-Chef Philipp dem Fachhandel, gibt aber zu bedenken, dass mobile Endgeräte sowohl im firmeninternen LAN als auch remote über fremde Access Points (Hotspots/WLANs) betrieben werden: "Demnach sollten Reseller das gesamte Spektrum von Sicherheitsprodukten anbieten, dabei aber den besonderen Security-Anforderungen der mobilen Endgeräte gerecht werden." So sind laut Philipp Sicherheitslösungen gefragt, die verschiedene Gerätetypen wie Notebooks, Netbooks, Smartphones und PDAs zuverlässig schützen und dafür optimiert wurden.
Derartige Software sollte seiner Meinung nach auch in verschiedenen Lizenzmodellen erhältlich sein, um so den unterschiedlichen Anforderungen von Selbstständigen, kleinen Büros, mittelständischen Betrieben und großen Unternehmen gerecht zu werden. "Zuverlässige Sicherheit zeichnet sich durch das effektive Zusammenspiel von Security-Lösungen aus, die sowohl die gesamte IT-Infrastruktur als auch die damit verbundenen oder interagierenden Endgeräte schützen und sich an jede Unternehmensgröße dynamisch anpassen."
Eine klare Richtung zur Datensicherheit in Firmen gibt Symantec-Manager Wenig vor: "Es muss darum gehen, die Informationen des Unternehmens zu schützen - unabhängig vom Gerät, auf dem sie gespeichert sind. Anwender bringen ohnehin eigene Systeme und Geräte mit in die Firma und stellen dort die vorgegeben Hard- und Softwarestandards auf den Kopf. Sich mit Lösungen auf einzelne Geräteklassen oder Betriebssysteme zu konzentrieren funktioniert nicht."
Daher plädiert Wenig für ein ganzheitliches Konzept: "Schutzsysteme sollten die Daten durch Verschlüsselung und DLP (Data Loss Prevention) absichern." Außerdem müsste jedes mobile Endgerät durch mehrere Abwehrmechanismen vor Malware geschützt werden. Das Ganze sollte der Reseller aber auf jeden Fall zentral administrieren können. Nur so könnte er dafür Sorge tragen, dass alle angeschlossenen mobilen Geräte sich auf dem neuesten Sicherheitsstand befinden.
Entscheidend für den Geschäftserfolg ist es aber nach Ansicht des Symantec-Managers, dass sich Security-Reseller zu absoluten Koryphäen auf ihren jeweiligen mobilen Bereichen entwickeln. Dazu gehören Malware-Schutz, Endpoint-Management, DLP, Verschlüsselung und Datensicherung. Denn es gilt seiner Meinung nach, die Informationen auf dem mobilen Endgerät, sei es ein Handy, Smartphone, iPad, Netbook oder Notebook, mehrfach vor Risiken zu schützen, und das funktioniert laut Wenig nur mit extrem spezialisierten Fachhändlern: "Nur dann können sie sich als Experten rund um Themen zur mobilen Security ausweisen und dementsprechend ihren Kunden gegenüber positionieren." (rw)