Nexenta greift an

Mit Open Storage gegen NetApp & Co.

31.05.2011 von Thomas Hafen
Bis zu 80 Prozent weniger Kosten verspricht Hersteller Nexenta Systems, wenn Unternehmen die Storage-Plattform NexentaStor einsetzen, statt NetApp- oder EMC-Produkte zu installieren.

Bis zu 80 Prozent weniger Kosten verspricht Hersteller Nexenta Systems, wenn Unternehmen die Storage-Plattform "NexentaStor" einsetzen, statt NetApp- oder EMC-Produkte zu installieren. Dies sei möglich, so Nexenta-CEO Evan Powell, weil das Unternehmen auf dem OpenSolaris-Derivat Nexenta OS aufsetzt, das auf dem ebenfalls von Sun entwickelten Dateisystem ZFS basiert. Als Hardware kommen Standard-x86-Systeme zum Einsatz.

ZFS ist ein 128-Bit-Dateisystem, das Funktionen wie die Verwaltung logischer Partitionen, Software-Raid und einen prüfsummenbasierten Schutz vor Datenübertragungsfehlern integriert. Seit Oktober 2009 ist auch eine Deduplizierungsfunktion nativ enthalten, die redundante Datenblöcke nur jeweils einmal abspeichert.

Durch die im Dateisystem integrierte Funktionsfülle kann die Lösung laut Powell für vergleichsweise wenig Geld Merkmale bieten, die man sonst nur in den teuersten Produkten der Mitbewerber findet - wenn überhaupt: "Ein NexentaStor-System, das 300.000 IOPS auf drei Höheneinheiten leistet, kostet rund 33.000 Dollar. Bei NetApp müssten Sie für dieselbe Leistung rund eine Million Dollar ausgeben", rechnet Powell vor.

Zu den Leistungsmerkmalen gehören neben den bereits erwähnten eine unbegrenzte Anzahl von Snapshots und Klonen, Block- und Datei-basierte Speicherung im selben System, kein Limit bei der Dateigröße, Thin Provisioning, Automatische Integration von SSDs, die Unterstützung virtueller Umgebungen und von Cloud-Storage-Systemen, Hochverfügbarkeit durch Active-/Active-Failover-Konfiguration, heterogene synchrone und asynchrone Replikation sowie Kompression und Virenschutz während der Datenübertragung. "Wenn es um Leistungsmerkmale geht, werden Sie mit Nexenta nie verlieren", verspricht Powell.

Vermarktung über den Channel

Das Unternehmen setzt beim Vertrieb hauptsächlich auf indirekte Kanäle. Zu den Vermarktern gehören Storage-System-Anbieter wie EuroStor und Zstor sowie die Server-Assemblierer Thomas Krenn und Boston. Als Partner von Compellent ist NexentaStor nach der Übernahme von Compellent durch Dell auch im Portfolio des Direktvermarkters vertreten. Auch Value-Added Reseller, System-Integratoren und Service Provider gehören zu den Wunschpartnern des Anbieters. Wenige große Kunden kaufen außerdem direkt und generieren rund 15 Prozent des Umsatzes. Den Löwenanteil macht dabei Korean Telecom aus, die NexentaStor für ihr Cloud-Angebot einsetzt.

Für den Channel sei Nexenta eine attraktive Alternative, sagt Florian Hettenbach, Project Manager IT Solutions bei Thomas Krenn: "Während bei NetApp und EMC die Margen sinken, bietet Nexenta das beste Preis-Leistungs-Verhältnis und die größte Flexibilität."

Um Nexenta-Produkte verkaufen oder in eigene Hardware-Angebote integrieren zu könne, müssen Partner zertifiziert sein und mindestens zwei Mitarbeiter zum "Certified NexentaStor Engineer" (CNE) ausbilden. Neben Marketing-Unterstützung gibt es dafür qualifizierte Leeds, die Nexenta unter anderem über die freie "Community-Edition" von NexentaStor generiert. Das Unternehmen hat mittlerweile rund 250 Partner, die 2011 voraussichtlich 300 Millionen Dollar Umsatz generieren - 2010 waren es noch 100 Partner, die 70 Millionen Dollar umsetzten. (haf)