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26.09.2002

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Orenburg (Deutschland) GmbH

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Herrn Bodo Herlyn

Kaiser-Friedrich-Promenade 105

61348 Bad Homburg

München, 23.09.2002

Mittelstandspolitik: Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner

Sehr geehrter Herr Herlyn,

es heißt, dass jedes Volk diejenige Regierung hat, die es verdient. Danach hat Deutschland für die kommenden vier Jahre erneut Rotgrün verdient. Der Mittelstand oder zumindest der Großteil der mittelständischen Unternehmer und Verantwortlichen hätte sich freilich einen Wechsel gewünscht. Ob der Mittelstand aber unter einer schwarzgelben Regierung besser dastehen würde - diese Probe aufs Exempel kann nun leider nicht gemacht werden.

Gestern las ich dazu in der "Welt am Sonntag" einen interessanten Artikel, den der Chef der Beratungsgesellschaft A.T. Kearny GmbH, Michael Träm, geschrieben hat. Träm hatte die Mittelstandskonzepte der Parteien vor der Wahl analysiert und kommt zu folgendem Ergebnis: "Der Mittelstand kann sich nicht darauf verlassen, dass die Politik ein besseres Klima schafft - er muss die Sache selbst in die Hand nehmen."

Hilfe zur Selbsthilfe also ist gefragt. Und als ob Sie's geahnt hätten: Wenige Tage vor der Wahl kündigten Sie per Pressemitteilung eine "Soforthilfe für den Mittelstand" an. Na, das ist ja mal eine schöne Sache, denkt sich der Leser. Ohne Scheu, sich mit den Größen der Politik anzulegen und ohne falsche Bescheidenheit stellen Sie sich als die wahre Alternative für den Mittelstand vor. Ich zitiere aus Ihrem Text: "Während sich Edmund Stoiber und Gerhard Schröder bei der Diskussion um die Förderung des Mittelstandes noch in Allgemeinplätzen verlieren, bietet das Bad Homburger Business Intelligence Unternehmen Orenburg GmbH mit seinem Board M.I.T.4.7 ab sofort praktische Hilfe für kleine und mittlere Unternehmen an." Na, wenn das keine gute Nachricht ist!

Leider kann ich an dieser Stelle nicht ausführlich auf die beeindruckenden Einzelheiten Ihres Mittelstandsförderungskonzeptes eingehen. Was ich aber besonders toll finde, ist, dass mit diesem Programm endlich die "bisherigen komplexen Scripts konsequent durch komprimierte Binärstreams ersetzt" werden. Zehn- beziehungsweise Hunderttausende von mittelständischen Betrieben werden dies zu schätzen wissen.

Sie dürfen es ruhig zugeben, sehr geehrter Herr Herlyn: Mit Ihrem Mittelstandskonzept "M.I.T.4.7" positionieren Sie sich weniger gegen SPD und CDU, sondern eindeutig gegen die F.D.P., die man ja bekanntlich als "Pünktchenpartei" bezeichnet. Dass Sie die bessere Alternative darstellen, sieht man auf den ersten Blick. Denn während die F.D.P. nur drei lächerliche Punkte zwischen den Buchstaben vorweisen kann, trumpfen Sie gleich mit vier Punkten auf. Also eine klare Überlegenheit.

Wie man hört, zeigt Ihr gutes Beispiel bereits Wirkung. Viele andere Unternehmen ziehen mit eigenen Mittelstandshilfemaßnahmen nach: Maxdata bietet Mittelstandsmonitore an, von Lexmark kommen Mittelstandsdrucker, 3Com unterstützt den Mittelstand mit Mittelstandsroutern, Microsoft liefert das Mittelstandsbetriebssystem ("MS Mittelstand") und viele andere Hersteller entdecken, dass ihre Produkte eigentlich schon immer eine "Soforthilfe für den Mittelstand" waren.

Insofern sollte man an dieser Stelle auch einmal das Positive festhalten: Wer als Sieger aus der Bundestagswahl hervorgegangen ist, ist für den Mittelstand von nachrangiger Bedeutung. Solange es Firmen wie Orenburg gibt, die nicht nur reden, sondern rasch und unbürokratisch handeln und mit gutem Beispiel vorangehen, solange ist Hoffnung.

Mit freundlichen Grüßen

Damian Sicking