Captchas sind eine Art Bilderrätsel, die im besten Fall manuell problemlos lösbar sind, sich allerdings nicht automatisch durch Spambots bewältigen lassen. Da dies für die meisten statischen Abfragen nicht mehr zutrifft, gehen Anbieter nun dazu über, dynamische Captchas zur Verfügung zu stellen. So wird das Lösungswort im Rahmen eines kleinen Videos präsentiert. Man verspricht sich davon einen einzigartigen Schutz gegen Cyberkriminelle, der deren Aktivitäten deutlich ausbremsen soll.
Das im Jahr 2009 gegründete Kölner Unternehmen CaptchaAd kombiniert diesen Ansatz mit einer Geschäftsidee: Die Anwender benötigen durchschnittlich acht Sekunden, um ein Captcha zu lösen. Diese Zeitspanne möchte das Unternehmen nutzen, um kurze Werbeclips zu verschiedenen Produkten zu senden. Das gesuchte Lösungswort bezieht sich dabei direkt auf das Video, also auf den beworbenen Artikel. CaptchaAd setzt dabei laut eigener Aussage auf den hohen Wiedererkennungswert des jeweiligen Produkts: Je schneller es der Anwender erkennt, desto schneller kann er fortfahren. Durch die unabdingbare, kognitive Auseinandersetzung mit dem Produkt könne eine enorme Werbewirkung erzielt werden, so die Firma weiter. Unter diesem Link steht eine werbefreie Demo der Technik zum Abruf bereit.
CaptchaAd hat diese Idee unlängst zum Patent in den wichtigsten Industrieländern angemeldet. Neben der erhöhten Sicherheit möchte das Unternehmen den Kunden auch monetäre Anreize bieten und gewährt eine Beteiligung an den Umsätzen. Das Potential dieses Modells scheint jedenfalls riesig zu sein: Täglich werden 250 Millionen Captchas aufgerufen - die meisten davon setzen sehr wahrscheinlich noch auf statische Inhalte. (so)