Pakete veruntreut

Milde Strafe für Internet-Betrüger

17.07.2014 von Armin Weiler
Ein 21-jähriger ehemaliger Postzusteller ist in Kiel zu 120 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteil worden. Er hatte Pakete mit Elektronikartikeln abgezweigt.
Waren im Wert von fast 30.000 Euro fing ein Postzusteller aus Kiel zusammen mit zwei Mittätern ab.
Foto: Dmitri Ma - shutterstock.com

Die Masche war einfach aber auch dilettantisch: Zusammen mit zwei Komplizen bestellte ein 20-jähriger Postmitarbeiter per Nachnahme bei Online-Shops Elektronikartikel wie Smartphones, Tablets und Notebooks.

Der angegebene Empfänger existierte allerdings gar nicht. Die Adresse lag aber im Zustellbezirk des Angeklagten. Wie die Kieler Nachrichten berichten, wurde der Täter von seinen Komplizen per SMS über bevorstehende Sendungen informiert. Daraufhin nahm er die Pakete vom Band ohne sie wie vorgeschrieben einzuscannen und verstaute sie im Zustellfahrzeug. Auf seiner Tour übergab er dann die Ware an einen Mittäter. Insgesamt erschlich sich das Trio dadurch knapp 30.000 Euro.

Da alle verschwundenen Sendungen in seine Zuständigkeit fielen, wurde der Postangestellte überwacht und flog auf. Das Gericht wertete die Tat als "gravierenden, aber einmaligen Ausrutscher". Der nicht vorbestrafte Täter wurde von der Jugendrichterin zu 120 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt.