Microsofts neuer Weg – Partnerprogramm wird umgestellt
16.07.2014 von Alexander Roth
Die weltweite Partnerkonferenz in Washington lässt keine Fragen an Microsofts neuer Reise offen. Sicher ist: Microsoft stellt sein Partnerprogramm um. Wir präsentieren Ihnen die ersten Fakten und Stimmen.
Es ist noch gar nicht so lange her, da galt Microsofts jährliche weltweite Partnerkonferenz für die deutschen Partnerunternehmen einfach als Inspiration für neues Geschäft. Man netzwerkte, besuchte Sessions, freute sich auf die anpeitschenden Reden von Steve Ballmer und der weltweilten Ex-Partnerchefin Allison Watson, ging auf die deutsche Party und "gut war es".
2014 auf Microsofts Hausmesse in Washington ist das alles anders. Der Andrang ist mit 16.000 Partnern in diesem Jahr zwar genauso groß wie in den Jahren zuvor, und ebenso ist die deutsche Delegation wieder mit mehreren hundert Vertretern angereist, doch auch eine gemeinsam am Sonntag zelebrierte Fußball-Weltmeisterschaft kann nicht verhindern, dass diese Woche Arbeit, Unsicherheiten und ein Druck ansteht, wie selten zuvor.
Warum es vor allem die Deutsche Partnerfraktion so deutlich trifft, macht das Motto der Veranstaltung deutlich: Microsoft Weg "First Mobile, First Cloud" steht in Washington über allem, so kompliziert für viele der Weg dorthin gerade hierzulande erscheinen mag. Vorbei die Zeiten, als Microsoft von vielen als Windows- und Device-Company angesehen wurde: Der Konzern macht spätestens mit dieser Veranstaltung klar, dass es mit dieser "alten" Microsoft vorbei ist.
So war bereits die Keynote am Montag von Partnerchef Phil Sorgen, mit dem ChannelPartner am Rande der Veranstaltung ausführlich sprechen könnte, ungewöhnlich sachlich und nüchtern. Es gab nur verhaltenen Applaus: Microsoft stellt sein Partnerprogramm in der Form um, dass Partner mehr Möglichkeiten haben, in, mit und aus der Cloud Geschäft zu betreiben, dazu werden auch die Entlohnungen und Aufstiegsmöglichkeiten enger an den wahren Vertriebserfolg in der Cloud gekoppelt.
Mehr Freiheiten für Azure
Des weiteren befasste sich Phil Sorgen, der seit Herbst vergangenen Jahres das Partnergeschäft von Microsoft verantwortet, gemeinsam mit seinen Management-Kollegen ausführlich mit der Cloud Plattform Azure. Die wichtigste News hier: Ab September 2014 wird Azure in das Open Licence Programm des Herstellers überführt, das vor allem Partnern im SMB-Umfeld mehr Freiheiten in der eigenen Vertrags-, Preis-, und Service-Gestaltung gegenüber den Kunden lässt.
Wie Microsoft berichtet, ist Open Licensing im Cloud-Umfeld vor allem auch in Deutschland bereits eine Erfolgsgeschichte. Wie im Umfeld des deutschen Lagers bekannt wurde, haben hierzulande bereits deutlich über 3.000 deutsche Partner in den vergangenen zwölf Monaten große Vertriebserfolge mit Office 365 aufzuweisen. Was Microsoft nicht zuletzt den großen Freiheiten zuschreibt, die Partner im Umgang mit dem Open Licencing Programm genießen.
Die weiteren Meldungen zum Thema Cloud aus Washington: Microsoft wird die Kompetenzen "Cloud Accelerate", "Cloud Deployment" und "Azure Circle" abschaffen und dafür neue Programme einführen, die sich "Small and Midmarket Cloud Solutions", "Cloud Productivity", und "Cloud Platform" nennen. Während die Small and Midmarket Cloud Solutions sich an Partner im Office 365-SMB-Umfeld wenden, ist Cloud Productivity konzipiert für Partner aus dem Office-365-Umfeld. Cloud Plattform richtet sich schließlich an (neue) Provider, die ihr Angebot auf Basis von Azure errichten.
Entscheidend ist aber: Der Partnerstatus in allen drei Kompetenzen wird künftig über den wahren Transaktionserfolg in der Cloud abgerechnet, während der nominelle Stellenwert von Zertifizierungen an Bedeutung verliert. Der Trend ist klar: "Mauschelei", die manche Partner immer wieder zum Ende eines Quartals betreiben, und hierbei Lizenzen für den eigenen Schrank erwerben, um Ziele zu erreichen, wird so ein Riegel vorgeschoben.
"Lizenzen für den eigenen Zweck" sind dennoch ein gutes Stichwort: Microsoft kündigte an, das Angebot an Lizenzen für "Internal Use Rights" deutlich auszubauen. "Wir erhoffen uns davon, dass Partner danke eines sicheren Umgangs mit unseren Produkten, den sie auch über Eigennutzung bekommen, besser darin werden, eigenes Geschäft rund um unsere Cloud-Produkte zu erwerben", so Phil Sorgen zu CP.
Microsoft ergänzte die Cloud-News mit zahlreichen weiteren Ankündigungen, etwa mit ausgebauten technischen Support für Partner ab dem Silber-Status, Unterstützung für neue Cloud-Provider-Business-Modelle und neuen Zertifizierungs-Möglichkeiten rund um Azure.
Microsoft bleibt Partnern treu
Zwar tat er das weniger laut als Steve Ballmer, aber sowohl auf der Bühne als auch gegenüber ChannelPartner betonte Phil Sorgen mehrfach, dass Microsoft dabei seiner Partnerausrichtung absolut treu bleiben werde. "Auch einer sich schnell verändernden Branche bleiben wir bleiben ein Partner-orientiertes Unternehmen", so der Partnerchef. Sorgen machte deutlich, dass diese Aussage für alle Geschäftsbereiche des Konzerns gelte, "egal, wie sich die Märkte entwickeln".
Wie Microsoft hierbei strategisch vorgehen will, wurde in Washington ebenfalls deutlich. Wenn es um die Positionierung im Wettbewerbsumfeld geht, ist dafür traditionell COO Kevin Turner zuständig. Und so trat Turner in Washington mit einigen interessanten Visionen und Statements auf, die laut bejubelt wurden. Zwar verlor der Manager kein Wort zu dem vermutlich bald schon kommenden Stellenabbau bei Microsoft (CP berichtete), dennoch wird klar: Microsoft setzt in Sachen Devices auf Partner und teilweise sogar auf den Wettbewerb, zumindest wenn es um mobile Betriebssysteme geht.
Das eigene Betriebssystem mit Windows selbst - zumindest das reine Geschäft damit - wird unwichtiger. So wird Office nach Ipads auch bald schon auf Android-Tablets nutzbar sein, dazu zeigte Turner neben Surface 3, auf das Microsoft große Stücke halt, ein paar attraktive Produkte von Partnerherstellern wie HP und Acer, die im extrem günstigen Preisbereich von teilweise unter 200 Dollar liegen.
Turner betonte, das Microsoft im PC-Umfeld weltweit zwar immer noch führe, mit Blick auf den geamten Markt für Devices aber einen Marktanteil im niedrig zweistelligen Bereich halte. "Das ist die neue Realität". So verwies der Manager auf aktuelle Verkaufserfolge mit Windows Phone, wobei er vor allem Nokia hervorhob.
"Wir werden mit Produktivtät gewinnen, ob mit eigener Hardware oder von Partnern. Wir werden uns nicht proprietär aufstellen. Wir öffnen uns den Realitäten einer Mobile First, Cloud First Welt", so Turner.
In Washington wurde eines deutlich: Egal ob sie im SMB- oder im Großkunden-Umfeld tätig sind, es wird von Partnern erwartet, sich mit den neueren Themen wie Azure, Office365 Mobility und Mobile Device Management auseinander zu setzen. Dabei wird es immer wichtiger, eigene Services rund um Microsofts Lösungen, zu stricken.
Der Vorteil den Microsoft bietet: Die Welt der Redmonder lässt Kunden und Partnern auch künftig die Wahl, ob die Produkte und Dienste des Konzerns via Public Cloud, in Hosting-Modellen, als Hybride-Versionen oder über das eigene Rechenzentrum in Anspruch nehmen. Interessant: Wer sein Portfolio nicht zu stark erweitern will, dem empfiehlt das Haus zu Netzwerken - ein Apell, den Microsoft schon lange an seine Partner richtet, in diesen Zeiten aber an gänzlich neuem Stellenwert gewinnt.
Für Mittwoch steht die nun die viel erwartete Rede von Microsofts neuem CEO Satya Nadella an.
Exklusive Stimmen aus Washington:
Sebastian Ulrich, General Manager Nokia Deutschland: "Wir nutzen die Gelegenheit vor Ort in Washington, um uns mit Microsofts IT-Channel zu vernetzen. Ich erlebe großes Interesse auf beiden Seiten."
Floris van Heijst, Mittelstands- und Partner-Chef Microsoft Deutschland: "Unser Cloud-Portfolio, das eines der ganzheitlichsten im Markt ist und von Gartner im Umfeld IaaS und PaaS als führend bezeichnet wird, kann ohne Frage alle wichtigen Anforderungen abdecken, vom Rechenzentrum bis zum mobilen Device. Wir arbeiten hier mit unseren Partnern immer enger zusammen."
Rudi Hotter, COO des Microsoft-Partners CANCOM: "Wir finden es richtig, dass sich Microsoft in Sachen Office neuen Betriebssysteme öffnet. Das kommt uns als Partner entgegen. Auch die Konzentration auf Azure erfreut uns, da wir mit unserem Angebot im Umfeld PaaS sehr aktiv sind."
Axel Oppermann, Microsoft-Experte und Geschäftsführer Avispador: "Mit der Keynote am Tag 1 der WPC hat Microsoft seinen Partnern klar gezeigt, wo die Reise hingeht: Der Konzern fokussiert sich immer mehr auf Märkte, Produkte und Services, die es vor 18, 24 oder 36 Monaten in der Form nicht gab; bzw. auf Märkte die erst entwickelt werden müssen, wie Internet of Things, M2M oder Mobile Device Management. Hier werden Partner für die Entwicklungsarbeit benötigt. Microsoft hat in den letzten Jahren für die Erschließung neuer Märkten einiges getan, und gute Arbeit geleistet. Jetzt ist es an den Partnern, die Bälle aufzunehmen und in Bewegung zu kommen. (rw)
Microsoft - die Geschichte -
Surface Book 2 Relativ überraschend stellte Microsoft Ende Oktober 2017 das Surface Book 2 vor. Das gleicht seinem Vorgänger rein äußerlich fast bis aufs Haar. Dafür wurde das Innenleben ordentlich aufgemöbelt - unter anderem mit den i7-Prozessoren der achten Generation. Das Scharnier ("Hinge") weist nun Keramik-Elemente auf, auch das Surface Dial wird jetzt unterstützt. Die wichtigste Neuerung beim Surface Book 2 bleibt zunächst den USA vorbehalten: Das 15-Zoll-Modell.
Zuwachs für die Surface-Familie Neben dem Windows 10 Creators Update stellt Microsoft im Oktober 2016 in New York auch ein neues Surface-Device vor. Das Surface Studio will den All-in-One-PC neu interpretieren, kommt mit Touch-Unterstützung und einem neuartigen Eingabegerät - dem Surface Dial. Das neue AiO-Surface ist ein direkter Angriff auf Apples iMac 5K. Daneben zeigt Microsoft auch eine neue, leistungsstärkere Version des Surface Book.
Windows 10 Creators Update Ende Oktober 2016 präsentiert Microsoft das nächste Update für Windows 10. Das "Creators Update" soll ab Frühjahr 2017 auf sämtliche Windows-10-Devices kommen. Eines der wichtigsten Updates: Mit Paint 3D soll künftig Jedermann in der Lage sein, 3D-Grafiken ganz einfach zu erstellen, zu bearbeiten und zu teilen. Für künftige Mixed-Reality-Erfahrungen steht nicht nur Microsofts Hololens zur Verfügung, sondern auch verschiedene VR-Devices von Microsoft Partnern, wie HP, Dell oder Lenovo.
Microsoft kauft LinkedIn Für 26,2 Milliarden Dollar will Microsoft das Business-Netzwerk LinkedIn übernehmen, kündigte der Konzern im Juni 2016 an. Es ist der größte Zukauf der Firmengeschichte. Microsoft-Chef Satya Nadella will damit dem Cloud-Geschäft rund um Office 365 und die Dynamics-Business-Lösungen zusätzlichen Schwung geben.
Microsoft baut deutsche Cloud Microsoft schwenkt immer stärker auf Cloud-Kurs ein und forciert die Entwicklungen rund um seine Cloud-Plattform Azure. Im November 2014 wird eine Kooperation mit der Deutschen Telekom angekündigt. Deren Tochter T-Systems soll Microsofts deutsches Cloud-Data-Center betreiben und gleichzeitig als Datentreuhänder fungieren. Damit will der Konzern alle Begehrlichkeiten von US-Behörden hinsichtlich der Kundendaten in der Cloud abblocken.
Windows 10 und neue Devices Mit Windows 10 bietet Microsoft Ende Juli 2015 seinen Kunden erstmals kostenlos ein Windows-Upgrade an. Mit Windows 10 und Windows 10 Mobile verfolgt Microsoft das Ziel, ein Betriebssystem auf allen Geräteklassen zu etablieren. Einige Monate nach dem Release des Betriebssystems stellt Microsoft zudem neue Devices vor, die auf Windows 10 zugeschnitten sind. Highlight ist das erste Notebook 'made by Microsoft' - das "Surface Book".
Dieser Mann soll es richten Seit Februar 2014 leitet Satya Nadella den weltgrößten Softwarekonzern. Steve Ballmer hatte im August 2013 seinen Rückzug als Chef von Microsoft erklärt - auch weil die Kritik an seiner Geschäftsstrategie immer lauter wurde. Sein Nachfolger Nadella muss den verpatzen Einstieg in den Markt der mobilen Geräte ausbügeln. Mit Personalwechseln und einer neuen Devise, die sich mehr auf Cloud-Dienste und mobile Technologien konzentriert, will Nadella Microsoft wieder zum Vorreiter in der IT-Branche machen.
Nettogewinne seit 2002 Allein im Geschäftsjahr 2013 (Ende: Juni 2013) erwirtschaftete Microsoft einen Nettogewinn von 21,86 Milliarden Dollar. Ein Blick auf die zurückliegenden Jahre offenbart Schwankungen und zeigt die Schwierigkeiten des Unternehmens, auf dem mobilen Markt Fuß zu fassen.
Dritte Generation der Spielekonsole Mit der Xbox One kommt im Jahr 2013 die dritte Generation von Microsofts erfolgreicher Spielkonsole in den Handel. Das Gerät konkurriert mit Sonys Hochleistungskonsole Playstation 4. Das Zusatzmodul „Kinect“ erlaubt es Spielern, die Konsole mit Körperbewegungen oder Sprachbefehlen zu steuern. Bis Ende 2013 werden weltweit drei Millionen Exemplare der Xbox One verkauft.
Die Evolution der Microsoft Logos In der beinahe 40-jährigen Unternehmensgeschichte hat sich das Logo des Softwarepioniers aus Redmond einige Male geändert. Große Experimente wagte dabei niemand, nach 25 Jahren mit dem gleichen Logo kommt 2012 erstmals ein Symbol im Kacheldesign dazu. Es unterstreicht das Bestreben des Unternehmens nach Vereinheitlichung seiner Produkte.
Das neue Windows 8 2012 stellte Julie Larson-Green, eine Vice President von Microsoft, das neue Windows 8 vor. Es enthält sowohl die Windows 8 Modern UI (ehemals „Metro“) für Touchscreen-PCs als auch eine klassische Desktop-Ansicht. Mit den Betriebssystemen Windows RT für Tablets und Windows Phone 8 für Smartphones bietet Microsoft damit ein einheitliches Design für alle Geräte an.
Das erste Tablet von Microsoft 2012 kommt mit dem „Surface“ das erste Tablet von Microsoft auf den Markt. Das komplett in Eigenregie gefertigte Gerät erhält mit starker Rechenleistung, hochwertiger Verarbeitung, aber auch hohem Gewicht und kurzer Akkulaufzeit gemischte Kritiken. Inzwischen ist die dritte Generation des Tablets verfügbar.
Microsoft setzt sich durch Am 10. Mai 2011 war Schluss mit den jahrelangen Spekulationen über die Zukunft von Skype. Es gab keinen Börsengang und nicht Google, Facebook oder Cisco haben sich mit dem beliebten webbasierten VoIP- und Video-Chat-Dienstleister zusammengetan, sondern Microsoft. Seit 2014 heißt auch die hauseigen Kommunikationssoftware Lync "Skype for Business".
Windows 7 geht schnell ins Rennen 2009 kommt Windows 7 auf den Markt. An Bord sind neue Möglichkeiten für das Arbeiten mit Fenstern wie das Andocken oder Peek and Shake sowie eine verbesserte Benutzeroberfläche und Taskleiste. Mit Windows Touch werden erstmalig auch Touchscreen-PCs unterstützt.
Windows Vista Windows Vista kommt 2007 in die Läden. Mit der neuen Benutzeroberfläche Aero, einer neuen Suchfunktion, der Flip-3D-Ansicht und erstmalig Kontrollfunktionen für Eltern bringt Vista viel Neues mit. Im Jahr 2006 drohte die Europäische Union Microsoft, einen Verkaufsstopp des Betriebssystems zu erzwingen, falls Auflagen der EU (etwa die Offenlegung von Kommunikationsschnittstellen) nicht endlich umgesetzt würden.
Stolz auf das neue Betriebssystem 2001 kann Bill Gates das Release des neuen Windows XP kaum erwarten, Ende des Jahres kommt es in den Handel. Microsoft dominiert den Markt für Heimcomputer-Betriebssysteme jetzt unbestreitbar. Windows XP wird, wie auch andere Versionen zuvor, kritisiert, weil es erneut Programmtypen beinhaltet, die sich nicht deinstallieren lassen und bis dato von anderen Anbietern vertrieben wurden.
Steve Ballmer wird neuer Microsoft-Boss Im Jahr 2000 ernennt Bill Gates den seit 1998 als President des Unternehmens tätigen Steve Ballmer (im Bild rechts) zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Der hitzige Ballmer macht immer wieder mit exzentrischen Auftritten auf sich aufmerksam und fängt sich so den Spitznamen „Monkey Boy“ ein.
Eine weitere Akquisition Ebenfalls im Jahr 2000 kauft Microsoft die Visio Corporation mitsamt der gleichnamigen Software für 1,3 Milliarden Dollar. Mit dem Visualisierungsprogramm lassen sich mit einfachen Werkzeugen und Vorlagen grafische Darstellungen erzeugen. Visio steht in einer langen Reihe von Softwarezukäufen, mit denen Microsoft viel Geld verdient. Das Programm ist nicht Teil des Office-Pakets und muss separat erworben werden.
Die strategischen Einkäufe gehen weiter 400 Millionen Dollar lässt sich Microsoft im Jahr 1997 den E-Mail-Dienst Hotmail kosten, zum Zeitpunkt der Übernahme zählt der Webmail-Anbieter bereits zwölf Millionen Nutzer. Nach der Übernahme wurde der Dienst aufgrund vieler Sicherheitslücken immer wieder Opfer von Hacker-Angriffen. Mitte 2012 wurde Hotmail vollständig durch Outlook.com ersetzt.
Microsoft kauft FrontPage mit Entwicklerstudio 1996 kauft Microsoft die Firma Vermeer Technologies zusammen mit ihrem HTML-Editor FrontPage 1.0 für 133 Millionen Dollar. Kurze Zeit später wird das Programm in der Version 1.1 von Microsoft vertrieben und in den folgenden Jahren konsequent weiterentwickelt sowie der Office-Suite hinzugefügt. Seit dem Release von Office 2007 ist FrontPage nicht mehr Teil des Pakets, es wurde von Microsoft Expression Web abgelöst.
Flaggschiff für den Browser-Krieg 1995 beginnt Microsoft den Browser-Krieg. Der Internet Explorer soll dem bis dahin erfolgreichen Netscape Navigator Marktanteile streitig machen. Die Strategie geht auf, auch weil Microsoft den eigenen Browser durch Koppelung an Windows schnell verbreiten kann. Netscape verliert und wird 1998 von AOL geschluckt. Der Internet Explorer wird deswegen auch spöttisch „Internet Destroyer“ genannt. Das Bild zeigt Version 10.
Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß...Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß... ... verspricht das neue Windows im Erscheinungsjahr 1995. Das Release des Betriebssystems wird von der größten Werbekampagne begleitet, die Microsoft bis dahin je gestartet hat. Der Erfolg bleibt nicht aus, Windows 95 verkauft sich in den ersten Wochen mehr als sieben Millionen Mal. Auch weil Microsoft die Zeichen der Zeit erkannt hat: Internet-Unterstützung und Plug-and-Play-Funktionen sind erstmalig enthalten.
Microsoft Encarta Die erste Version der Microsoft Encarta kommt 1993 auf den Markt. Die zunächst unter dem Codenamen „Gandalf“ entwickelte Enzyklopädie erschien jährlich in einer neuen Version, auf dem Bild ist die Ausgabe von 1998 zu sehen, die auch Updates über das Internet unterstützte. 2009 stellt Microsoft alle Encarta-Angebote ein.
Bill Gates stellt Windows 3.0 vor Bill Gates, der dem Erscheinungsbild eines Nerds immer noch alle Ehre macht, stellt Windows 3.0 vor. Das Betriebssystem kommt 1990 auf den Markt, verkauft sich sehr gut und erobert nun auch heimische Computer. Es enthält erstmalig Spiele wie Minesweeper, Solitaire und Hearts.
Office 1.0 kommt in den Handel Microsoft Office kommt 1989 in der Version 1.0 auf den Markt. Das Softwarebündel enthält Word 4.0, Excel 2.2, Powerpoint 2.01 und Microsoft Mail 1.37. Bis heute ist Microsoft Office eines der erfolgreichsten und umsatzstärksten Produkte des Redmonder Großkonzerns.
Geschickter Zukauf Im Jahr 1987 kauft Microsoft die Firma Forethought, die eine vielversprechende Präsentationssoftware entwickelt hat. Kurze Zeit später soll daraus Microsoft PowerPoint werden. Die Software ist bis heute ein wesentlicher Bestandteil des Office-Pakets.
Separates Betriebssystem für IBM Für IBM entwickelt Microsoft das Betriebssystem OS/2, es wird fast gleichzeitig mit Windows 2.0 veröffentlicht. Die Betriebssysteme konkurrieren zwar miteinander, Microsoft verdient aber an beiden Produkten. 1991 beendet Microsoft die Kooperation mit IBM, gegen Windows kann sich OS/2 trotz Weiterentwicklung am Ende aber nicht durchsetzen.
Das neue Hauptquartier: Microsoft Campus 1986 zieht das rasant wachsende Unternehmen in ein neues Hauptquartier nach Redmond im Bundesstaat Washington. Das Bild zeigt den Microsoft-Campus nach zahlreichen Erweiterungen und Ausbauten. Heute arbeiten auf dem etwa 750.000 Quadratmeter großen Gelände über 30.000 Angestellte.
Das wichtigste Produkt 1985 erscheint Windows 1.0. Das unter dem Codenamen „Interface Manager“ entwickelte Betriebssystem bietet im Gegensatz zu MS-DOS eine grafische Benutzeroberfläche und erlaubt es, verschiedene Anwendungen gleichzeitig auszuführen. Die Windows-Reihe ist für Microsoft auch heute einer der wichtigsten Umsatzmittelpunkte.
Microsoft Word für DOS 1983 erscheint die erste Version von Microsoft Word, damals noch für das Betriebssystem MS-DOS 1.0. Das Programm macht erstmals Gebrauch von der Computermaus. Das damals noch wenig ergonomische Peripheriegerät stammt auch von Microsoft - es ist das erste Hardwareprodukt der Firma.
Nerds, wie sie im Buche stehen 1978, kurz vor dem Umzug des Unternehmens nach Albuquerque, entsteht eines der bekanntesten Fotos des Microsoft-Teams. Der bunt zusammengewürfelte Haufen langbärtiger Nerds lässt kaum vermuten, dass die Truppe dabei ist, ein milliardenschweres Unternehmen zu etablieren.
Die Anfänge Damit fängt alles an: Microsofts Co-Gründer Paul Allen entdeckt im Januar 1975 den Altair 8800 auf dem Cover der Zeitschrift „Popular Science“. Das Gerät ist minimal ausgestattet und verfügt über 256 Byte RAM. Bill Gates und Allen schuften daraufhin Tag und Nacht und entwickeln in nur wenigen Wochen die Computersprache „Altair BASIC“. Der Grundstein für Microsoft ist gelegt. Offiziell gegründet wird der Softwarekonzern am 4. April 1975.