Microsofts Klo: dritter Akt

16.05.2003
Microsofts Klo: dritter Akt Vom Ernst zum Scherz-Dementi zur kleinlauten Marketing-Posse: Zu diesem dramaturgisch wenig überzeugenden Dreischritt sieht sich Microsoft in Sachen „Iloo" gezwungen. Jüngster Akt im Internet-Lokus-Dramolette: Microsoft erklärte, „iloo" sei durchaus ernst gemeint gewesen, doch in letzter Instanz durch die Marketing-Oberen in Redmond verworfen worden. Mit anderen Worten: Die Aprilscherz-Aussage sei eine reine Verlegenheitsgeste des Software-Riesen gewesen. „Nach einer Überprüfung haben wir uns entschieden, mit diesem Projekt nicht weiterzumachen", erklärte Microsoft jetzt und tischte damit eine dritte Version seiner Lokus-Bemühungen dem geneigten Leser auf. Allen Ernstes... Gut zu wissen ist also: Erstens: Man macht sich bei Microsoft durchaus Gedanken über wichtige Dinge und Phänomene des menschlichen Lebens. Zweitens: Doch nur solange, wie niemand dazwischen fährt und darauf hinweist, dass man Software aus Redmond fernab den intimeren Sphären des menschlichen Daseins zu positionieren habe. Drittens: Von dieser eigentlich klaren Unternehmensstrategie wollte die Marketing-Abteilung in England nichts wissen. Im Gegenteil: Da sie offensichtlich alles für möglich hält, ist ihr Wirklichkeitssinn allein davon bestimmt, was Marketing-fähig ist. Dass sie daraus folgerte, dass die Wirklichkeit Marketing sei - für diesen schönen Schluss ist Microsoft bekanntlich insgesamt bekannt, so dass die Insel-Marketiers genau besehen nur das gemacht haben, was Microsoft weltweit vorexerziert. Insoweit kann man die „Iloo"-Posse auch als öffentlich gemachten internationalen Werkstattbericht aus der Marketingabteilung des Softwerkers erleben. Ein kurzer, durchaus aufschlussreicher Blick durch das sonst verschlossene Fenster. Wer da Details kleinlicherweise bemängeln wollte, sollte bedenken: In Zeiten ausgedünnter Marketingabteilungen wurde dieser Service kostenlos offeriert. Einfach so - ohne Lizenzandrohung und Copyrightschutz. (wl)

Microsofts Klo: dritter Akt Vom Ernst zum Scherz-Dementi zur kleinlauten Marketing-Posse: Zu diesem dramaturgisch wenig überzeugenden Dreischritt sieht sich Microsoft in Sachen „Iloo" gezwungen. Jüngster Akt im Internet-Lokus-Dramolette: Microsoft erklärte, „iloo" sei durchaus ernst gemeint gewesen, doch in letzter Instanz durch die Marketing-Oberen in Redmond verworfen worden. Mit anderen Worten: Die Aprilscherz-Aussage sei eine reine Verlegenheitsgeste des Software-Riesen gewesen. „Nach einer Überprüfung haben wir uns entschieden, mit diesem Projekt nicht weiterzumachen", erklärte Microsoft jetzt und tischte damit eine dritte Version seiner Lokus-Bemühungen dem geneigten Leser auf. Allen Ernstes... Gut zu wissen ist also: Erstens: Man macht sich bei Microsoft durchaus Gedanken über wichtige Dinge und Phänomene des menschlichen Lebens. Zweitens: Doch nur solange, wie niemand dazwischen fährt und darauf hinweist, dass man Software aus Redmond fernab den intimeren Sphären des menschlichen Daseins zu positionieren habe. Drittens: Von dieser eigentlich klaren Unternehmensstrategie wollte die Marketing-Abteilung in England nichts wissen. Im Gegenteil: Da sie offensichtlich alles für möglich hält, ist ihr Wirklichkeitssinn allein davon bestimmt, was Marketing-fähig ist. Dass sie daraus folgerte, dass die Wirklichkeit Marketing sei - für diesen schönen Schluss ist Microsoft bekanntlich insgesamt bekannt, so dass die Insel-Marketiers genau besehen nur das gemacht haben, was Microsoft weltweit vorexerziert. Insoweit kann man die „Iloo"-Posse auch als öffentlich gemachten internationalen Werkstattbericht aus der Marketingabteilung des Softwerkers erleben. Ein kurzer, durchaus aufschlussreicher Blick durch das sonst verschlossene Fenster. Wer da Details kleinlicherweise bemängeln wollte, sollte bedenken: In Zeiten ausgedünnter Marketingabteilungen wurde dieser Service kostenlos offeriert. Einfach so - ohne Lizenzandrohung und Copyrightschutz. (wl)