Nach wie vor sind der überwiegende Teil der verkauften Computer Windows-PCs. Die Marktführerschaft von Microsoft sorgt dafür, dass sich vielen Käufern die Frage nach PC oder Mac gar nicht erst stellt. Wer sich dennoch mit ihr beschäftigt, sucht zwangsläufig nach den Vor- und Nachteilen des PC und des Apple Mac. Zunächst gehen wir in diesem Artikel auf die Gründe ein, die für den Windows-PC sprechen. Im zweiten Teil finden Sie die Vorteile eines Mac.
Vorneweg: Eine definitive Entscheidung muss der Käufer am Ende jedoch selbst treffen – es hängt immer davon ab, welche Ansprüche und Bedürfnisse er an sein neues Gerät hat.
Pro PC sprechen folgende Gründe
1. Vielseitigkeit
Kaufen kann man alles: tragbare Windows-Smartphones, die in jede Hosentasche passen, oder Luxus-Rechner mit High-Tech-Ausstattung und 21-Zoll-Monitor. Es gibt PCs für Hardcore-Gamer, für Gelegenheitssurfer und für Tippfaule. Kurzum: Für jeden Einsatzzweck werden Sie etwas finden. Apple dagegen bietet, iPhone und iPad eingeschlossen, deutliche weniger verschiedene Modelle an.
2. Preis
Glaubt man den Marketing-Sprüchen von Microsoft, sind Windows-Computer von Haus aus sparsam, kostengünstig und daher sehr wirtschaftlich – gerade in schwierigen Zeiten ein Pluspunkt sowohl für Unternehmen als auch für Privatanwender. Mac-Fans bezahlten den Aussagen aus Redmond nach eine schmerzhafte und einzig mit der Profitgier des Imperiums zu erklärende "Apple-Steuer". Das ist schlicht gelogen – wer auch nur eine neue Windows-Lizenz zu einem Rechner dazukauft, zahlt meist mehr als bei einem Mac. Woher also dieser Irrglaube? Ganz einfach: Windows-PCs gibt es in allen Ausführungen, von kostengünstig bis ganz teuer. Apple spart sich aus Prinzip die untersten Preissegmente und bietet nur Systeme für die Mittel- und Luxusklasse an. Wer einen einfachen Rechner sucht, der nicht viel kostet, greift deshalb natürlich auf einen Windows-PC zurück. Spielt einzig der Preis eine Rolle, ist der PC unangefochten zu empfehlen.
3. Software-Auswahl
Auch dank der vielen Hobby-Entwickler gibt es für Windows-Systeme jede Software: Von der Datenbank für Briefmarkensammler bis zur Managing-Lösung für die Tierhandlung. Viele Applikationen sind kostenlos im Web verfügbar, einige kosten eine geringe Lizenzgebühr, solange sie nur privat eingesetzt werden. Nur für die richtig komplexen Programme für den Unternehmensbedarf müssen Anwender tief in die Tasche greifen. Für Apple-Computer gibt es wegen der im Verhältnis niedrigen Marktdurchdringung gerade auf Spezialgebieten nur wenige Drittapplikationen, und die vorhandenen sind häufig nicht ausgereift.
4. Bevorzugte Kundenbehandlung
Nicht nur Hacker lieben Windows-Systeme, weil sie dort die größte "Kundenbasis" erreichen, sondern auch die "ehrliches Geld" verdienenden Firmen behandeln bevorzugt PC-Anwender. Software, die beispielsweise mit Digitalkameras ausgeliefert wird, liegt allzu oft nur in einer Windows-Version vor, die Standard-Bürosoftware "Microsoft Office" ist – wenig überraschend – auf Windows-PCs wesentlich leistungsfähiger und üppiger ausgestattet als auf Macs.
5. Individualität
Kein Rechner ist besser auf die Bedürfnisse eines Anwenders zugeschnitten als der, den er sich selbst zusammengestellt hat. Hinter Sinn und Funktionsweise von PC-Komponenten kommt jeder versierte Hobbybastler, um sich ein System auch gänzlich in Handarbeit zusammenstellen zu können. Macs zeichnen sich hingegen gerade dadurch aus, dass sie einzig und allein von Apple zusammengestellt und –geschraubt wurden. Da ist kein Platz für individuelle Ansprüche.
6. Multimedia
Multimedia wie Fernsehen, HD-Filme, Musik und Spiele macht nur auf einem Windows-PC wirklich Spaß. Grafikdesigner und andere Künstler schwören zwar auf "ihren" Mac, letztlich gelangen die meisten guten Games und innovativen Anwendungen aber erst nach Monaten auf Mac-OS-Systeme. Auch wenn er schlimmer aussieht und weniger kostet: Ein Windows-PC leistet ebenso viel wie ein Mac. Auch wenn er vielleicht immer noch langsamer rendert und häufiger abstürzt.
Welche Vorteile ein Mac-Rechner in die Waagschale werfen kann, erfahren Sie auf der folgenden Seite.
Pro Mac sprechen folgende Gründe
1. Einheitlichkeit
Windows war, zumindest vor Windows 7, häufig unaufgeräumt und verwirrend gestaltet. Mac OS X ist da anders: Das minimalistische Interface konzentriert die Aufmerksamkeit der Anwender auf das Wesentliche. Einmal erlernt, ist das Mac-Benutzen so einfach wie Fahrradfahren.
2. Zuverlässigkeit
Selbst ein Mac ist nicht vor Abstürzen gefeit. Untersuchungen zeigen jedoch, dass er immer noch zuverlässiger ist als der stabilste Windows-PC. Er stürzt weniger ab, reagiert nicht sofort auf jede neue Applikation mit verminderter Performance, lastet seinen Arbeits- und Festplattenspeicher besser aus und fährt schneller sowie zuverlässiger herunter. Der Grund ist offensichtlich: Apple ist das einzige Unternehmen, dass Hard- und Software aus einer Hand anbietet und alles genau aufeinander abstimmen kann.
3. Sicherheit
Die hohe Marktdurchdringung von Windows-Rechnern ruft Hacker auf den Plan: Tauchen fiese Würmer und andere Schädlinge auf, dann zumeist auf PC-Systemen. Dagegen kommen viele Mac-Anwender bis heute ohne Sicherheitssoftware aus, ohne sich große Gedanken über mögliche Gefahren machen zu müssen. Das mag sich irgendwann ändern, bis dato ist man in punkto Sicherheit jedoch mit Apple auf der die Nerven, die Zeit und den Geldbeutel schonenden Seite.
4. Keine Überfrachtung
"Möchten Sie die Toolbar nicht gleich mit installieren?" "Google bietet Ihnen jetzt noch mehr kostenlose Sicherheit – klicken Sie hier." Diese Dialoge poppen häufig im Zuge von Installationsroutinen auf – der Haken an der entsprechenden Stelle ist selbstredend von vornherein gesetzt. Windows-Applikationen haben zunehmend nervende Demoware, Adware und Spyware im Schlepptau, die auf den ersten Blick zwar nützlich erscheinen – zumal kostenlos – auf den zweiten aber für reichlich Müll auf dem System sorgen. Startvorgänge erlahmen, Datenschutzrecht wird ausgehebelt, Einfallstore für Schädlinge entstehen. Macs haben das Problem nicht.
5. Die Liebe zum Detail
Ein Vergleich: Früher fanden sich in den Verpackungen von Computerspielen noch Landkarten, Poster, Gimmicks und gedruckte Handbücher – heute ist all das zu Gunsten einer unattraktiven DVD-Hülle mit PDF-Anleitung verschwunden, die außer der Scheibe nichts mehr bietet. Ähnlich verhält es sich mit der Ausstattung von neuen PC-Systemen: Sie sind technisch super aufgestellt, mit tollen Prozessor, viel Arbeitsspeicher, großer Festplatte, schnellen Laufwerken, leisem Lüfte, großem Monitor und leistungsfähiger Software. Aber wo sind die kleinen Freuden des Lebens? Mac-Käufer bekommen zu ihrem Power-Adapter eine Kabelrolle, damit der Salat hinter dem Schreibtisch übersichtlich bleibt, bruchsichere Verbindungsstücke, ein überdimensioniertes Touchpad zur spielerischen Bedienung des Computers. Die Liebe steckt oft im Detail und das sorgt neben Fankult auch für eine extreme Kundenbindung.
6. Innovation in Software
Nützlich, spaßig und total innovativ: Apple-Software. Final Cut Pro beispielsweise war einst richtungweisend für die unlineare Videobearbeitung. iTunes, Safari, QuickTime – alle auch unter Windows lauffähig, aber längst nicht so gut wie auf dem angestammten Mac.
7. Apple Store samt Genius Bar
Jeder Mac-Käufer hat das Recht auf kostenlosen persönlichen Support eines Apple-Experten. Diese sind immer häufiger an der "Genius Bar" in den Apple Stores zu finden. So bietet der Münchener Store als das so genannte "Personal Setup" vor Ort, bei dem jeden neuen Kunden ein einstündiger, kostenloser Service angeboten, bei dem er Unterstützung rund um Datentransfer, Software-Download oder sonstigen Fragen für einen reibungslosen und schnellen Umstieg erhält.
8. Er kann Windows
Auf ins Boot Camp – das Apple-eigene Virtualisierungswerkzeug lässt Windows auch unter Mac OS laufen. Darüber hinaus gibt es Utilities anderer Unternehmen wie Parallels Desktop und VMware Fusion, die gleiches leisten. Es ist natürlich inkonsequent, auf den Mac zu setzen, und dann mit Windows zu arbeiten – manchmal ist aber genau diese Möglichkeit das entscheidende kleine Argument pro Apple, das Windows-Anwendern den Umstieg auch im Kopf möglich macht: "Wenn ich an der Mac-Oberfläche verzweifele, kann ich immer noch auf Altbekanntes zurückwechseln, ohne das System zu tauschen." (tö)
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation PC-World.
Autor: Harry McCracken