Die Zukunft für Tablets liegt in Unternehmen. In dieser Ansicht stimmen Microsoft und Apple überein. Microsoft setzt dabei auf das Surface Pro 4: Das 12,3-Zoll-Tablet mit Windows 10 lässt sich mit einer flachen Ansteck-Tastatur zum Notebook aufrüsten und unterstützt die Eingabe über einen aktiven Digital-Stift. Rechenleistung selbst für anspruchsvolle Büro-Anwendungen hat das Tablet dank Core-Prozessor und SSD genug.
TEST-FAZIT: Apple iPad Pro gegen Microsoft Surface Pro 4
Das Top-Duell geht untentschieden aus: Das iPad Pro ist das bessere Tablet, weil es leichter ist und sich einfacher bedienen lässt. Als Notebook siegt das Surface Pro 4, weil bei ihm die Kombination aus Tablet und Tastatur besser funktioniert und es sich einfacher erweitern lässt.
Welches Tablet das bessere ist, hängt also davon ab, wofür Sie es einsetzen und wie gut die Apps, die Sie dafür brauchen, auf das jeweilige Gerät abgestimmt sind. Denn beide sind top verarbeitet, haben ein sehr gutes Display und bieten eine hohe Rechenleistung, während die Akkulaufzeit besser ausfallen könnte.
Pro Apple iPad Pro
- leicht trotz des großen Displays
- schnelle Bedienung
- auch mit LTE erhältlich
Pro Microsoft Surface Pro 4
- sehr schnelles WLAN
- flexibel erweiterbar
- Stift mitgelieifert
Das beste Arbeits-Tablet: iPad Pro und Surface Pro 4 im Test
Doch Apple kontert mit dem großen iPad Pro. Der Tablet-Riese mit 12,9-Zoll-Display soll anders als iPad Air und iPad Mini vor allem zum Arbeiten unterwegs eingesetzt werden. Deshalb gibt es auch für das iPad Pro eine Ansteck-Tastatur (Smart Keyboard) und einen Stift (Apple Pencil). Selbst das gleichzeitige Arbeiten mit mehreren Apps ist dank iOS 9 jetzt auf dem iPad Pro möglich. Wer hat also die Nase vorn? Unser Vergleichstest klärt diese Frage.
Rechenleistung
In beiden Tablets arbeiten top-aktuelle Prozessoren: Im Surface Pro 4 sitzt ein Prozessor aus Intels sechster Core-Generation Skylake, im Fall des Testgerätes der Core i5-6300U. Er arbeitet mit einem Standardtakt von 2,4 GHz und kann unter Last bis auf 3 GHz hochdrehen. Im iPad Pro debutiert Apples neuer A9X. Der Dual-Core-Prozessor arbeitet mit 2,26 GHz. Beide Prozessoren und die Betriebssysteme Windows 10 und iOS 9 sind 64-Bit-tauglich. Im iPad Pro stecken 4 GB RAM, im Testmodell des Surface Pro 4 sind 8 GB Arbeitsspeicher verbaut.
Test Geekbench 3
Der Benchmark Geekbench 3 prüft die reine Prozessorleistung der Testgeräte. Das iPad Pro liegt bei der Single-Core-Leistung vorne: Bei Apps, die nur einen Prozessorkern nutzen, arbeitet es rund vier Prozent schneller. Dagegen holt sich das Surface den Sieg bei der Mehr-Kern-Leistung: Das Windows-Tablet bietet 17 Prozent mehr Leistung. Allerdings arbeitet der Core i5 dank Hyper-Threading mit vier logischen Kernen, der A9X nur mit zwei.
Rechenleistung: Geekbench 3 | Single-Core | Multi-Core |
Microsoft Surface Pro 4 | 3111 | 6427 |
Apple iPad Pro | 3228 | 5491 |
Test Browser-Benchmarks
Auch mit Browser-Tests lässt sich die Rechenleistung prüfen: Sie testen, wie schnell der Prozessor und die GPU Javascript-Code von Webseiten abarbeiten, die Seiten darstellen, vergrößern und verkleinern können. Die verschiedenen Tests setzen unterschiedliche Routinen ein und gewichten sie jeweils anders.
In drei von fünf Browser-Tests hat das Microsoft Surface Pro 4 die Nase vorn: Im Benchmark Octane von Google und im älteren Sunspider fällt der Vorsprung sehr deutlich aus. Im Browsermark liegt dagegen das iPad Pro klar vorne. Interessant sind die Ergebnisse in den Tests Jetstream und Chalkboard. Jetstream wurde von Apple entwickelt, doch im Test schneidet das Surface Pro 4 besser ab. Genau umgekehrt ist es beim Test Chalkboard, der von Microsoft kommt: Hier hat das iPad Pro die Nase vorne.
Browser-Tests | Octane (Punkte) | Jetstream (Punkte) | Browsermark (Punkte) | Sunspider (Sekunden) | Chalkboard (Sekunden) |
Microsoft Surface Pro 4 | 30524 | 187,03 | 3178 | 92,6 | 29,22 |
Apple iPad Pro | 19974 | 142,19 | 5495 | 184,4 | 24,27 |
Fazit: Beide Tablets bieten eine sehr hohe Rechenleistung. Einen klaren Sieger gibt es nicht, aber beide bringen auch für aufwändige Office-Aufgaben genügend Power mit.
3D-Benchmarks
Spielen sollte nicht zu den Kernkompetenzen eines Arbeitsgerätes gehören. Doch die hohe Rechenleistung und die großformatigen Displays lassen sich natürlich auch für gelegentliche Games optimal nutzen.
Der 3D Mark Ice Storm Unlimited sieht das Surface Pro 4 als klaren Sieger. Das iPad Pro kann nur im ersten Grafiktest, bei dem es vor allem um die Berechnung von 3D-Modellen geht, noch mithalten. Beim zweiten Grafiktest, der die Pixelberechnung testet sowie im CPU-Test liegt das Surface Pro 4 eindeutig vorne. Das Apple-Tablet gewinnt aber klar den internen iOS-Vergleich: Es arbeitet über 50 Prozent schneller als das Air 2.
Ice Storm Unlimited | Gesamt (Punkte) | GPU (Punkte) | CPU (Punkte) | Grafiktest 1 (Bilder/s) | Grafiktest 2 (Bilder/s) | Physik-Test (Bilder/s) |
Microsoft Surface Pro 4 | 48127 | 64658 | 25399 | 295,77 | 267,86 | 80,63 |
Apple iPad Pro | 33622 | 50862 | 15378 | 302,5 | 174,3 | 48,8 |
Anders als der 3D Mark, bei dem das Surface Pro 4 mit Dirext X und das iPad mit Open GL arbeitet, vergleicht der GFX Bench die Grafikleistung ausschließlich unter Open GL. Und hier ist das iPad Pro in allen Tests dem Surface Pro 4 überlegen. Trotz der höheren Auflösung ist es beim Onscreen-Test, der mit der nativen Displayauflösung arbeitet, sogar doppelt so schnell.
GFX Bench 3.1 (Bilder/s) | T-Rex (Onscreen) | T-Rex (Offscreen) | Manhattan (Onscreen) | Manhattan (Offscreen) |
Microsoft Surface Pro 4 | 30,4 | 91,31 | 18,32 | 46,87 |
Apple iPad Pro | 59,4 | 162,7 | 33,3 | 79,9 |
Allerdings dürfen Sie davon ausgehen, dass Spiele auf dem iPad Pro besser aussehen als auf dem Surface. Denn Entwickler können die Games gezielt für die 3D-Leistung des Tablets optimieren, ähnlich wie bei Spielekonsolen. Die 3D-Kraft des Surface ist dagegen für aktuelle PC-Spiele zu schwach, weil diese in erster Linie auf die Rechenkraft von Desktop-GPUs ausgelegt sind.
Das iPad Pro ist auch deshalb das bessere Spiele-Tablet, weil seine vier Lautsprecher einen beeindruckenden Sound ausgeben. Der Klang wird dadurch sehr räumlich und präsent - bessere Lautsprecher hat derzeit kein Tablet.
WLAN
Beide Tablets arbeiten mit einem WLAN-Modul, das den aktuellen Standard 802.11ac unterstützt und nutzen zwei Antennen (2x2-Konfiguration). Das Tempo im Test gegen den 11ac-Router Netgear R7000 liegt bei beiden Tablets sehr hoch - mit einem Vorteil für das Surface Pro 4: Es schafft 190 MBit/s, das iPad Pro kommt auf 150 Mbit/s.
Display
Beim Display liegen die Konkurrenten fast gleichauf: Das Surface Pro 4 zeigt auf seinem 12,3-Zoll-Display 2736 x 1824 Bildpunkte, was eine Pixeldichte von 267ppi ergibt. Das iPad Pro setzt ein 12,9-Zoll-Display mit 2732 x 2048 Pixeln dagegen - seine Pixeldichte liegt damit bei 264 ppi. Die Darstellung ist auf beiden Bildschirmen also extrem scharf und detailliert. Beide Tablets setzen mit einem Seitenverhältnis von 3:2 beziehungsweise 4:3 auf ein Format, das sich sowohl quer wie hochkant sinnvoll nutzen lässt.
Die Bildqualität liegt bei beiden Tablets auf sehr ähnlichem, hohen Niveau. Die mittlere Helligkeit liegt beim Surface Pro 4 knapp über, beim iPad Pro knapp unter 300 cd/qm. Das iPad Pro bietet aber einen besseren Schwarzwert und deshalb mit 1290:1 einen leicht besseren Kontrastwert als das Surface Pro 4. Außerdem ist der iPad-Bildschirm gleichmäßiger ausgeleuchtet. Farben wirken auf dem iPad Pro etwas wärmer, aber ebenso kräftig und satt wie auf dem Surface Pro 4. Bei beiden Tablets verändert sich der Bildeindruck auch unter sehr schrägem Einblickwinkel kaum. Draußen im Sonnenlicht stören Reflexionen auf den spiegelnden Displayoberflächen.
Bildschirm | mittlere Helligkeit (12 Messpunkte, cd/qm) | maximale Helligkeit (cd/qm) | Kontrast | Helligkeitsverteilung (Prozent) |
Microsoft Surface Pro 4 | 301 | 336 | 961:1 | 76 |
Apple iPad Pro | 288 | 307 | 1290:1 | 91 |
Fazit: Wie nicht anders zu erwarten: Beide Tablets haben Top-Displays, die nicht nur für den Office-Einsatz taugen, sondern sich auch für kreative Arbeit mit Fotos und Filmen eignen. Ganz optimal sind sie aber nicht: Die Helligkeit ist nicht hoch genug, um Reflexionen des Umgebungslichts komplett zu elminieren. Sie können also nicht unter allen Lichtbedingungen so problemlos arbeiten wie das mit einem matten Display möglich wäre.
Gewicht und Akkulaufzeit
Obwohl das Surface Pro 4 ein größeres Display als der Vorgänger hat, bleibt das Gehäuse unverändert, denn der Bildschirmrahmen fällt schmaler aus. Dadurch passt Zubehör für das Pro 3 wie Docking-Station und Tastatur-Cover ans Pro 4 – und umgekehrt. Das Surface Pro 4 ist zwar leichter als der Vorgänger - doch das größere iPad Pro wiegt noch weniger.
Im Notebook-Modus ändern sich die Gewichtverhältnisse: Zusammen mit dem Type Cover 4 wiegt das Surface 1105 Gramm. Das Smart Keyboard von Apple für das iPad Pro ist derzeit nicht verfügbar - die Lieferzeit liegt momentan bei rund fünf Wochen. Als Alternative kommt die Logitech-Tastatur Create in Betracht, die wir auch für den Test verwendet haben. In dieser Kombination wiegt das iPad Pro 1462 Gramm - das ist üppig und schwerer als viele 13-Zoll-Ultrabooks wie zum Beispiel das Macbook Air. Auch das Macbook Pro 13 mit Retina-Display liegt mit 1580 Gramm nicht weit darüber.
Bei Gewicht verliert das iPad Pro, bei der Akkulaufzeit gewinnt das Apple-Tablet: Im WLAN-Akkutest, bei dem die Tablets alle 30 Sekunden eine Webseite neu laden müssen, hält das iPad Pro 6,5 Stunden durch, das Surface Pro 4 nur knapp über fünf Stunden. Die Akkukapazität ist bei beiden Tablets ähnlich: Der Akku im iPad fasst 38,5 Wattstunden, der im Surface Pro 4 kommt auf 38,2 Wattstunden - das iPad arbeitet in diesem Test also deutlich sparsamer.
Fazit: Das iPad Pro ist mit der Tastatur deutlich schwerer als das Surface Pro 4, hält aber länger im Akkubetrieb durch. Laufzeit schlägt in diesem Fall Gewicht - und das iPad Pro gewinnt die Mobilitätswertung.
Ausstattung
Das Surface Pro 4 bietet mehr Speicherplatz: Im Testmodell sitzt eine NVMe-SSD mit 256 GB, Sie können das Microsoft-Tablet aber auch mit 512 GB ordern.Die Variante mit 1 TB ist derzeit nur in den USA verfügbar. Beim iPad Pro haben Sie die Wahl zwischen 32 GB und 128 GB. Bei Windows-Geräten ist der größere Speicherplatz aber auch notwendig, weil sowohl das Betriebssystem wie auch Programme mehr Platz benötigen als iOS und die dazugehörigen Apps.
Ein weiterer Platzvorteil für das Surface: Der Speicher lässt sich per Micro-SD-Karte erweitern. Außerdem hat das Microsoft-Tablet einen USB-3.0-Anschluss, an den Sie zum Beispiel eine externe Festplatte anschließen können. Das iPad Pro hat dagegen nur den Lightning-Connector.
Die Flexiblität spricht daher klar für das Surface Pro 4: Denn nicht immer können Sie im Arbeitsumfeld entscheiden, auf welche Weise Sie Daten bekommen - da ist es ein deutlicher Vorteil, wenn Sie auch mal einen USB-Stick als Datenträger verwenden können, denn nicht immer wollen Firmen dafür einen Cloud-Speicher nutzen.
Allerdings gibt es das iPad Pro auch als LTE-Modell: So können Unterwegs-Arbeiter immer eine Online-Verbindung herstellen, wohingegen Sie beim Surface Pro 4 auf ein WLAN angewiesen sind, weil es derzeit keine 4G-Modelle gibt.
Im Praxis-Test: Arbeiten mit iPad Pro und Surface 4 Pro
Beide Tablets wollen PC oder Notebook als Arbeitsgerät ersetzen. Dafür bringen sie als zusätzliche Eingabemöglichkeiten Tastatur und Stift mit. Nur der Stift des Surface Pro 4 gehört allerdings zum normalen Lieferumfang. Die Tastatur müssen Sie zusätzlich kaufen, bei Apple kosten Stift und Tastatur extra.
Mehr arbeiten: Multi-Tasking auf Surface Pro 4 und Apple iPad Pro
Auf dem Surface Pro 4 funktioniert das Arbeiten mit mehreren Programmen wie bei Windows gewohnt. Sie blättern mit Windows-Tab oder Alt-Tab durch die geöffneten Programme. Neu bei Windows 10 sind die virtuellen Desktops, mit denen Sie Startbildschirme für bestimmte Aufgaben erstellen können.
Wenn Sie das Surface ohne Tastatur nutzen, zeigen Sie mit einem Wisch von links alle geöffneten Apps an, die Sie dann mit dem Finger frei auf dem Desktop anordnen können. Auf dem Surface lassen sich insgesamt vier Apps gleichzeitig auf dem Bildschirm anzeigen. Dazu ziehen Sie die Apps in die Ecke des Bildschirms – das klappt mit dem Finger aber nur mit etwas Übung.
Dank iOS 9 ist das iPad Pro zwar auch Multi-Tasking-fähig. Aber es lassen sich nur zwei Apps nebeneinander platzieren. Trotz der höheren Auflösung und der größeren Bildschirmfläche bietet das große iPad die gleichen Multi-View-Funktionen wie das Air 2. Sie sehen die Apps also nur größer, können aber nicht mehr Apps gleichzeitig aufrufen. Selbst das Overlay-Fenster der Video-App lässt sich nicht in mehr Stufen vergrößern – obwohl Apple schon angedeutet hat, dass sich da sin Zukunft ändern könnte.
Fazit: Mit mehreren Apps gleichzeitig arbeiten funktioniert besser mit dem Surface Pro 4. Das iPad Pro verschenkt noch viele Möglichkeiten, die der riesige Bildschirm eigentlich anbieten würde.
Schneller arbeiten: Die Tastaturen bei Surface Pro 4 und iPad Pro
Beim Surface Type Cover sitzen die Tasten in einem 19,5-Millimeter-Raster – wie bei einer normalen Notebook-Tastatur. Dazu kommt das Touchpad zur Maussteuerung. Da Sie durch den Kickstand den Bildschirm in einem beliebigen Winkel einstellen können, lässt sich am Surface mit dem Type Cover fast wie mit einem Notebook arbeiten – auch in schlechten Lichtverhältnissen, denn das Type Cover hat eine Hintergrundbeleuchtung.
Das Smart Keyboard für das iPad Pro (179 Euro) ist derzeit schlecht verfügbar. Die Apple-Webseite gibt eine Lieferzeit von vier bis fünf Wochen an. Außerdem können Sie aktuell nur eine Tastatur mit US-Tasten-Layout kaufen.
Das Keyboard arbeitet mit einer ähnlichen Tastatur wie das Macbook: Der Tastenhub ist sehr niedrig, trotzdem spüren Sie ein deutliches Druck-Feedback. Das Smart Keyboard versteht die üblichen Tastenkombinationen, wichtige Kontextbefehle blendet das iPad Pro auch am unteren Rand ein, sodass Sie nur kurz den Finger heben müssen um zum Beispiel Texte zu formatieren oder Bilder einzufügen. Auf Wunsch können Sie sich wichtige Shortcuts für die geöffnete App auch anzeigen lassen. Wie das Type Cover beim Surface kommt die Tastatur per Magnetanschluss (Smart Connector) ans iPad und muss deswegen weder per Bluetooth gekoppelt noch geladen werden. Ein weitere Parallele zum Type Cover: Die Tastatur-Abdeckung dient als Smart Cover für das Tablet.
Als Alternative zum Smart Keyboard gibt es die Tastatur Logitech Creator (rund 150 Euro). Anders als die Apple-Tastatur besitzt es eine Hintergrundbeleuchtung, ihm fehlt aber auch ein Touchpad. Die Tasten im 18,5-Millimeter-Raster bieten ein sehr angenehmes Tastengefühl mit deutlicher Druckrückmeldung. Allerdings hält die Tastatur das iPad Pro nur in einem festen Winkel. Dafür benötigt die Tablet-Tastatur-Kombination weniger Stellfläche als das Surface mit Type Cover, da der Kickstand das Microsoft-Tablet stark vertieft.
Fazit: Das Type Cover macht das Surface Pro 4 zum Notebook – samt Touchpad und Hintergrundbeleuchtung. Um mit Windows wie gewohnt zu arbeiten, kommen Sie um die Tastatur nicht herum, denn die Touch-Eingabe funktioniert nicht bei allen Programmen optimal. Im Test gefällt uns zwar das Tippgefühl auf den Apple-Tastaturen etwas besser – beide kommen aber nicht an eine gute Notebook-Tastatur heran. Allerdings brauchen Sie die Tastatur für das iPad Pro aber nicht unbedingt, wenn Sie nicht permanent mit Texten und Tabellen arbeiten. Denn für die meisten iOS-Apps benötigen Sie keine Eingaben per Tastatur. Und über die große Bildschirm-Tastatur des iPad Pro lassen sich viele Tipp-Arbeiten schon zügig erledigen.
Schöner arbeiten: Der Eingabe-Stift bei Surface Pro 4 und iPad Pro
Den Stift legt Microsoft jedem Surface-Tablet bei. Er hat die Größe eines Kugelschreibers und liegt stabil und griffgünstig in der Hand. Das runde Gehäuse ist an einer Seite abgeflacht: Dort können Sie ihn magnetisch ans Surface-Gehäuse andocken. Das Gefühl beim Schreiben und Zeichnen mit dem Stift ist sehr angenehm, weil die Spitze leicht nachgibt. Für Notizen und einfache Zeichnungen reicht die Präzision aus. Ein natürliches Stift-auf-Papiergefühl will auf der glatten Displayoberfläche aber nicht aufkommen. Der Knopf am oberen Stiftende dient als Radiergummi für digitale Notizen und Zeichnungen. Ein Knopfdruck öffnet OneNote - auch aus dem Anmelde-Bildschirm heraus, zweimaliges Drücken erstellt einen Screenshot, halten Sie den Knopf länger aktivieren Sie Cortana. Der Stift läuft mit einer AAAA-Batterie und unterscheidet 1024 Druckstufen. In OneNote beispielsweise war davon aber nichts zu merken, obwohl sich die Druckstufen in der Einstellungs-App für den Stift klar unterscheiden ließen.
Der Apple Pencil für das iPad Pro kostet 109 Euro. Der 26 Gramm leichte Stift ist so lang und dünn wie ein Bleistift, fühlt sich aber schwerer an – was aber nicht unangenehm ist, denn dadurch liegt er sicher ausbalanciert in der Hand. Sein Akku soll bis zu 12 Stunden Arbeitszeit ermöglichen. Sie können ihn über einen mitgelieferten Adapter am Lightning-Anschluss des Tablets aufladen. Er wird über Bluetooth mit dem iPad gekoppelt: Um die Kopplung zu starten, muss er im Lightning-Anschluss stecken. Das müssen Sie aber jedes Mal wiederholen, wenn Sie Bluetooth am Tablet ausgeschaltet haben.
Im Gegensatz zum Surface-Stift können Sie den Apple Pencil nicht am Gerät befestigen, wenn Sie ihn nicht benutzen. Außerdem bietet er direkt am Stift keine Zusatzfunktionen wie Radiergummi oder rechte Maustaste. Auch Handschriften-Erkennung funktioniert nicht: Aber Apple ist zuversichtlich, dass es bald Apps geben wird, die das unterstützen.
Von den Apple-Apps unterstützen derzeit nur Notizen und Mail den Pencil: Mit der Skizzenfunktion können Sie handschriftliche Anmerkungen oder Zeichnungen in eine Notiz einfügen, aber Sie können zum Beispiel keinen Text in einer Notiz per Stift markieren oder unterstreichen. Bei Mail lassen sich angehängte Bilder und PDFs ergänzen durch Notizen, Zeichnungen, Markierungen. Bei beiden Apps funktioniert das über den über den Kontextbefehl Markierungen.
Allerdings gibt es schon zahlreichre Drittanbieter-Apps für den Pencil, vor allem zum Zeichnen, Malen und Skizzieren – etwa Adobe Photoshop Sketch oder Paper. Dabei lassen sich Stift und Touch teilweise gleichzeitig verwenden: In Paper können sie beispielsweise das Menü mit dem Finger bedienen, aber Eingaben funktionieren nur mit dem Stift.
Der Apple Pencil reagiert etwas schneller und genauer als der Surface Pen. Außerdem reagieren die meisten Apps drucksensitiv, wenn Sie mit dem Stift fester aufdrücken zeichnen Sie also eine dickere Linie.
Fazit: Es ist unbequem, dass Sie den Apple Pencil nicht am Gerät befestigen können – die Verlustgefahr ist deshalb höher als beim Surface Pen. Doch wenn Sie in der Hand halten, lässt sich damit besser arbeiten als mit dem Microsoft Stift – vor allem, weil es eine größere Auswahl passender Apps gibt. Allerdings ist der Apple Pencil teuer und daher nur für Kreative interessant, die seine Funktionen auch wirklich ausnutzen.
Preise
Das Microsoft Surface Pro 4 startet bei 999 Euro (Core m3, 4 GB RAM, 128 GB SSD). Es gibt sechs Modelle, das teuerste kostet 2449 Euro (Core i7, 16 GB RAM, 512 GB SSD). Die Preise für das iPad Pro gehen von 899 Euro (WLAN, 32 GB Speicher) bis 1229 Euro (WLAN+LTE, 128 GB Speicher). Inklusive Type Cover 4 kommt die getestete Version des Surface Pro 4 auf 1600 Euro, das Testmodell des iPad Pro mit 128 GB und WLAN kostet inklusive Smart Keyboard 1258 Euro. Bei gleicher Ausstattung (128 GB Speicher, 4 GB RAM) zahlen Sie mit 1249 Euro fast den identischen Preis für das Surface mit Tastatur.
Die technischen Daten im direkten Vergleich - inklusive Vorgänger Surface 3 Pro
Tablet | Microsoft Surface Pro 4 | Microsoft Surface Pro 3 | Apple iPad Pro |
Display: Größe (Zoll) | 12,3 | 12 | 12,9 |
Display: Auflösung | 2736 x 1824 | 2160 x 1440 | 2732 x 2048 |
Pixeldichte (ppi) | 267 | 216 | 264 |
Prozessor / Kerne | Intel Core m3, i5, i7e (Skylake) | Intel Core i3, i5, i7 (Broadwell) | Apple A9X |
Arbeitsspeicher | 4 GB / 8 GB / 16 GB | 4 GB / 8 GB | 4 GB |
interner Speicher /erweiterbar | 128, 256, 512 GB / Micro-SD | 64, 128, 256, 512 GB / Micro-SD | 32, 128 GB / nein |
Foto-Kamera / Videoauflösung | 8 MP / Full-HD | 5 MP / Full-HD | 8 MP / Full-HD |
WLAN | 11ac | 11ac | 11ac |
LTE-Kategorie | kein LTE | kein LTE | Cat 4 |
Gewicht (Gramm) | 800 | 811 | 716 |
Abmessungen (in Millimeter) | 292,1 x 201,42 x 8,4 | 292,1 x 201,4 x 9,1 | 305,7 x 220,6 x 6,9 |
Preis (Euro) | 999 bis 2450 | 849 bis 2149 | 899 bis 1229 |
(PC-Welt)