Besser als das Macbook Pro?

Microsoft Surface Book im Test

24.02.2016 von Panagiotis Kolokythas
Angriff auf Apple: Mit dem Surface Book fordert Microsoft das Apple Macbook Pro heraus. Wer siegt im Duell der Luxus-Laptops?

Microsoft arbeitet sich schon länger an Apple ab: Das Surface Pro sollte besser als das Macbook Air werden. Jetzt folgt mit dem Surface Book der Angriff auf das Macbook Pro. In dieses Duell geht das Surface Book mit drei Vorteilen: Es hat einen Touchscreen, lässt sich als Notebook oder als Tablet benutzen und bringt eine extra Grafikkarte mit.

Das erste Notebook von Microsoft: Surface Book im ausführlichen Test
Foto: Microsoft

TEST-FAZIT: Microsoft Surface Book

Das erste Notebook von Microsoft ist ein Volltreffer. Es bietet alles, was Sie von einem Luxus-Notebook erwarten dürfen: Makellose Verarbeitung, elegantes Design, hohe Rechenleistung und einen herausragenden Bildschirm. Sein großer Pluspunkt: Es ist mehr als ein Notebook.

Denn dank Touchscreen und abnehmbaren Bildschirm zieht das Surface Book am Apple Macbook Pro 13 vorbei. Abgesehen davon liefern sich die Edel-Laptops ein hartes Kopf-an-Kopf-Rennen: Das Surface hat die bessere 3D-Leistung, das Macbook Pro eine längere Akkulaufzeit und mehr Anschlüsse. Bei der Rechenleistung und bei der Displayqualität liegen praktisch gleichauf.

Allerdings ist das Surface Book bei ähnlicher Ausstattung rund 400 Euro teurer. Dieser Aufpreis rechnet sich aber für Sie, wenn Sie die Hybrid-Funktion aus Notebook und Tablet sowie die stärkere GPU brauchen.

PRO:

- starke GPU

- Top-Display

- Hybrid aus Notebook und Tablet

- sehr hochwertig verarbeitet

CONTRA:

- teuer

Leistung statt Leichtigkeit

Wie das Surface Pro 4 ist das Surface Book also ein Hybrid-Gerät. Allerdings mit einem anderen Schwerpunkt: Das Book ist ein Notebook, das durch den abnehmbaren Bildschirm zum Tablet wird, während das Surface ein Tablet ist, das sich durch die Ansteck-Tastatur in ein Notebook verwandelt. Der Fokus liegt also höherer Leistung und der bequemen Bedienbarkeit eines Laptops.

Wie das Macbook Pro ist das Design und die Gehäusequalität des Surface Book makellos. Der erste Eindruck: Elegant, schlicht, eckig. Das matt-graue Gehäuse aus Magnesiumverbundstoff zeigt sich absolut unempfindlich gegen Fingerabdrücke, die leicht aufgeraute Oberfläche fühlt sich angenehm und weniger kalt-metallisch an als beim Apple-Notebook. Die großflächige Handballenablage und das vorne sehr flache Gehäuse erlaubt angenehmes Schreiben, weil Sie die Hände bequem ablegen können. Die Front vor dem Touchpad ist eingekerbt: Das erleichtert das Öffnen des Deckels, was aber nicht mit einer funktioniert, weil Sie mit der anderen das Gehäuse festhalten müssen, das sich sonst mit anhebt.

Das ist noch Luft: Durch das Gelenkscharnier liegt der Deckel nicht plan auf dem Gehäuse.
Foto: Microsoft

Das auffällige Surface Book: Vorne flach, hinten rund

Das optische Alleinstellungsmerkmal des Surface Book ist sein auffälliges Gelenkscharnier, das Bildschirm und Tastatur verbindet. Es schließt das Surface Book hinten mit einem Halbkreis ab und verleiht dem Notebook eine ausgeprägte Keilform.

Die Vorteile des auffälligen Scharniers: Es hält Tablet und Tastatur sehr sicher zusammen und das Display fest im eingestellten Winkel. Allerdings können Sie den Bildschirm kaum weiter als 90 Grad öffnen. Bei geöffnetem Deckel entrollt sich das Scharnier und vergrößert die Standfläche des Notebooks nach hinten: Deshalb bleibt das Gehäuse stabil stehen, wenn Sie den Touchscreen berühren.

Wenn Sie das Surface Book schließen, liegt aufgrund des Scharniers der Deckel nicht plan auf der Tastatur: In den kleinen Zwischenraum könnten sich dann Stifte, Büroklammern oder andere Kleinteile verirren, wenn Sie das Surface Book ohne zusätzliche Hülle einfach in Tasche oder Rucksack transportieren.

Der Dockingmechanismus funktioniert elektromechanisch, nicht magnetisch: Erst nachdem Sie eine Taste gedrückt halten, entriegelt das Surface Book die Halterung und Sie können das Tablet von der Tastatur lösen. Dafür braucht es aber Strom: Deshalb lässt sich der Bildschirm nicht entnehmen, wenn die Akkuladung des Tablet-Akkus unter 10 Prozent sinkt.

Sie können den Bildschirm auch umgekehrt einsetzen, also mit dem Display nach außen: Microsoft nennt das „Canvas“-Modus. Dann dient das Surface Book als digitale Leinwand zum Zeichen mit Stift oder Finger und die Tastatur als Standfuß. In diesem Modus lassen sich auch Filme und Fotos optimal betrachten.

Trotz des größeren Bildschirms wiegt das Surface Book 1580 Gramm – wie das Macbook Pro 13. Das Tablet alleine bringt sogar nur 730 Gramm auf die Waage, weniger als das kleinere Surface Pro 4. Beim Hochheben kommt einem das Surface Book allerdings nicht sehr leicht vor: Das liegt daran, dass sein Schwerpunkt sehr weit hinten liegt aufgrund des Bildschirms und der Nvidia-GPU in der Tastatur. Bei anderen Notebooks ist das Gesamtgewicht gleichmäßiger verteilt.

3D-Leistung: Vorteil Surface Book

Vom Macbook Pro will sich das Surface Book auch durch seine Grafikleistung absetzen. Während es bei Apple das 13-Zoll-Modell nur mit der im Prozessor integrierten GPU Iris 6100 gibt, bietet Microsoft vom Surface Book auch Varianten mit einer dedizierten Nvidia-Grafikkarte an. Die GPU sitzt im Tastatur-Gehäuse, mit eigenem 1 GB großen GDDR5-Speicher und einem Lüfter.

Wenn eine Software aktiv ist, die die Nvidia-GPU nutzt, lässt sich der Bildschirm nicht aus der Tastatur entfernen: Sie müssen erst das Programm schließen. Im abgekoppelten Zustand übernimmt dann die im Prozessor integrierte GPU Intel HD Graphics 520 die Grafikausgabe.

Microsoft verschweigt den genauen Modellnamen der GPU. Die technischen Daten der Surface-Grafik liegen aber sehr nahe an der Geforce 940M: Sie besitzt den GM108-Chip aus Nvidias Maxwell-Generation, arbeitet mit 384 Shadereinheiten und acht ROPs. Der 1 GB große GDDR5-Speicher von Samsung ist über eine 64-Bit-Leitung angeschlossen.

In den 3D-Benchmarks ist das Surface Book je nach Test 37 bis 90 Prozent schneller als die Iris 6100 im Macbook Pro. Das bringt Vorteile bei Multimedia-Programmen, die die GPU nutzen – etwa bei der Bild- oder Videobearbeitung. Das Surface Book ist mit der stärkeren Grafik auch etwas spieletauglicher als das Macbook Pro – ein Gaming-Notebook ist es aber nicht. Grafisch anspruchsvolle, aber nicht mehr ganz aktuelle Spiele laufen in Full-HD-Auflösung in mittlerer Detailstufe noch flüssig – bei Battlefield 4 erzielt das Surface Book beispielsweise 41 Bilder pro Sekunde. Für hohe Details müssen Sie aber die Auflösung reduzieren. Doch auch in Spielen hat das Surface Book einen klaren Vorsprung vor dem Macbook Pro 13.

Im Notebook-Modus mit aktivierter Nvidia-GPU ist das Surface Book 55 bis 92 Prozent besser als im Tablet-Modus mit der Intel-GPU. Als Tablet liegt die 3D-Leistung des Surface rund 25 Prozent unter der Iris 6100 im Macbook Pro.

System-Benchmarks: Gleichstand auf hohem Niveau

In den System-Tests gibt es dagegen keinen Unterschied zwischen Surface Book und Macbook Pro 13. In vielen Einzeltests hat das Apple-Notebook sogar einen Vorsprung. Das liegt am Prozessor: Denn im Surface Book sitzt zwar eine CPU aus der aktuellen Skylake-Generation von Intel, während das Macbook noch mit einer Broadwell-CPU arbeitet: Im Fall der Testgeräte duelliert sich der Core i7-6600 im Surface mit dem Core i5-5257 im Macbook Pro. Allerdings ist der Core i7 grundsätzlich sparsamer – seine maximale Leistungsaufnahme in der Praxis gibt Intel mit 15 Watt an, während der Core i5 im Macbook 28 Watt verbrauchen darf. Deshalb hat er auch einen höheren Basistakt von 2,7 GHz. Der Core i7 kann allerdings im Turbo-Modus höher drehen – auf bis zu 3,4 GHz gegenüber maximal 3,1 GHz beim Core i5.

Doch oft kann das Surface aufgrund des flachen Gehäuses den Turbo Boost nicht anwerfen: Bei fast allen Benchmarks, die eine hohe CPU-Belastung haben, liegt das Macbook gleichauf oder schneidet etwas besser ab.

Ein herausragender Bildschirm: Das 13,5-Zoll-Display zeigt 3000 x 2000 Bildpunkte.
Foto: Microsoft

So schön: Das Display im Surface Book

Das eigentliche Highlight des Surface Book ist der Bildschirm: Das 13,5 Zoll große Display zeigt 3000 x 2000 Bildpunkte. Wie die Surface-Tablets hat das Surface Book ein Seitenverhältnis von 3:2. Die sehr hohe Punktedichte von 267 ppi sorgt für eine sehr scharfe Darstellung – auch wenn Sie die Skalierung nutzen: Ab Werk vergrößert Microsoft die Darstellung auf 200 Prozent.

Die Helligkeit liegt deutlich über 300 cd/qm, der Kontrast bei hervorragenden 1710:1. Damit können Sie das Surface Book trotz des spiegelnden Displays auch unter widrigen Lichtverhältnissen, zum Beispiel draußen, problemlos nutzen. Das Surface Book stellt den kompletten sRGB-Farbraum dar. Farben wirken intensiv, satt und warm und verändern sich auch nicht, wenn Sie aus sehr schrägen Winkel auf den Bildschirm schauen. Das Surface Book kann über einen Umgebungslichtsensor die Helligkeit auch automatisch einstellen.

Das Retina-Display des Macbook schneidet bei allen Werten minimal schlechter ab, aber beide Bildschirme gehören zu den besten Notebook-Displays.

Auf dem Touchscreen können Sie mit dem mitgelieferten Surface Pen arbeiten. Das Book bringt den gleichen Stift mit wie das Surface Pro 4. Sein Knopf dient als Radiergummi, kann aber auch bestimmte Befehle auslösen. Zum Aufbewahren lässt er sich magnetisch links ans Tablet kleben.

Auch bei den klassischen Notebook-Eingabegeräten gibt sich das Surface Book keine Blöße: Seine Tastatur ist top: Sie bietet einen klaren Anschlag, ist trotzdem noch leise und hat einen ausreichenden Hub. Die Tasten liegen im Standard-Layout. Einzig zwei Cursor-Tasten sind verkleinert, außerdem ist der Cursorblock nicht abgesetzt, was es Blindschreibern etwas schwerer macht. Ansonsten liegen die Tasten im üblichen 19-Millimeter-Raster. Für einen Ziffernblock ist beim Surface Book wie bei den meisten kleinen Notebooks kein Platz.

Die Tastatur besitzt eine Hintergrundbeleuchtung: Die sollten Sie aber wirklich nur bei schlechten Lichtverhältnissen einschalten. Denn sie scheint sehr intensiv durch die Tastenbeschriftung, was diese bei hellem Umgebungslicht schwer lesbar macht. Sie können die Beleuchtung per Funktionstaste ausschalten oder ihre Helligkeit reduzieren.

Das Touchpad ist ähnlich hochwertig: Es löst auf der ganzen Fläche einen Mausklick aus, im unteren Bereich allerdings mit weniger Kraftaufwand als oben. Rechts auf der Touch-Fläche oder mit zwei Finger führen Sie einen Rechtsklick aus. Der Druckpunkt ist klar, der Klick deutlich hörbar. Zoom- und Scrollgesten setzt das Surface Book sehr schnell für Windows-Verhältnisse um. Das große Touchpad lässt dafür auch ausreichend Platz.

Neben der Frontkamera des Surface Book sitzt ein Infrarot-Sensor zur Tiefenerkennung. Die nutzt das Surface Book für Windows Hello: Sie können sich per Gesichtserkennung bei Windows 10 anmelden. Das funktioniert schnell und zuverlässig, auch unter wechselnden Lichtverhältnissen.

Das Surface Book verzichtet auf eine Typ-C-Buchse, hat dafür aber einen Mini-Display-Port.
Foto: Microsoft

Ausstattung

In Deutschland bietet Microsoft das Surface Book in vier Varianten an: Als Prozessor mit Core i5 oder Core i7, mit 8 oder 16 GB Arbeitsspeicher und mit 128, 256 oder 512 GB SSD. Nur das günstigste Modell für 1649 Euro mit Core i5, 8 GB RAM und 128 GB SSD verzichtet auf die Nvidia-GPU.

Prozessor und Arbeitsspeicher sind beim Surface Book auf die Hauptplatine gelötet, die SSD sitzt als M.2-Steckkarte im Notebook. In unserem Testgerät war es eine Samsung PM951 mit 512 GB, die per NVMe-Protokoll arbeitet.

Wie beim Surface Pro bietet Microsoft das Book nicht mit 4G-Modul an. Das WLAN arbeitet mit dem 11ac-Standard und zwei Antennen. Ein LAN-Port besitzt das Surface Book nicht, er lässt sich über einen optionalen Adapter nachrüsten. Außerdem bietet das Surface Book zwei USB-3.0-Anschlüsse, eine Typ-C-Buchse fehlt. Ein Monitor lässt sich über einen Mini-Display-Port anschließen, für HDMI- und VGA-Monitore verkauft Microsoft zusätzliche Adapterkabel. Den internen Speicher können Sie über eine SD-Karte erweitern. Alle Anschlüsse sitzen am Tastaturteil, am Tablet befindet lediglich einen Kopfhörerausgang sowie der Einschalter und die Lautstärketasten.

Akkulaufzeit

Über den Anschluss Surface Connect auf der rechten Seite versorgen Sie das Notebook mit Strom. Daran lässt sich auch das Surface Dock für 230 Euro anschließen: Die Dockingstation bietet zwei Mini-Display-Ports, eine Gigabit-LAN-Buchse, vier USB-3.0-Anschlüsse und einen Audioausgang.

Auch das Tablet hat auf der Unterseite eine Connect-Buchse: Sie können es also auch im ungedockten Zustand aufladen. Der Akku im Tablet fasst 18 Wattstunden. Ein weiterer Akku mit 51 Wattstunden sitzt in der Tastatur. Im Notebook-Modus entlädt das Surface Book gleichmäßig beide Akkus. Das Aufladen dauert 2:20 Stunden für beide Akkus.

Lautstärke und Wärmeentwicklung

Im Surface Book sitzen zwei Lüfter: Der im Tablet kühlt den Prozessor, der in der Tastatur die Nvidia-GPU. Im Alltags-Betrieb bleiben beide fast immer lautlos. Selbst unter Last wird das Surface Book nie störend laut. Außerdem erwärmt es sich auf der Ober- und Unterseite kaum. Die heißeste Stelle ist auf der Display-Rückseite – aber auch da wird es mit rund 44 Grad höchstens handwarm.

In den USA ist das Surface Book bereits seit Ende 2015 erhältlich. Unsere Kollegen von der Schwesterpublikation PC-WORLD konnten schon damals das Gerät testen. Hier der Testbericht:

Microsoft hat gelogen. Das Surface Book ist nicht nur doppelt so schnell wie ein MacBook Pro. Sondern sogar deutlich schneller.

Microsoft hat kürzlich mit dem Surface Book ein erstes eigenes Laptop präsentiert. Der Clou: Einige Modelle des Surface Book besitzen neben der in der CPU integrierten GPU auch eine in die Tastatur eingebaute diskrete Nvidia-GPU. Diese wurde von Nvidia speziell für das Surface Book entwickelt.

Dadurch sei das Surface Book doppelt so schnell wie ein vergleichbares 13-Zoll-MacBook Pro tönte Microsoft bei der Präsentation des Geräts. Stimmt das? Das haben unsere US-Kollegen von PC-WORLD nun getestet. Das Ergebnis. Microsoft hat gelogen. Das Surface Book ist je nach Einsatzgebiet sogar deutlich noch schneller. Aber der Reihe nach.

Konkret traten im Vergleichstest unserer Kollegen folgende Geräte gegeneinander an:

* ein Retina MacBook Pro 13 mit Intel Broadwell Core i5-5752U, Iris 6100 Grafik, 8 GB Speicher, PCIe SSD und aktueller El-Capitan-Version von MacOS X

* ein Surface Book mit Intel Skylake Core i5-6300U, diskrete Nvidia-GPU, 8 GB Speicher, PCIe SSD und aktueller Windows-10-Version.

Cinebench R15 Multi-Thread Performance

Surface Book vs. MacBook Pro: In CPU-Benchmarks hat Apple die Nase (noch) vorne

Die Geschwindigkeit der Gerät wurde zunächst mit den folgenden beiden für beide Plattformen erhältlichen Benchmarks getestet. Die Ergebnisse (höherer Wert = besserer Wert):

MacBook Pro

Surface Book

CineBench R15

316

302

Geek Bench

7072

6765

In beiden Fällen hatte hier also das MacBook Pro 13 die Nase einen Hauch vor dem Surface Book.

Allerdings: Im MacBook Pro 13 steckt eine Dual-Core 28-Watt-CPU mit 2,7 GHz (3,1 GHz mit TurboBoost). Die Skylake-CPU im Surface Book ist dagegen eine 15-Watt-CPU mit 2,4 GHz (3 GHz mit TurboBoost). Die modernere und niedriger getaktete CPU im Surface Book schafft also bei deutlich geringerem Energieverbrauch eine vergleichbare Leistung wie die höher getaktete CPU im MacBook Pro 13.

Der Skylake-Prozessor spielt in diesen CPU-Benchmarks seine Stärke aus. Hinzu kommt beim Surface Book eine geringere Hitzeentwicklung. Unterm Strich liegt die CPU-Performance auf dem gleichen Niveau und es gibt einen Gleichstand.

Hat dann Microsoft doch gelogen, was die Leistung des Surface Book im Vergleich zum MacBook Pro 13 angeht?

Nein - denn bisher hat bei den Tests die in der Tastatur eingebaute Nvidia-GPU noch nicht zeigen dürfen, was sie kann. Unsere PC-WORLD-Kollegen haben die beiden Modelle noch mittels einiger GPU-Benchmarks getestet. Hier die Ergebnisse (höherer = besser Wert).

MacBook Pro

Surface Book

LuxMark 3 OpenCL

1500

2143

Unigin Heaven 4.0

18,5

39,3

Tomb Raider 14x9

23,6

74

Zuletzt wurde auch noch die Enkodiergeschwindigkeit mit Premiere Pro CC 2015 H.264 bei einer 4K-Datei gemessen (Wert in Sekunden): 2.217 (MacBook Pro) - 1.329 (Surface Book).

Premiere Pro CC 2015 H.264 Encode of 4K File

Bei allen Tests, in denen die GPU stärker belastet wird, schnitt das Surface Book deutlich besser als das MacBook Pro 13 ab. Hier zeigt sich, dass die GPU in der Tastatur für einen deutlichen Leistungsschub sorgt, von dem nicht nur Spiele, sondern auch andere Multimedia- und Profi-Applikationen profitieren.

Surface Book: Die diskrete GPU steckt in der Tastatur
Foto: Microsoft

Surface Book vs. MacBook Pro: Welcher Akku hält länger durch?

Die Akkulaufzeit der beiden Modelle haben unsere Kollegen ebenfalls getestet. Im Surface Book steckt ein 68-Wattstunden-Akku und im MacBook Pro 13 ein um zehn Prozent größer Akku mit 75 Watt-Stunden. Für den Test wurden beide Displays auf 260 Nit Helligkeit kalibriert und die automatische Verringerung der Bildschirmhelligkeit sowie WLAN abgeschaltet. Dann lief jeweils in einer Schleife der gleiche 4K-Film auf den Geräten.

Das Zwischenergebnis: Nach acht Stunden meldete das MacBook Pro 13 eine Rest-Akkukapazität von 19 Prozent (etwa 2 Stunden). Das Surface Book meldete eine Rest-Akkukapazität von 29 Prozent und eine geschätzte Rest-Akkulaufzeit von etwa 2:26 Stunden. Den 8-Stunden-Test werteten die Kollegen mit einem Gleichstand, obwohl das Surface Book im Gegensatz zum Konkurrenten über einen Touch-Bildschirm verfügt, der für einen erhöhten Energieverbrauch von etwa 10 Prozent sorgt.

Beide Geräte liefen noch über Nacht und es wurde dann die Gesamtlaufzeit gemessen. Das MacBook Pro 13 spielte das 4K-Video insgesamt 581 Minuten ab, ehe der Akku leer war und das Gerät sich abschaltete. Das Surface Book schaltete sich nach 637 Minuten ab. Mit einer Gesamtlaufzeit von 10 Stunden und 37 Minuten konnte damit das Surface Book den Akku-Laufzeittest klar für sich entscheiden. Trotz kleinerem Akku bleib das Gerät fast eine Stunde länger als der Konkurrent eingeschaltet.

Fazit: Surface Book profitiert von diskreter GPU enorm

Unsere Kollegen räumen ein, dass bei dem Test nicht zwei preislich identische Notebooks verglichen wurden, sondern ein Modell des Surface Book, welches mit 1.699 US-Dollar deutlich teurer als das für 1.299 US-Dollar erhältliche MacBook Pro 13 ist. Allerdings wird darauf verwiesen, dass Microsoft es geschafft habe, ein 13-Zoll-Laptop mit diskreter GPU auf den Markt zu bringen, während alle anderen Hersteller - inklusive Apple - dies bisher nicht wollten oder konnten. Diese Innovation hat dann ihren Preis. Und angesichts der deutlich höheren Leistung lohne sich der Aufpreis auch.

(PC-Welt/ad)