Selbst Microsoft entwickelt jetzt Software für das iPhone. Die erste Anwendung heißt Seadragon und ist ein kostenloser Foto-Browser. Damit kann man Bilder, die im Internet gespeichert sind, besonders schnell zoomen. Die Schnelligkeit der Datenverbindung spielt dabei keine Rolle, weil Seadragon die Bilder in verschiedenen Auflösungen gespeichert hat und immer nur jene Bits ausliefert, wirklich für die Darstellung benötigt werden. Fotos sehen damit immer scharf aus, egal ob sie auf einem riesigen Flachbildschirm angezeigt werden oder auf einem kleinen Handy.
Die Nutzer von Microsofts eigenem Betriebssystem Windows Mobile müssen sich noch für unbestimmte Zeit gedulden, bis auch auch sie das Programm auf ihren Smartphones verwenden können. In den Live Labs von Microsoft wird auch an weiteren Anwendungen für das iPhone gearbeitet, berichtet die Nachrichten-Website TechFlash aus Seattle. "Das iPhone ist das meist verbreitete Handy mit Grafikprozessor. Die meisten Telefone haben keine derart beschleunigte Grafik", erklärt Alex Daley, Produktmanager bei den Microsoft Live Labs. "Das iPhone hat das und das ermöglicht es uns, Dinge zu tun, die zuvor schwierig waren." Mit einem Blackberry oder Nokia Smartphone ohne Grafikprozessor hätte man Seadragon nicht so einfach für die mobile Anwendung adaptieren können, zitiert TechFlash den Produktmanager.
Microsoft hat die Firma Seadragon Software erst 2006 aufgekauft und seinen Live Labs einverleibt, wo die Internet-Anwendungen entwickelt werden. Es zeichnet sich ab, dass noch mehr solche Software kommen wird. Auf dem letzten iPhone-Entwicklertreffen in Seattle sollen sich besonders viele Microsoft-Angestellte über die Möglichkeiten des Apple-Handys informiert haben, sagte David Geller, CEO der Firma Eyejot, in einem Kommentar auf TechFlash. Ein besonders geschickter Schachzug wäre wahrscheinlich, wenn Microsoft seine Web-Versionen von Word, Excel und den anderen Office-Programmen für das iPhone tauglich machen würde, bevor Google ihnen zuvorkommt und Google Docs anbietet.