Ultradünne Laptops sind für Microsoft, ebenso wie für Intel und viele PC-Hersteller eine attraktive neue Einnahmequelle. Das hat Microsoft-CEO Steve Ballmer kürzlich im Gespräch mit Analysten anklingen lassen. Die Geräte sollen dem nach wie vor boomenden Netbook-Markt Anteile abnehmen, hofft er. Ballmer machte dabei kein Hehl daraus, dass er sich durch den Einsatz von Windows 7 auf der neuen Geräteklasse höhere Gewinnmargen verspricht als vom derzeit am Netbookmarkt dominanten und mittlerweile recht günstigen Windows XP.
Netbooks hätten laut Ballmer zwar Vorteile, seien jedoch für den Endverbraucher nicht praktisch genug. Der niedrige Preis und die lange Akkulaufzeit aktueller Modelle mache sie für Kunden bis zu einem Gewissen Grad attraktiv, dies gehe jedoch zulasten der Benutzerfreundlichkeit. Besonders die durchschnittlich zehn Zoll kleinen Displays und die Tastaturen kritisiert er. Thin-And-Light-Laptops seien hier die Lösung.
Sie glänzen ebenfalls durch Mobilität, gute Akkuleistung und bringen bei nach wie vor relativ günstigem Preis zusätzlich noch größere Displays und bessere Tastaturen mit. Einige derartige Modelle, etwa das MSI X600 zum Preis von 750 Euro, befinden sich hierzulande schon auf dem Markt. Für das Weihnachtsgeschäft haben bereits zahlreiche weitere Hersteller ähnliche Geräte angekündigt. "Wenn ein Kunde ein Netbook mit größerem Bildschirm will, können wir ihm zukünftig ein Ultra-Thin anbieten", so Ballmer.
Angriff auf Apple
Auf dem Netbookmarkt konnte der Redmonder Softwareriese zwar durch den Verkauf von Windows XP Marktanteile sichern, große Gewinne warf das mittlerweile acht Jahre alte Betriebssystem aufgrund seines günstigen Preises von nur 30 Dollar jedoch nicht mehr ab. Windows 7 biete mit seinem Verkaufspreis von 55 Dollar pro Lizenz nun die Chance, in der ultramobilen Gerätekategorie wieder größere Margen zu erzielen, hofft Ballmer. Den neuen Ultra-Thin-Markt will man bei Microsoft von Anfang an mit dem neuen Windows dominieren, aber gleichzeitig auch den Netbook-Markt umkrempeln. Microsoft wird dabei laut eigenen Angaben vor allem auf die Premium-Varianten des Betriebssystems setzen.
Ultradünne Laptops sollen aber nicht nur der Verbreitung von Windows 7 dienen, sondern Microsoft auch im ewigen Kampf gegen Konkurrent Apple helfen. "Apple hat immer damit geworben, die coolste Hardware zu haben. Wenn man sich die PC-Designs ansieht, die zu Weihnachten mit Windows 7 auf den Markt kommen, dann wird sich diese gängige Meinung zu ändern beginnen", sagt Ballmer. (pte) / (bw)