Endgeräte aus der "Surface"-Produktfamilie (aktuell "Surface Pro 4" und "Surface Book") positioniert Microsoft im oberen Segment der so genannten "Convertibles" oder "2-in-1-Geräte", also von "touchable" Tablets mit "echter" Tastatur oder anders ausgedrückt von Tablet und Notebook in einem. Und für Microsoft ist ein Surface-Client-Produkt nicht ein reine Hardware-Reselling-Produkte, sondern als Einstiegspunkt zur Etablierung eines "smarten", komplett digitalen Arbeitsplatz-Konzepts beim Kunden, das haben Jens Dissmann, Commercial Surface Lead, und Robin Wittland, Leiter des Geschäftsbereichs Windows und Devices bei Microsoft Deutschland, im Gespräch mit ChannelPartner deutlich herausgestellt.
"Unser Ziel ist es die Zahl der autorisierten Partnerunternehmen kontinuierlich zu steigern. Daher erweitern wir die Anzahl der über die Distributoren betreuten Partner für Surface in Deutschland. So finden Unternehmen, die an Surface interessiert sind, zukünftig eine größere Anzahl an qualifizierten Partnern, mit branchenspezifischer Expertise", so Dissmann zu ChannelPartner.
Doch wie reagieren Microsofts OEM-Partner auf die verstärkten Bestrebungen des Software-Herstellers, die eigene Hardware bei Kunden zu positionieren? Da reagiert Wittland relativ gelassen: "Surface bedient als hochwertiges 2in1-Gerät eine ganz eigene Kategorie und hat je nach Einsatzgebiet für Unternehmen ganz unterschiedliche Vorteile. Mit Hilfe unserer Partner können wir diese individuell herausarbeiten und die Attraktivität von Surface durch den "Service-Gedanken" weiter stärken." Für Wittland, der Anfang 2017 von Wortmann zu Microsoft gewechselt ist, stellt sich die gesamte Surface-Familie, also "Book", "Hub" und "Studio", als das Arbeitsplatzkonzept der Zukunft dar. Ob in Meetings, unterwegs oder am Schreibtisch, der Mitarbeiter bekomme stets das passende Endgerät, an dem er auch mit einem digitalen Stift arbeiten kann.
"Das könnte genau der richtige Client für einen Sachverständigen oder Gutachter sein, der zum Beispiel vor Ort einen Unfallschaden aufnimmt", so Wittland. Ein anderes Szenario ergäbe sich demnach beim Zahnarzt, die die Röntgenbilder des Gebisses am Tablett direkt am Stuhl des Patienten inspizieren würde.
Surface ist kein reines Retail- oder Online-Store-Produkt
Angesichts der Business-Cases verwundert es nicht, dass Microsoft die großen Webshops nicht als den bevorzugten Vertriebskanal für die eigene Surface-Hardware betrachtet, sie aber auch nicht ausschließt. Für Dissmann und Wittland sind die Surface-Produkte Bestandteile der "One Microsoft"-Story, die eine IT-Infrastruktur abbildet, in der fast alle Lösungen aus Redmond kommen, inklusive Office 365, Sharepoint, Dynamics 365 und Azure. Da sind natürlich qualifizierte Fachhändler und Systemhäuser gefragt, die den Nutzen der Surface-Produktfamilie den gewerblichen Endkunden anschaulich und Praxis orientiert darstellen können. Aber auch Managed Service Provider (MSP), die ihren Kunden den digitalen Arbeitsplatz für eine gewisse feste Summe pro Monat bereitstellen - inklusive aller Dienste und Anwendungen, kommen als Vertriebspartner für die gesamte Surface-Produktfamilie (Book", "Hub" und "Studio") ins Spiel.
Lesetipp: Wer vertreibt bereits Surface Hub?
Die großen Online-Vermarkter sind natürlich ebenfalls in den Surface-Vertrieb involviert, allerdings nur was die Clients ("Book" und "Pro 4") betrifft. So sind im Microsoft-eigenen Online-Store, bei Amazon, bei notebooksbilliger.de, bei Media Saturn und weiteren (R)etailer die Surface-Produkte gelistet und stehen dort auch zum Verkauf an. Was Surface-Unternehmenslösungen betrifft, da verweist Microsoft auf "weitere Informationen" unter einer kostenlosen 0800-Telefonnummer und der E-Mail-Adresse: MSDirecDE@microsoft.com.
Zu den Unternehmenslösungen gehört beispielsweise "Surface Hub", das Videokonferenz- und Collaboration-Werkzeug von Microsoft. Damit geht es nicht nur um die Ausstattung der digitalen Arbeitsplätze sondern auch um das Equipment für die modernen Konferenzräume.