Windows 8 weiterhin im Spannungsbogen

Microsoft schweigt zu Lizenzpreisen

01.06.2012 von Kerstin Vierthaler
Peu à peu rückt Microsoft Einzelheiten, Funktionen und Leistungsmerkmale der kommenden Produktgeneration heraus. Jedoch geizt der Software-Riese noch mit Informationen zu Lizenzpreisen und Funktionen.
Axel Oppermann, Analyst bei Experton Group: "Microsofts Ziel ist es möglichst lange einen Spannungsbogen aufzubauen, das laufende Geschäft nicht zu gefährden und sich alle Optionen offenzuhalten."
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Es ist noch ein weiter Weg, erklärt Axel Oppermann, Analyst beim IT-Beratungshaus Experton Group aus München, bis IT-Verantwortliche eine belastbare Informationsbasis über Windows 8 haben werden. Zwar nimmt die Bedeutung von Client-Betriebssystemen in Unternehmen stetig ab, trotzdem sollten sich IT-Verantwortliche frühzeitig mit dem Windows-8-Client-Betriebssystem auseinandersetzen. Oppermann kritisiert zugleich die zurückhaltende Auskunft des US-Softwarekonzerns.

Bis dato gibt es noch keine Informationen über Preise für die Lizenzen der bevorstehenden Betriebssystemgeneration. Ebenso gibt es noch keine Angaben dazu, ob Unternehmen auch künftig im Rahmen von Volumenlizenzprogrammen Windows-Upgrade-Lizenzen erwerben werden können. Ob Firmen auf PCs, die für Windows 8 lizenziert sind, auch Vorgängerversionen betreiben können, ist ebenso noch nicht kommuniziert. Letzteres ist hauptsächlich für die Unternehmen von Bedeutung, die ihre Rechner einheitlich auf Windows 7 betreiben.

Was man bisher weiß

Trotz der noch fehlenden Inhalte gibt es seither einige gesicherte Informationen zu Windows 8. Microsoft wird sein Betriebssystem in den vier Varianten Windows 8, Windows-8-Pro, Windows RT und Windows-8-Enterprise auf den Markt schicken. Alle aufgezählten Windows-Editionen sind mit dem neuen Metro User Interface (UI) ausgestattet, das sich durch eine berührungsempfindliche Oberfläche mit "Live Tiles" (Kacheln) und großen Grafiken auszeichnet. Anwender können jedoch zwischen dieser und der gewöhnlichen Desktop-Oberfläche, die voll rückwärtskompatibel mit den Anwendungen für Windows 7 sein soll, hin- und herwechseln.

Neues Mitglied an Bord ist Windows-RT (RT= Runtime), eine Windows-8-Edition für ARM-basierte Tablets und möglicherweise auch für schlanke Laptops. Diese Betriebssystemversion wird ausschließlich von den jeweiligen Geräteherstellern auf den Endgeräten vorinstalliert und ausgeliefert. Auch wird Microsoft für die RT-Plattform wichtige Softwareprogramme wie das Office-Paket optimiert anbieten, denn ältere Programmversionen für x86- und x64-Prozessorarchitekturen werden nicht unterstützt. Ebenso bildet die Laufzeitumgebung von Windows RT die Grundlage für Entwicklung Cloud- und Touch-fähiger Web-Apps im Metro-Stil.

Windows 8 Beta Screenshots
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Für x86- und x64-Geräte (Intel und AMD) bietet Microsoft eine Windows-8- und eine Windows-8-Pro-Edition an. Windows 8 Pro solle Geschäfts- wie auch IT-Anwendern ein breiteres Spektrum an Windows-8-Technologien zur Verfügung stellen. Dazu zählen alle Basisfunktionen von Windows 8 mit zusätzlichen Funktionen für die Verschlüsselung, Virtualisierung, das PC-Management und die Domain-Anbindung.

Funktionen für Windows-8-Enterprise

Schließlich gibt es noch die Windows-8-Enterprise-Version, die laut Alex Oppermann nur für Unternehmen und Organisationen, die eine Software-Assurance-Lizenz für Windows-Clients erworben haben, zur Verfügung stehen soll. Sie enthält sämtliche Funktionen von Windows 8 Pro sowie spezielle Features, die geschäftliche Anforderungen beim Einrichten und Verwalten von PCs, bei der IT-Sicherheit sowie der Virtualisierung mobiler Darstellungen abdecken sollen.

Ein weiteres Feature in der Enterprise-Version ist "Windows To Go". Dieses bietet einen vollständigen Windows-8-Desktop auf einem Boot-baren externen USB-Stick, was IT-Organisationen den vereinfachten Aufbau von "Bring your own Device" (ByoD)-Szenarien ermöglicht. Über Direct Access-Funktionen können Remote-Nutzer nahtlos und unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften auf Ressourcen im Unternehmensnetzwerk zugreifen, ohne ein separates VPN starten zu müssen.

Mit "Branchcache" lassen sich Inhalte wie Dateien oder Webseiten von zentralen Servern zwischenspeichern. Im Zusammenspiel mit Windows Server 2012 soll Branchcache für eine optimierte und sichere Bandbreite über Wide-Area-Networks (WAN)-Verbindungen sorgen.

Der "Applocker" dient dazu, bestimmte Dateien und Anwendungen für Anwender oder Anwendergruppen zu blockieren. Virtual-Desktop-Infrastructure (VDI)-Erweiterungen in Microsoft RemoteFX und Windows Server 2012 werden für eine Unterstützung von 3D-Grafiken sowie von USB-Geräten sorgen.

Browsermonopol

Für Empörung bei den Wettbewerbern hat der Einsatz von Browsern in Windows RT gesorgt. Demnach will Microsoft nur seinen eigenen Browser, den Internet Explorer (IE), auf Systemfunktionen der sogenannten Windows-Classic-Umgebung zugreifen lassen. Browser wie Firefox oder Google Chrome sollen sich dagegen mit Apps für die Metro-Oberfläche begnügen. (kv)