Xbox, Kin, Zune, Kinect

Microsoft Hardware: Erfolge und Pleiten

10.10.2016 von Christina DesMarais und Michael Homnick
Mit Surface und Surface Book hat Microsoft vor längerer Zeit einen neuen Anlauf als Hardware-Hersteller genommen. Doch Microsoft hat schon viel mehr Hardware vorgestellt. Einige wurden grandiose Erfolge, andere floppten gnadenlos. Ein Überblick.
Kinect und die Xbox 360 sind zwei erfolgreiche Hardware-Produkte von Microsoft. Doch Microsoft produzierte auch einige Pleiten.
Foto: Microsoft

Mit Surface und Surface Book sowie auch mit der HoloLens versucht sich Microsoft als Hardware-Hersteller. Microsoft ist durchaus schon mit einigen Hardware-Modellen gescheitert. Wir blicken zurück auf die wichtigste Hardware, die Microsoft bis in den Handel gebracht hat. Und sagen, ob diese erfolgreich waren oder nicht. Los geht's mit den Erfolgen, auf der zweiten Seite dieses Artikels kommen dann die Misserfolge der Hardware-Division von Microsoft.

Erfolg: Kinect Bewegungssteuerung (2010)

Kinect eignet sich nicht allein zum Spielen.
Foto: Microsoft/PC World

Dieses innovative Bewegungssteuerungs-System für die Xbox 360 ermöglicht den Nutzern eine Interaktion mit der Spielekonsole, ohne einen Controller in der Hand zu halten.

Die praktische Anwendung dieses Systems ist jedoch nicht auf Spiele beschränkt. Einige Nutzer haben viele unterschiedliche innovative Kinect-Hacks entwickelt, mit denen Sie beispielsweise einen verlorenen Schlüssel wiederfinden können. Außerdem kann Kinect Patienten mit dem Phantomschmerz helfen.

Erfolg: Xbox 360 Spielekonsole (2005)

Microsofts Xbox 360 Spielekonsole verkauft sich gut.
Foto: Microsoft/PC World

Die Xbox 360 ist die weltweit meistverkaufte Spielekonsole des laufenden Jahres 2012. Das ist ein Beweis dafür, dass die Xbox-Plattform weiterhin ein großer Erfolg ist.

Mit exklusiven Spielemarken wie Halo, innovativen Peripheriegeräten wie Kinect und der Möglichkeit auf viele Medien zuzugreifen, ist die Xbox 360 ein ausgezeichnetes Freizeit-Gerät.

Erfolg: Microsofts Natural Ergonomic Keyboard 4000 (2005)

Mit dieser ergonomischen Tastatur war Microsoft sehr erfolgreich.
Foto: Microsoft/PC World

Microsoft war mit dieser ultrakomfortablen Tastatur, die 2005 erschienen ist, sehr erfolgreich.

Das Gabel-Design der 4000er korrigiert falsche Handhaltungen bei der Nutzung der zentralen Tasten. Diese Tasten sind zudem etwas größer, weil diese häufig verwendet werden. Die Tasten auf beiden Seiten sind konkav angeordnet, um wiederholende Bewegungen zu verringern.

Diese Tastatur enthält zudem spezielle Tasten für das Starten von Anwendungen, eine nützliche Zoom-Taste und viele benutzerdefinierte Tasten.

Erfolg: Microsoft SideWinder Joysticks (1999)

Auf Grund des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses hat sich dieser Joysick gut verkauft.
Foto: Microsoft/PC World

1999 hat der Microsoft SideWinder Joystick viel dazu beigetragen, dass Daddler bezahlbaren Spielspaß genießen konnten.

„Die SideWinder Serie wurde zusammen mit den Microsoft Flight Simulator Spielen veröffentlicht. Hierdurch konkurrierte Microsoft mit Unternehmen wie Saitek, Thrustmaster und Logitech, die sehr teure Joysticks verkauft haben", sagt Russel Holly von Geek.com. „Diese Microsoft Joysticks befanden sich preislich gesehen zwischen den sehr teuren Joysticks und den qualitativ minderwertigen Gamepads."

Misserfolg: Microsoft Band (2014 und 2015)

Microsoft hat 2016 seinen Fitness-Tracker Band 2 eingestellt. Zwei Anläufe hatten die Redmonder unternommen, um auf dem Fitness-Tracker-Markt mit einem cleveren Armband Fuß zu fassen. Auf das Band 1 aus dem Jahr 2014 folgte im Jahr 2015 Band 2. Doch gegen Fitbit, Jawbone, Runtastic, Garmin, Apple Watch und viele andere Fitness-Tracker bekam Microsoft keinen Fuß auf den Boden.

Misserfolg: Kin Phone (2010)

Auch von der Fachpresse wurde das Kin nicht besonders gut aufgenommen.
Foto: Microsoft/PC World

Kaum vorgestellt, waren sie auch schon wieder weg. Kurz nach deren Verschwinden wurden die Kin-Handys die „am schlechtesten designten Produkte aller Zeiten" genannt. Microsofts Kin One und Kin Two waren zwar besser als andere Handys, aber schlechter als Smartphones. Unglücklicherweise lag der Preis der Kins näher bei den Smartphones...

Obwohl die ersten Berichte hierüber gemischt ausgefallen sind, waren die Verkäufe miserabel. Nach nur zwei Monaten hat Microsoft die Kins aufgegeben.

In Zusammenhang mit diesen Handys muss man natürlich auch die Lumias erwähnen. Windows Phone alias Windows 10 Mobile kann man als gescheitert ansehen, auch wenn Microsoft nach wie vor Lumia-Smartphones verkauft. Und den Bereich Feature-Phones hat Microsoft an Foxconn verkauft.

Misserfolg: Windows Slate mit Windows 7 (2010)

Microsoft hat schön öfters versucht ein eigenes Tablet zu etablieren.
Foto: Microsoft/PC World

HP, Fujitsu, Dell, Motion, Samsung und ViewSonic haben alle Windows 7-Tablets mit mittelmäßigem Erfolg veröffentlicht. „Die Herausforderung mit Windows 7 Tablets ist, dass diese auf dem gleichen Paradigma basieren, wie schon 1985 – es nutzt eine Benutzeroberfläche, die für Maus und Tastatur optimiert ist", sagt Howard Locker, der Direktor für neue Technologien bei Lenovo, nachdem das Unternehmen 2010 den Versuch aufgegeben hat, Windows 7-Tablets zu bauen. „Es muss für die Touch-Bedienung optimiert werden."

Microsofts Steve Ballmer hat das UMPC (siehe unten) unter dem Namen Slate PC im Jahr 2010 wiedereingeführt. Ziel war es die Tablets, die mit Windows 7 ausgestattet sind, zu bewerben und Apples iPad zu schlagen. Was bekanntlich grandios gescheitert ist.

Misserfolg: Tablet PC (2002); UMPC (2006)

Tablets von Microsoft haben sich damals nicht gut verkauft.
Foto: Microsoft/PC World

Tablets sind kein neues Produktfeld für Microsoft. 2002 hatte das Unternehmen den Tablet PC bereits angekündigt. Dieser war mit einem elektromagnetischen Bildschirm ausgestattet, sodass die Nutzer mit einem digitalen Stift darauf schreiben oder malen konnten.

2006 hatte Microsoft dessen Ultramobile Personal Computer (UMPC) Initiative angekündigt. Bei diese kleinen Windows Tablets stand die Touch-Funktion im Mittelpunkt.

Hat irgendwer diese Produkte gekauft? Auf der CeBIT waren sie einmal kurz zu sehen, das war es dann aber auch.

Mit den Surfaces behauptet sich Microsoft zwar mittlerweile auf dem Tablet-Markt, allerdings nur mit vergleichsweise geringen Marktanteilen.

Misserfolg: Zune Music Player (2006)

Microsoft wollte mit Zune ein Konkurrenzprodukt zum iPod anbieten.
Foto: Microsoft/PC World

Microsoft hat den Musikspieler Zune und den dazugehörigen Marktplatz veröffentlicht, um ein Konkurrenzprodukt zu Apples iPod und iTunes zu haben. Jedoch hat Apple einige Monate später das iPhone veröffentlicht. Also ein iPod mit großem Bildschirm, mit dem Sie telefonieren und im Internet surfen konnten.

Obwohl Experten der Meinung waren, dass Zune und dessen Nachfolger Zune HD tolle Musik-Player sind, konnten die Geräte keine Kunden finden. 2011 hatte Microsoft angekündigt die Zune-Hardware nicht weiter zu unterstützen und sich stattdessen um Windows Phone zu kümmern.

Misserfolg: MSN Direct Smart Watch oder kurz SPOT Watch (2003)

Die SPOT Watch ist eine Uhr mit vielen tollen Funktionen, aber etwas klobig.
Foto: Microsoft/PC World

Bill Gates hat diese Uhren auf der Consumer Electronics Show vorgeführt. Sie wurde von Tissot, Suunto und Fossil gebaut und konnte Informationen wie Nachrichten, Aktienkurse, Wetter, Verkehr und Restaurant-Bewertungen anzeigen.

Leider waren diese Uhren sehr groß und die Informationen, die sie anboten, konnten auf anderen Geräten wie Handys, wesentlich besser dargestellt werden. Die Uhrenhersteller sind abgesprungen und 2009 hat auch Microsoft angekündigt diesen Service aufzugeben.

Misserfolg: WebTV (Umbenannt zu MSN TV, nachdem es 1997 von Microsoft gekauft wurde)

Mitte der 1990er Jahre zielte das WebTV darauf ab, das Internet auf die Fernseher zu bringen. Dies sollte über einen Abo-Service zusammen mit einem Digitalempfänger, einer Fernbedienung und einer Tastatur ausgeliefert werden. Das Produkt war seiner Zeit voraus.

Microsoft hat WebTV 1997 gekauft, aber der Service (und die Hardware) wurden von den Kunden nicht gut aufgenommen. Nach und nach hat Microsoft den Markennamen zu MSN TV geändert und den Verkauf der Hardware eingestellt. Dennoch wurden die Abo-Kunden weiterhin unterstützt. (PC-Welt)

Die Geschichte von Microsoft
Surface Book 2
Relativ überraschend stellte Microsoft Ende Oktober 2017 das Surface Book 2 vor. Das gleicht seinem Vorgänger rein äußerlich fast bis aufs Haar. Dafür wurde das Innenleben ordentlich aufgemöbelt - unter anderem mit den i7-Prozessoren der achten Generation. Das Scharnier ("Hinge") weist nun Keramik-Elemente auf, auch das Surface Dial wird jetzt unterstützt. Die wichtigste Neuerung beim Surface Book 2 bleibt zunächst den USA vorbehalten: Das 15-Zoll-Modell.
Zuwachs für die Surface-Familie
Neben dem Windows 10 Creators Update stellt Microsoft im Oktober 2016 in New York auch ein neues Surface-Device vor. Das Surface Studio will den All-in-One-PC neu interpretieren, kommt mit Touch-Unterstützung und einem neuartigen Eingabegerät - dem Surface Dial. Das neue AiO-Surface ist ein direkter Angriff auf Apples iMac 5K. Daneben zeigt Microsoft auch eine neue, leistungsstärkere Version des Surface Book.
Windows 10 Creators Update
Ende Oktober 2016 präsentiert Microsoft das nächste Update für Windows 10. Das "Creators Update" soll ab Frühjahr 2017 auf sämtliche Windows-10-Devices kommen. Eines der wichtigsten Updates: Mit Paint 3D soll künftig Jedermann in der Lage sein, 3D-Grafiken ganz einfach zu erstellen, zu bearbeiten und zu teilen. Für künftige Mixed-Reality-Erfahrungen steht nicht nur Microsofts Hololens zur Verfügung, sondern auch verschiedene VR-Devices von Microsoft Partnern, wie HP, Dell oder Lenovo.
Microsoft kauft LinkedIn
Für 26,2 Milliarden Dollar will Microsoft das Business-Netzwerk LinkedIn übernehmen, kündigte der Konzern im Juni 2016 an. Es ist der größte Zukauf der Firmengeschichte. Microsoft-Chef Satya Nadella will damit dem Cloud-Geschäft rund um Office 365 und die Dynamics-Business-Lösungen zusätzlichen Schwung geben.
Microsoft baut deutsche Cloud
Microsoft schwenkt immer stärker auf Cloud-Kurs ein und forciert die Entwicklungen rund um seine Cloud-Plattform Azure. Im November 2014 wird eine Kooperation mit der Deutschen Telekom angekündigt. Deren Tochter T-Systems soll Microsofts deutsches Cloud-Data-Center betreiben und gleichzeitig als Datentreuhänder fungieren. Damit will der Konzern alle Begehrlichkeiten von US-Behörden hinsichtlich der Kundendaten in der Cloud abblocken.
Windows 10 und neue Devices
Mit Windows 10 bietet Microsoft Ende Juli 2015 seinen Kunden erstmals kostenlos ein Windows-Upgrade an. Mit Windows 10 und Windows 10 Mobile verfolgt Microsoft das Ziel, ein Betriebssystem auf allen Geräteklassen zu etablieren. Einige Monate nach dem Release des Betriebssystems stellt Microsoft zudem neue Devices vor, die auf Windows 10 zugeschnitten sind. Highlight ist das erste Notebook 'made by Microsoft' - das "Surface Book".
Dieser Mann soll es richten
Seit Februar 2014 leitet Satya Nadella den weltgrößten Softwarekonzern. Steve Ballmer hatte im August 2013 seinen Rückzug als Chef von Microsoft erklärt - auch weil die Kritik an seiner Geschäftsstrategie immer lauter wurde. Sein Nachfolger Nadella muss den verpatzen Einstieg in den Markt der mobilen Geräte ausbügeln. Mit Personalwechseln und einer neuen Devise, die sich mehr auf Cloud-Dienste und mobile Technologien konzentriert, will Nadella Microsoft wieder zum Vorreiter in der IT-Branche machen.
Nettogewinne seit 2002
Allein im Geschäftsjahr 2013 (Ende: Juni 2013) erwirtschaftete Microsoft einen Nettogewinn von 21,86 Milliarden Dollar. Ein Blick auf die zurückliegenden Jahre offenbart Schwankungen und zeigt die Schwierigkeiten des Unternehmens, auf dem mobilen Markt Fuß zu fassen.
Dritte Generation der Spielekonsole
Mit der Xbox One kommt im Jahr 2013 die dritte Generation von Microsofts erfolgreicher Spielkonsole in den Handel. Das Gerät konkurriert mit Sonys Hochleistungskonsole Playstation 4. Das Zusatzmodul „Kinect“ erlaubt es Spielern, die Konsole mit Körperbewegungen oder Sprachbefehlen zu steuern. Bis Ende 2013 werden weltweit drei Millionen Exemplare der Xbox One verkauft.
Die Evolution der Microsoft Logos
In der beinahe 40-jährigen Unternehmensgeschichte hat sich das Logo des Softwarepioniers aus Redmond einige Male geändert. Große Experimente wagte dabei niemand, nach 25 Jahren mit dem gleichen Logo kommt 2012 erstmals ein Symbol im Kacheldesign dazu. Es unterstreicht das Bestreben des Unternehmens nach Vereinheitlichung seiner Produkte.
Das neue Windows 8
2012 stellte Julie Larson-Green, eine Vice President von Microsoft, das neue Windows 8 vor. Es enthält sowohl die Windows 8 Modern UI (ehemals „Metro“) für Touchscreen-PCs als auch eine klassische Desktop-Ansicht. Mit den Betriebssystemen Windows RT für Tablets und Windows Phone 8 für Smartphones bietet Microsoft damit ein einheitliches Design für alle Geräte an.
Das erste Tablet von Microsoft
2012 kommt mit dem „Surface“ das erste Tablet von Microsoft auf den Markt. Das komplett in Eigenregie gefertigte Gerät erhält mit starker Rechenleistung, hochwertiger Verarbeitung, aber auch hohem Gewicht und kurzer Akkulaufzeit gemischte Kritiken. Inzwischen ist die dritte Generation des Tablets verfügbar.
Microsoft setzt sich durch
Am 10. Mai 2011 war Schluss mit den jahrelangen Spekulationen über die Zukunft von Skype. Es gab keinen Börsengang und nicht Google, Facebook oder Cisco haben sich mit dem beliebten webbasierten VoIP- und Video-Chat-Dienstleister zusammengetan, sondern Microsoft. Seit 2014 heißt auch die hauseigen Kommunikationssoftware Lync "Skype for Business".
Windows 7 geht schnell ins Rennen
2009 kommt Windows 7 auf den Markt. An Bord sind neue Möglichkeiten für das Arbeiten mit Fenstern wie das Andocken oder Peek and Shake sowie eine verbesserte Benutzeroberfläche und Taskleiste. Mit Windows Touch werden erstmalig auch Touchscreen-PCs unterstützt.
Windows Vista
Windows Vista kommt 2007 in die Läden. Mit der neuen Benutzeroberfläche Aero, einer neuen Suchfunktion, der Flip-3D-Ansicht und erstmalig Kontrollfunktionen für Eltern bringt Vista viel Neues mit. Im Jahr 2006 drohte die Europäische Union Microsoft, einen Verkaufsstopp des Betriebssystems zu erzwingen, falls Auflagen der EU (etwa die Offenlegung von Kommunikationsschnittstellen) nicht endlich umgesetzt würden.
Stolz auf das neue Betriebssystem
2001 kann Bill Gates das Release des neuen Windows XP kaum erwarten, Ende des Jahres kommt es in den Handel. Microsoft dominiert den Markt für Heimcomputer-Betriebssysteme jetzt unbestreitbar. Windows XP wird, wie auch andere Versionen zuvor, kritisiert, weil es erneut Programmtypen beinhaltet, die sich nicht deinstallieren lassen und bis dato von anderen Anbietern vertrieben wurden.
Steve Ballmer wird neuer Microsoft-Boss
Im Jahr 2000 ernennt Bill Gates den seit 1998 als President des Unternehmens tätigen Steve Ballmer (im Bild rechts) zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Der hitzige Ballmer macht immer wieder mit exzentrischen Auftritten auf sich aufmerksam und fängt sich so den Spitznamen „Monkey Boy“ ein.
Eine weitere Akquisition
Ebenfalls im Jahr 2000 kauft Microsoft die Visio Corporation mitsamt der gleichnamigen Software für 1,3 Milliarden Dollar. Mit dem Visualisierungsprogramm lassen sich mit einfachen Werkzeugen und Vorlagen grafische Darstellungen erzeugen. Visio steht in einer langen Reihe von Softwarezukäufen, mit denen Microsoft viel Geld verdient. Das Programm ist nicht Teil des Office-Pakets und muss separat erworben werden.
Die strategischen Einkäufe gehen weiter
400 Millionen Dollar lässt sich Microsoft im Jahr 1997 den E-Mail-Dienst Hotmail kosten, zum Zeitpunkt der Übernahme zählt der Webmail-Anbieter bereits zwölf Millionen Nutzer. Nach der Übernahme wurde der Dienst aufgrund vieler Sicherheitslücken immer wieder Opfer von Hacker-Angriffen. Mitte 2012 wurde Hotmail vollständig durch Outlook.com ersetzt.
Microsoft kauft FrontPage mit Entwicklerstudio
1996 kauft Microsoft die Firma Vermeer Technologies zusammen mit ihrem HTML-Editor FrontPage 1.0 für 133 Millionen Dollar. Kurze Zeit später wird das Programm in der Version 1.1 von Microsoft vertrieben und in den folgenden Jahren konsequent weiterentwickelt sowie der Office-Suite hinzugefügt. Seit dem Release von Office 2007 ist FrontPage nicht mehr Teil des Pakets, es wurde von Microsoft Expression Web abgelöst.
Flaggschiff für den Browser-Krieg
1995 beginnt Microsoft den Browser-Krieg. Der Internet Explorer soll dem bis dahin erfolgreichen Netscape Navigator Marktanteile streitig machen. Die Strategie geht auf, auch weil Microsoft den eigenen Browser durch Koppelung an Windows schnell verbreiten kann. Netscape verliert und wird 1998 von AOL geschluckt. Der Internet Explorer wird deswegen auch spöttisch „Internet Destroyer“ genannt. Das Bild zeigt Version 10.
Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß...Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß...
... verspricht das neue Windows im Erscheinungsjahr 1995. Das Release des Betriebssystems wird von der größten Werbekampagne begleitet, die Microsoft bis dahin je gestartet hat. Der Erfolg bleibt nicht aus, Windows 95 verkauft sich in den ersten Wochen mehr als sieben Millionen Mal. Auch weil Microsoft die Zeichen der Zeit erkannt hat: Internet-Unterstützung und Plug-and-Play-Funktionen sind erstmalig enthalten.
Microsoft Encarta
Die erste Version der Microsoft Encarta kommt 1993 auf den Markt. Die zunächst unter dem Codenamen „Gandalf“ entwickelte Enzyklopädie erschien jährlich in einer neuen Version, auf dem Bild ist die Ausgabe von 1998 zu sehen, die auch Updates über das Internet unterstützte. 2009 stellt Microsoft alle Encarta-Angebote ein.
Bill Gates stellt Windows 3.0 vor
Bill Gates, der dem Erscheinungsbild eines Nerds immer noch alle Ehre macht, stellt Windows 3.0 vor. Das Betriebssystem kommt 1990 auf den Markt, verkauft sich sehr gut und erobert nun auch heimische Computer. Es enthält erstmalig Spiele wie Minesweeper, Solitaire und Hearts.
Office 1.0 kommt in den Handel
Microsoft Office kommt 1989 in der Version 1.0 auf den Markt. Das Softwarebündel enthält Word 4.0, Excel 2.2, Powerpoint 2.01 und Microsoft Mail 1.37. Bis heute ist Microsoft Office eines der erfolgreichsten und umsatzstärksten Produkte des Redmonder Großkonzerns.
Geschickter Zukauf
Im Jahr 1987 kauft Microsoft die Firma Forethought, die eine vielversprechende Präsentationssoftware entwickelt hat. Kurze Zeit später soll daraus Microsoft PowerPoint werden. Die Software ist bis heute ein wesentlicher Bestandteil des Office-Pakets.
Separates Betriebssystem für IBM
Für IBM entwickelt Microsoft das Betriebssystem OS/2, es wird fast gleichzeitig mit Windows 2.0 veröffentlicht. Die Betriebssysteme konkurrieren zwar miteinander, Microsoft verdient aber an beiden Produkten. 1991 beendet Microsoft die Kooperation mit IBM, gegen Windows kann sich OS/2 trotz Weiterentwicklung am Ende aber nicht durchsetzen.
Das neue Hauptquartier: Microsoft Campus
1986 zieht das rasant wachsende Unternehmen in ein neues Hauptquartier nach Redmond im Bundesstaat Washington. Das Bild zeigt den Microsoft-Campus nach zahlreichen Erweiterungen und Ausbauten. Heute arbeiten auf dem etwa 750.000 Quadratmeter großen Gelände über 30.000 Angestellte.
Das wichtigste Produkt
1985 erscheint Windows 1.0. Das unter dem Codenamen „Interface Manager“ entwickelte Betriebssystem bietet im Gegensatz zu MS-DOS eine grafische Benutzeroberfläche und erlaubt es, verschiedene Anwendungen gleichzeitig auszuführen. Die Windows-Reihe ist für Microsoft auch heute einer der wichtigsten Umsatzmittelpunkte.
Microsoft Word für DOS
1983 erscheint die erste Version von Microsoft Word, damals noch für das Betriebssystem MS-DOS 1.0. Das Programm macht erstmals Gebrauch von der Computermaus. Das damals noch wenig ergonomische Peripheriegerät stammt auch von Microsoft - es ist das erste Hardwareprodukt der Firma.
Nerds, wie sie im Buche stehen
1978, kurz vor dem Umzug des Unternehmens nach Albuquerque, entsteht eines der bekanntesten Fotos des Microsoft-Teams. Der bunt zusammengewürfelte Haufen langbärtiger Nerds lässt kaum vermuten, dass die Truppe dabei ist, ein milliardenschweres Unternehmen zu etablieren.
Die Anfänge
Damit fängt alles an: Microsofts Co-Gründer Paul Allen entdeckt im Januar 1975 den Altair 8800 auf dem Cover der Zeitschrift „Popular Science“. Das Gerät ist minimal ausgestattet und verfügt über 256 Byte RAM. Bill Gates und Allen schuften daraufhin Tag und Nacht und entwickeln in nur wenigen Wochen die Computersprache „Altair BASIC“. Der Grundstein für Microsoft ist gelegt. Offiziell gegründet wird der Softwarekonzern am 4. April 1975.