Seit Satya Nadella als CEO die Führung von Microsoft übernommen hat, geht Microsoft andere Wege bezüglich der Zusammenarbeit mit der Open-Source-Community. So integriert der Software-Riese etwa die Open Source Bash-Shell in Windows oder stellt das .NET Framework sowie andere Tools unter Open Source.
Entwickelt sich Microsoft langsam zu einem Open-Source-Unternehmen? Sicherlich nicht, aber der Software-Riese öffnet sich immer mehr der Open-Source-Gemeinde.
In diesem Bereich arbeitet Microsoft eng mit Entwicklern aus der Open-Source-Szene zusammen und integriert immer mehr Open-Source-Lösungen in das eigene Portfolio. Davon profitieren Unternehmen und Kunden von Microsoft enorm, aber auch der Softwareriese selbst. Die Open-Source-Gemeinde hat ebenfalls Vorteile von der Zusammenarbeit, da deren Produkte noch enger mit Windows und anderen Microsoft-Produkten verzahnt sind und dadurch reibungsloser zusammenarbeiten.
Linux und Windows sind jetzt Partner
Prominentes Beispiel für die Öffnung von Microsoft gegenüber Open Source ist die Integration der Ubuntu Bash im Anniversary Update von Windows 10. Mit dieser Erweiterung lassen sich Linux-Befehle in Windows nutzen. Die Technik wird dazu nicht emuliert, sondern der Ubuntu-Hersteller Canonical hat die Ubuntu Bash fest in das Microsoft-Betriebssystem integriert. Die Installation erfolgt über die Windows-Oberfläche. In der Befehlszeile oder der PowerShell stehen nach der Einbindung gängige Linux-Befehle zur Verfügung, mit denen auch Windows-Systeme verwaltet werden können.
Aber nicht nur im Client-Betriebssystem von Microsoft bemerkt man die Unterstützung von Open Source. Linux wird in Windows Server 2016 noch besser virtualisierbar sein als in Windows Server 2012 R2. Dazu kommt die Integration verschiedener Linux-Images in Microsoft Azure. So lässt sich auch Red Hat Enterprise Linux problemlos in Microsoft Azure betreiben. Unternehmen die, parallel zu Windows, auch auf Linux setzen, können das System jetzt wesentlich enger mit Windows verbinden.
Das ist wohl auch die Strategie dahinter. Denn gegen das OpenSource-System zu kämpfen hat Microsoft schlussendlich nichts gebracht. Viele Serverdienste laufen unter Linux einfach besser. Dazu kommt, dass viele Unternehmen auf Linux setzen, aber auch auf Windows nicht verzichten wollen oder können. Hier ist eine Kooperation effizienter und nutzbringender, und zwar für beide Seiten.
Microsoft unterstützt OpenSource-Entwickler
Microsoft unterstützt aber nicht nur Linux, sondern ebenfalls viele andere Open-Source-Projekte. Dazu hat Microsoft zunächst das .NET Framework als Open Source zur Verfügung gestellt. Das erleichtert vor allem Entwicklern die Arbeit. Die Entwicklungsumgebung Visual Studio stellt Microsoft für Developer ebenfalls als Open Source kostenlos zur Verfügung.
Auf GitHub hat Microsoft einen eigenen Bereich. Hier ist der Quellcode verschiedener Tools und Erweiterungen zu sehen, die Microsoft zur Verfügung stellt. Über "Microsoft on GitHub" kann der Anwender noch mehr Software und Code finden.
Microsoft unterstützt auch Entwickler für Cloud-Anwendungen. So gibt es für Microsoft Azure verschiedene Open Source Development Kits und plattformübergreifende Tools. Beispiel dafür ist das azure-xplat-cli. Dabei handelt es sich um ein Befehlszeilen-Tool für Linux und Mac auf Basis von Java. Die Software ist Bestandteil des Azure SDK für Node.js. Mit dem Tool lassen sich die verschiedenen Cloud-Dienste in Microsoft Azure verwalten inklusive virtuellen Servern.
Container-Technologie in Windows Server 2016
Eine der spektakulärsten Aktionen zur Zusammenarbeit mit der OpenSource-Community ist sicherlich die Integration von Docker in Windows Server 2016 und Microsoft Azure. Microsoft arbeitet dazu eng mit den Entwicklern von Docker zusammen, die wiederum Verwaltungstools für Docker in Windows Server 2016 zur Verfügung stellen. Unternehmen profitieren von dieser Zusammenarbeit, indem sie Docker-Container in Windows Server 2016 nutzen können. Hier lassen sich alle Arten von Cloudanwendungen betreiben - auch im Bereich Open Source.
SQL Server unter Linux betreiben
Zukünftige Versionen des Microsoft-Datenbankservers "SQL Server" lassen sich unter Linux betreiben. Ab Mitte 2017 will Microsoft SQL Server 2016 auch auf Basis von Linux zur Verfügung stellen. Die Installation kann auf einem Linux-Server im Netzwerk erfolgen oder in Microsoft Azure. Da SQL Server 2016 für Windows optimiert ist, wird die Linux-Variante aller Wahrscheinlichkeit nicht über alle Funktionen der Windows-Version verfügen. Microsoft spricht vor allem von den Kernfunktionen der relationalen Datenbank-Engine, die sich auf Linux-Servern installieren lässt. Dennoch ist die Entwicklung bemerkenswert und es ist zu erwarten, dass Microsoft diese Funktionen schnell erweitern wird.
Big Data mit OpenSource - Hadoop und HDInsight
Big Data-Lösungen werden zum größten Teil von Open-Source-Anwendungen beherrscht. Hadoop, eine der bekanntesten Lösungen in diesem Bereich, lässt sich in Microsoft Azure auf einem virtuellen Linux-Server betreiben. Microsoft bietet mit HDInsight aber auch eine eigene Version von Hadoop an, die als Cloud-Dienst ohne zu Grunde liegendes Betriebssystem genutzt werden kann. HDInsight setzt intern auf ein Ubuntu-Linux-System. Canonical arbeitet ebenfalls besonders eng mit Microsoft im OpenSource-Bereich zusammen. Aber auch Red Hat und SUSE sind enge Microsoft-Partner. Auch die Linux-Distributionen dieser Unternehmen sind auf Microsoft Azure zu finden.
SONiC: Linux von Microsoft für die Verwaltung von Netzwerkgeräten
Mit SONiC (Software for Open Networking in the Cloud) will Microsoft ein eigenes Linux-Derivat auf den Markt bringen, das vor allem für die Verwaltung von Netzwerkgeräten geeignet sein soll. Basis des Systems ist Debian GNU/Linux. Über dieses System werden Layer 2 und Layer 3-Funktionen zur Verfügung gestellt.
Das Linux-System soll allerdings nicht als Serverbetriebssystem oder auf Clients installiert werden, sondern dient dazu Netzwerkgeräte zu steuern. Microsoft bringt dazu Funktionen aus Microsoft Azure, genauer gesagt das Azure Cloud Switch (ACS)-System, aus der Cloud in hybride und lokale Netzwerke. Mit der Software werden Netzwerke in Microsoft Azure verbunden.
Generell soll SONiC nahezu beliebige Netzwerk-Hardware unterstützen. Wichtig ist, dass die Hardware auf der SONiC installiert wird, die Spezifikationen des Open Compute Project (OCP) erfüllt. Nahezu alle großen Rechenzentren-Betreiber arbeiten hier zusammen, sodass zu erwarten ist, dass immer mehr Hersteller von Netzwerk-Hardware sich an die Spezifikationen halten beziehungsweise diese unterstützen werden.
SSH für Windows
Die Secure Shell (SSH) spielt in Open-Source-Systemen, vor allem in Linux, eine wichtige Rolle bei der sicheren Datenübertragung. Auch Windows soll mit einer nativen Unterstützung für SSH ausgestattet werden. Hier arbeiten die Entwickler des OpenSSH-Projektes eng mit Microsoft zusammen, um die Einbindung von SSH in Windows zu realisieren. Umgesetzt wird das Ganze auch mit einer PowerShell-Implementation. Den aktuellen Entwicklungsstand kann man auf GitHub nachverfolgen. Die dadurch zu erwartenden Verbesserungen für SSH stellt Microsoft als Open Source zur Verfügung, sodass auch andere Systeme davon profitieren.
Microsoft will über die PowerShell also einen SSH-Client sowie einen SSH-Server zur Verfügung stellen, der jeweils unabhängig als Systemdienst laufen soll. Diese Implementation bedeutet, dass von Windows aus auch Linux-Server verwaltungsfähig sind und umgekehrt.
Microsoft Open-Source-Strategie und die Unternehmen
Es wird schnell klar, dass der Konfrontationskurs von Microsoft mit Open-Source-Anwendungen und Tools ein Ende hat. Der Software-Riese versucht an jeder möglichen Stelle eine Zusammen mit Open-Source-Herstellern, wo immer das aus Sicht von Microsoft sinnvoll ist. Der Vorteil für Unternehmen besteht darin, dass jetzt auch Open-Source-Produkte einfacher in die bestehende Microsoft-lastige Software-Infrastruktur integriert werden können.
Vor allem die Container-Technologie, aber auch Programme und Tools auf Basis von .NET, und die Zusammenarbeit mit Linux auf verschiedenen Ebenen, bringt Unternehmen echten Mehrwert. Wer aktuell im Netzwerk oder bei Cloud-Lösungen nicht auf Open Source setzt, sollte sich die "neuen Möglichkeiten" genau anschauen. Denn der Support von Open-Source-Lösungen durch Microsoft eröffnet neu Möglichkeiten für Businessmodelle und für Kosteneinsparungen.
Fazit
Open Source ist in vielen Bereichen effizienter und besser geeignet als Windows-Lösungen. In der Zusammenarbeit mit Windows ergeben sich wiederum für Open-Source-Tools wichtige Ergänzungen und Vorteile. Es lohnt sich für Microsoft mit der Open-Source-Community zusammenzuarbeiten, da dadurch auch Microsoft-Produkte verbessert werden beziehungsweise diese jetzt auch im Open-Source-Umfeld interessant sein könnten.
Open-Source-Anwendungen wurden in den letzten Jahren immer beliebter, professioneller und wichtiger, vor allem im Bereich der Datenverarbeitung und Big Data. Diesen Zusammenhang hat Steve Ballmer nahezu komplett verschlafen. Die neue Führungsriege aus Satya Nadella und Co. geht hier schlauer vor, und es profitieren beide Seiten von der neuen Zusammenarbeit.
Dabei entwickelt Microsoft nicht nur eigne Open-Source-Anwendungen oder nimmt OpenSource-Anwendungen in sein Portfolio mit auf, sondern arbeitet an neuen Lösungen eng mit der Open-Source-Community zusammen. Dabei profitieren nicht nur die On-Premise-Lösungen, sondern auch die Microsoft Cloud-Plattform "Microsoft Azure" von der Microsoft Open-Source-Strategie.
Besonders Entwickler sollten sich die neuen Möglichkeiten ansehen, da mit der "Open-Source-Öffnung" Anwendungen zur Verfügung gestellt werden, die bisher nur kostenpflichtig nutzbar waren. (hal)
Die Geschichte von Microsoft
Surface Book 2 Relativ überraschend stellte Microsoft Ende Oktober 2017 das Surface Book 2 vor. Das gleicht seinem Vorgänger rein äußerlich fast bis aufs Haar. Dafür wurde das Innenleben ordentlich aufgemöbelt - unter anderem mit den i7-Prozessoren der achten Generation. Das Scharnier ("Hinge") weist nun Keramik-Elemente auf, auch das Surface Dial wird jetzt unterstützt. Die wichtigste Neuerung beim Surface Book 2 bleibt zunächst den USA vorbehalten: Das 15-Zoll-Modell.
Zuwachs für die Surface-Familie Neben dem Windows 10 Creators Update stellt Microsoft im Oktober 2016 in New York auch ein neues Surface-Device vor. Das Surface Studio will den All-in-One-PC neu interpretieren, kommt mit Touch-Unterstützung und einem neuartigen Eingabegerät - dem Surface Dial. Das neue AiO-Surface ist ein direkter Angriff auf Apples iMac 5K. Daneben zeigt Microsoft auch eine neue, leistungsstärkere Version des Surface Book.
Windows 10 Creators Update Ende Oktober 2016 präsentiert Microsoft das nächste Update für Windows 10. Das "Creators Update" soll ab Frühjahr 2017 auf sämtliche Windows-10-Devices kommen. Eines der wichtigsten Updates: Mit Paint 3D soll künftig Jedermann in der Lage sein, 3D-Grafiken ganz einfach zu erstellen, zu bearbeiten und zu teilen. Für künftige Mixed-Reality-Erfahrungen steht nicht nur Microsofts Hololens zur Verfügung, sondern auch verschiedene VR-Devices von Microsoft Partnern, wie HP, Dell oder Lenovo.
Microsoft kauft LinkedIn Für 26,2 Milliarden Dollar will Microsoft das Business-Netzwerk LinkedIn übernehmen, kündigte der Konzern im Juni 2016 an. Es ist der größte Zukauf der Firmengeschichte. Microsoft-Chef Satya Nadella will damit dem Cloud-Geschäft rund um Office 365 und die Dynamics-Business-Lösungen zusätzlichen Schwung geben.
Microsoft baut deutsche Cloud Microsoft schwenkt immer stärker auf Cloud-Kurs ein und forciert die Entwicklungen rund um seine Cloud-Plattform Azure. Im November 2014 wird eine Kooperation mit der Deutschen Telekom angekündigt. Deren Tochter T-Systems soll Microsofts deutsches Cloud-Data-Center betreiben und gleichzeitig als Datentreuhänder fungieren. Damit will der Konzern alle Begehrlichkeiten von US-Behörden hinsichtlich der Kundendaten in der Cloud abblocken.
Windows 10 und neue Devices Mit Windows 10 bietet Microsoft Ende Juli 2015 seinen Kunden erstmals kostenlos ein Windows-Upgrade an. Mit Windows 10 und Windows 10 Mobile verfolgt Microsoft das Ziel, ein Betriebssystem auf allen Geräteklassen zu etablieren. Einige Monate nach dem Release des Betriebssystems stellt Microsoft zudem neue Devices vor, die auf Windows 10 zugeschnitten sind. Highlight ist das erste Notebook 'made by Microsoft' - das "Surface Book".
Dieser Mann soll es richten Seit Februar 2014 leitet Satya Nadella den weltgrößten Softwarekonzern. Steve Ballmer hatte im August 2013 seinen Rückzug als Chef von Microsoft erklärt - auch weil die Kritik an seiner Geschäftsstrategie immer lauter wurde. Sein Nachfolger Nadella muss den verpatzen Einstieg in den Markt der mobilen Geräte ausbügeln. Mit Personalwechseln und einer neuen Devise, die sich mehr auf Cloud-Dienste und mobile Technologien konzentriert, will Nadella Microsoft wieder zum Vorreiter in der IT-Branche machen.
Nettogewinne seit 2002 Allein im Geschäftsjahr 2013 (Ende: Juni 2013) erwirtschaftete Microsoft einen Nettogewinn von 21,86 Milliarden Dollar. Ein Blick auf die zurückliegenden Jahre offenbart Schwankungen und zeigt die Schwierigkeiten des Unternehmens, auf dem mobilen Markt Fuß zu fassen.
Dritte Generation der Spielekonsole Mit der Xbox One kommt im Jahr 2013 die dritte Generation von Microsofts erfolgreicher Spielkonsole in den Handel. Das Gerät konkurriert mit Sonys Hochleistungskonsole Playstation 4. Das Zusatzmodul „Kinect“ erlaubt es Spielern, die Konsole mit Körperbewegungen oder Sprachbefehlen zu steuern. Bis Ende 2013 werden weltweit drei Millionen Exemplare der Xbox One verkauft.
Die Evolution der Microsoft Logos In der beinahe 40-jährigen Unternehmensgeschichte hat sich das Logo des Softwarepioniers aus Redmond einige Male geändert. Große Experimente wagte dabei niemand, nach 25 Jahren mit dem gleichen Logo kommt 2012 erstmals ein Symbol im Kacheldesign dazu. Es unterstreicht das Bestreben des Unternehmens nach Vereinheitlichung seiner Produkte.
Das neue Windows 8 2012 stellte Julie Larson-Green, eine Vice President von Microsoft, das neue Windows 8 vor. Es enthält sowohl die Windows 8 Modern UI (ehemals „Metro“) für Touchscreen-PCs als auch eine klassische Desktop-Ansicht. Mit den Betriebssystemen Windows RT für Tablets und Windows Phone 8 für Smartphones bietet Microsoft damit ein einheitliches Design für alle Geräte an.
Das erste Tablet von Microsoft 2012 kommt mit dem „Surface“ das erste Tablet von Microsoft auf den Markt. Das komplett in Eigenregie gefertigte Gerät erhält mit starker Rechenleistung, hochwertiger Verarbeitung, aber auch hohem Gewicht und kurzer Akkulaufzeit gemischte Kritiken. Inzwischen ist die dritte Generation des Tablets verfügbar.
Microsoft setzt sich durch Am 10. Mai 2011 war Schluss mit den jahrelangen Spekulationen über die Zukunft von Skype. Es gab keinen Börsengang und nicht Google, Facebook oder Cisco haben sich mit dem beliebten webbasierten VoIP- und Video-Chat-Dienstleister zusammengetan, sondern Microsoft. Seit 2014 heißt auch die hauseigen Kommunikationssoftware Lync "Skype for Business".
Windows 7 geht schnell ins Rennen 2009 kommt Windows 7 auf den Markt. An Bord sind neue Möglichkeiten für das Arbeiten mit Fenstern wie das Andocken oder Peek and Shake sowie eine verbesserte Benutzeroberfläche und Taskleiste. Mit Windows Touch werden erstmalig auch Touchscreen-PCs unterstützt.
Windows Vista Windows Vista kommt 2007 in die Läden. Mit der neuen Benutzeroberfläche Aero, einer neuen Suchfunktion, der Flip-3D-Ansicht und erstmalig Kontrollfunktionen für Eltern bringt Vista viel Neues mit. Im Jahr 2006 drohte die Europäische Union Microsoft, einen Verkaufsstopp des Betriebssystems zu erzwingen, falls Auflagen der EU (etwa die Offenlegung von Kommunikationsschnittstellen) nicht endlich umgesetzt würden.
Stolz auf das neue Betriebssystem 2001 kann Bill Gates das Release des neuen Windows XP kaum erwarten, Ende des Jahres kommt es in den Handel. Microsoft dominiert den Markt für Heimcomputer-Betriebssysteme jetzt unbestreitbar. Windows XP wird, wie auch andere Versionen zuvor, kritisiert, weil es erneut Programmtypen beinhaltet, die sich nicht deinstallieren lassen und bis dato von anderen Anbietern vertrieben wurden.
Steve Ballmer wird neuer Microsoft-Boss Im Jahr 2000 ernennt Bill Gates den seit 1998 als President des Unternehmens tätigen Steve Ballmer (im Bild rechts) zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Der hitzige Ballmer macht immer wieder mit exzentrischen Auftritten auf sich aufmerksam und fängt sich so den Spitznamen „Monkey Boy“ ein.
Eine weitere Akquisition Ebenfalls im Jahr 2000 kauft Microsoft die Visio Corporation mitsamt der gleichnamigen Software für 1,3 Milliarden Dollar. Mit dem Visualisierungsprogramm lassen sich mit einfachen Werkzeugen und Vorlagen grafische Darstellungen erzeugen. Visio steht in einer langen Reihe von Softwarezukäufen, mit denen Microsoft viel Geld verdient. Das Programm ist nicht Teil des Office-Pakets und muss separat erworben werden.
Die strategischen Einkäufe gehen weiter 400 Millionen Dollar lässt sich Microsoft im Jahr 1997 den E-Mail-Dienst Hotmail kosten, zum Zeitpunkt der Übernahme zählt der Webmail-Anbieter bereits zwölf Millionen Nutzer. Nach der Übernahme wurde der Dienst aufgrund vieler Sicherheitslücken immer wieder Opfer von Hacker-Angriffen. Mitte 2012 wurde Hotmail vollständig durch Outlook.com ersetzt.
Microsoft kauft FrontPage mit Entwicklerstudio 1996 kauft Microsoft die Firma Vermeer Technologies zusammen mit ihrem HTML-Editor FrontPage 1.0 für 133 Millionen Dollar. Kurze Zeit später wird das Programm in der Version 1.1 von Microsoft vertrieben und in den folgenden Jahren konsequent weiterentwickelt sowie der Office-Suite hinzugefügt. Seit dem Release von Office 2007 ist FrontPage nicht mehr Teil des Pakets, es wurde von Microsoft Expression Web abgelöst.
Flaggschiff für den Browser-Krieg 1995 beginnt Microsoft den Browser-Krieg. Der Internet Explorer soll dem bis dahin erfolgreichen Netscape Navigator Marktanteile streitig machen. Die Strategie geht auf, auch weil Microsoft den eigenen Browser durch Koppelung an Windows schnell verbreiten kann. Netscape verliert und wird 1998 von AOL geschluckt. Der Internet Explorer wird deswegen auch spöttisch „Internet Destroyer“ genannt. Das Bild zeigt Version 10.
Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß...Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß... ... verspricht das neue Windows im Erscheinungsjahr 1995. Das Release des Betriebssystems wird von der größten Werbekampagne begleitet, die Microsoft bis dahin je gestartet hat. Der Erfolg bleibt nicht aus, Windows 95 verkauft sich in den ersten Wochen mehr als sieben Millionen Mal. Auch weil Microsoft die Zeichen der Zeit erkannt hat: Internet-Unterstützung und Plug-and-Play-Funktionen sind erstmalig enthalten.
Microsoft Encarta Die erste Version der Microsoft Encarta kommt 1993 auf den Markt. Die zunächst unter dem Codenamen „Gandalf“ entwickelte Enzyklopädie erschien jährlich in einer neuen Version, auf dem Bild ist die Ausgabe von 1998 zu sehen, die auch Updates über das Internet unterstützte. 2009 stellt Microsoft alle Encarta-Angebote ein.
Bill Gates stellt Windows 3.0 vor Bill Gates, der dem Erscheinungsbild eines Nerds immer noch alle Ehre macht, stellt Windows 3.0 vor. Das Betriebssystem kommt 1990 auf den Markt, verkauft sich sehr gut und erobert nun auch heimische Computer. Es enthält erstmalig Spiele wie Minesweeper, Solitaire und Hearts.
Office 1.0 kommt in den Handel Microsoft Office kommt 1989 in der Version 1.0 auf den Markt. Das Softwarebündel enthält Word 4.0, Excel 2.2, Powerpoint 2.01 und Microsoft Mail 1.37. Bis heute ist Microsoft Office eines der erfolgreichsten und umsatzstärksten Produkte des Redmonder Großkonzerns.
Geschickter Zukauf Im Jahr 1987 kauft Microsoft die Firma Forethought, die eine vielversprechende Präsentationssoftware entwickelt hat. Kurze Zeit später soll daraus Microsoft PowerPoint werden. Die Software ist bis heute ein wesentlicher Bestandteil des Office-Pakets.
Separates Betriebssystem für IBM Für IBM entwickelt Microsoft das Betriebssystem OS/2, es wird fast gleichzeitig mit Windows 2.0 veröffentlicht. Die Betriebssysteme konkurrieren zwar miteinander, Microsoft verdient aber an beiden Produkten. 1991 beendet Microsoft die Kooperation mit IBM, gegen Windows kann sich OS/2 trotz Weiterentwicklung am Ende aber nicht durchsetzen.
Das neue Hauptquartier: Microsoft Campus 1986 zieht das rasant wachsende Unternehmen in ein neues Hauptquartier nach Redmond im Bundesstaat Washington. Das Bild zeigt den Microsoft-Campus nach zahlreichen Erweiterungen und Ausbauten. Heute arbeiten auf dem etwa 750.000 Quadratmeter großen Gelände über 30.000 Angestellte.
Das wichtigste Produkt 1985 erscheint Windows 1.0. Das unter dem Codenamen „Interface Manager“ entwickelte Betriebssystem bietet im Gegensatz zu MS-DOS eine grafische Benutzeroberfläche und erlaubt es, verschiedene Anwendungen gleichzeitig auszuführen. Die Windows-Reihe ist für Microsoft auch heute einer der wichtigsten Umsatzmittelpunkte.
Microsoft Word für DOS 1983 erscheint die erste Version von Microsoft Word, damals noch für das Betriebssystem MS-DOS 1.0. Das Programm macht erstmals Gebrauch von der Computermaus. Das damals noch wenig ergonomische Peripheriegerät stammt auch von Microsoft - es ist das erste Hardwareprodukt der Firma.
Nerds, wie sie im Buche stehen 1978, kurz vor dem Umzug des Unternehmens nach Albuquerque, entsteht eines der bekanntesten Fotos des Microsoft-Teams. Der bunt zusammengewürfelte Haufen langbärtiger Nerds lässt kaum vermuten, dass die Truppe dabei ist, ein milliardenschweres Unternehmen zu etablieren.
Die Anfänge Damit fängt alles an: Microsofts Co-Gründer Paul Allen entdeckt im Januar 1975 den Altair 8800 auf dem Cover der Zeitschrift „Popular Science“. Das Gerät ist minimal ausgestattet und verfügt über 256 Byte RAM. Bill Gates und Allen schuften daraufhin Tag und Nacht und entwickeln in nur wenigen Wochen die Computersprache „Altair BASIC“. Der Grundstein für Microsoft ist gelegt. Offiziell gegründet wird der Softwarekonzern am 4. April 1975.