Microsoft hat gestern zum Mobile World Congress seinen neuen Zugang zu Smartphones vorgestellt. "Wir mussten einfach etwas machen, dass sich von der Konkurrenz, aber auch von unserer Vergangenheit abhebt", sagte Microsoft-Chef Steve Ballmer anlässlich der Präsentation. Mit einem weniger Desktop-ähnlichen und userzentrischen Zugang soll die Windows Phone 7 Series als Windows-Mobile-Nachfolger eine neue Ära einläuten.
Handys sollen nicht mehr wie PCs aussehen, sondern ein eigenes Design bekommen, so Joe Belfiori, Microsoft VP Windows Phone. "Das Handy ist ein Gerät, bei dem es sich um die Kommunikation mit Menschen dreht", betonte Belfiori. Um das zu unterstützen, setzt Microsoft auf sogenannte Live Tiles, die direkten Zugriff auf Programme, Dienste oder spezielle Hubs gibt. Solche wurden beispielsweise für Kontakte, Multimedia-Content oder Microsofts mobiles Office umgesetzt.
Persönliches Nutzererlebnis
Das Smartphone soll so funktionieren, wie es der User will. Was ähnlich klingt wie Microsofts Idee bei Windows 7 ist eine Kampfansage an Desktop-Ähnlichkeiten. Das Interface setzt auf leicht persönlich anpassbare Live Tiles, mit denen User ihre Favoriten immer am Startbildschirm haben. Ein Beispiel ist die People Tile, die Kommunikationskanäle wie E-Mail und soziale Netzwerke verknüpft. Neben einem Feed über die aktuellsten Aktivitäten von Freunden bietet sie die Möglichkeit, schnell direkt Kontakt etwa in Form von Facebook-Kommentaren aufzunehmen.
Ähnlich übersichtlich präsentiert sich der Umgang mit Multimedia-Inhalten, wobei Microsoft auf seine Zune-Software setzt. Bei Games wiederum gibt es eine Verbindung zu Xbox Live und somit ebenfalls ein bewährtes System. Für eine leichtere Handhabung setzt Microsoft auch auf eine intelligente Verknüpfung von Angeboten. So kann bei Outlook-Terminen eine Adresse erkannt und direkt angewählt werden, um das Ziel in einer Bing-Maps-Anwendung angezeigt werden.
Die Hardwareseite
"Alle Geräte werden kapazitive Touchscreens haben", betont Belfiori. Dabei werden Multitouch-Gesten unterstützt, wobei es doch wieder eine Parallele zum Desktop gibt. Denn das Touch-Nutzererlebnis soll dem von Windows 7 entsprechen. Bei der Entwicklung hat man auf enge Zusammenarbeit mit diversen Partnern gesetzt, so Andy Lees, Microsoft Senior VP Mobile Communications Business. Der erste Chiphersteller, der mit integrierten Chipsetlösungen und Systemsoftware Windows Phone unterstützt, ist Qualcomm. Seine Snapdragon-Plattform wird Windows Phone antreiben.
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Als Gerätehersteller nennt Microsoft zunächst LG, Samsung, Garmin-Asus, HTC, HP, Dell, Sony Ericsson und Toshiba. Der Start soll unter anderem bei den Mobilfunkern AT&T und Orange erfolgen, mit denen bei der Gestaltung von Angeboten rund um Windows Phone besonders eng zusammengearbeitet wird. Steve Ballmer zufolge soll Windows Phone rechtzeitig für die Weihnachtssaison auf den Markt kommen. (pte/cm)