Besseres WLAN im ganzen Haus

Mesh mit der Fritzbox: Vermaschtes Netz aufbauen

29.01.2018 von Thomas Armbrüster
Mit Mesh wird das lokale WLAN leistungsfähiger und auch einfacher zu bedienen. Sie benötigen dafür nicht mal einen neuen Router.
Foto: BeeBright - shutterstock.com

Wer das Glück hat, in einer großen Wohnung oder in einem Haus zu wohnen, hat meist jedoch das Problem, dass das WLAN des Routers nicht bis in alle Räume reicht und an entfernten Punkten die Geschwindigkeit nur noch gering oder gar nicht mehr verfügbar ist. Bisher hat man in solchen Fällen meist Repeater verwendet, die zwar das Signal in entferntere Bereiche weiterleiten können, aber zwei Nachteile haben: Zum einen wird der Datendurchsatz durch die Weiterleitung verringert, und zum anderen baut jeder Repeater ein eigenes WLAN auf, die drahtlosen Netze wissen nichts voneinander. Ein Computer, Tablet oder Mobiltelefon muss darum jeweils das beste Signal selbst finden und sich mit diesem verbinden, was nicht immer reibungslos klappt, auch wenn Router und Repeater dieselben WLAN-Einstellungen verwenden. Ähnliche Probleme hat man auch, wenn man anstatt eines Repeaters WLAN-Zugangspunkte über eine Powerline-Verbindung mit dem Router verbindet. Abhilfe für diese Probleme bringt Mesh.

Mehrere WLANs vernetzen

Mithilfe der Mesh-Technologie werden mehrere WLANs zu einem intelligenten Netz verknüpft, bei dem alle Zugangspunkte miteinander kommunizieren um sicherzustellen, dass die Daten jeweils den besten und schnellsten Weg nehmen. Das Netz sorgt dafür, dass die mit dem WLAN verbundenen Computer, Tablets und Mobiltelefone immer mit dem bestmöglichen Zugangspunkt verbunden sind, und es treten auch nicht mehr die Leistungsverluste auf wie bei nicht-vernetzten Repeatern. Der Router übernimmt die Aufgabe der Zentrale, mit der sich die weiteren Zugangspunkte verbinden. Mesh-fähige Geräte gibt es von mehreren Herstellern. Dazu zählen unter anderem das Google Wifi, Orbi von Netgear, Deco von TP-Link oder Velop von Linksys . Wer jedoch eine Fritzbox von AVM im Einsatz hat, braucht sich in vielen Fällen keinen neuen Router anzuschaffen, denn einige Geräte lassen sich durch das Update auf die Version 6.90 oder neuer des Fritz-OS um die Mesh-Funktion erweitern. Momentan werden die Fritzbox 7590, 7580, 7560 und 7490 unterstützt, weitere Router sollen in Zukunft folgen. Für die Erweiterung stehen momentan die Repeater 1750E, 1160, 450E, 310 und DVB-C sowie die Powerline-Adapter 1260E, 1240E, 546E, 540E zur Verfügung, die ebenfalls durch ein Software-Update Mesh-fähig werden.

Mesh in der Praxis

Als Testumgebung für unseren ersten Mesh-Test dient eine zweistöckige Doppelhaushälfte. Als Router kommt die Fritzbox 7490 mit dem aktuellen Fritz-OS zum Einsatz. Der Router steht dabei im obersten Stockwerk. Für die Verbindung ins Erdgeschoss nehmen wir den Powerline-Adapter 1220E, der mit der Fritzbox per Ethernet-Kabel verbunden ist, sowie den Powerline-Adapter 1260E mit WLAN als Zugangspunkt im Erdgeschoss. Die Einrichtung des WLAN-Netzes ist denkbar einfach. Dazu müssen wir nur auf dem Router die WPS-Taste sowie auf dem Adapter 1260E die Connect-Taste drücken. Alle Einstellungen des Routers werden dabei auf den WLAN-Powerline-Adapter übernommen. Zur Verwaltung des Netzes dient die Heimnetzübersicht in der Bedienoberfläche der Fritzbox. Hier werden alle Geräte des WLANs und alle damit verbundenen Computer, Mobiltelefone und Tablets sowie die jeweilige Geschwindigkeit der Verbindung angezeigt. Außerdem lassen sich in der Heimnetzübersicht die aktuellen Updates auf die verbundenen Geräte übertragen. In unserem mehrtägigen Test zeigt sich das WLAN-Netz stabil und wir können problemlos zwischen den Stockwerken mit den Endgeräten wechseln, ohne dass die Verbindung abbricht.

Die Heimnetzübersicht der Fritzbox gibt einen Überblick über alle verbundenen Geräte und dient auch dazu, die Updates zu installieren.

(PC-Welt)