Startup-Verband sieht Trendwende

Mehr Software-Startups gegründet als je zuvor

10.07.2024 von Peter Marwan
Im ersten Halbjahr 2024 stieg in Deutschland die Zahl der Neugründungen gegenüber dem zweiten Halbjahr 2023 laut Bundesverband Deutsche Startups e.V. um 15 Prozent an. Besonders aktiv sind Gründer in Berlin, Bayern und Nordrhein-Westfalen.
Gegenüber dem zweiten Halbjahr 2023 zeigt sich ein erheblicher Anstieg der Gründungsaktivität um 15 Prozent. Damit liegt der Wert wieder klar über dem Tiefpunkt im zweiten Halbjahr 2022 und es deutet sich ein langfristig positiver Trend an.
Foto: Bundesverband Deutsche Startups e.V.

Die Anzahl der Startup-Gründungen in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2023 um 15 Prozent angestiegen. Das berichtet der Bundesverband Deutsche Startups. Er sieht den deutlichen Anstieg als Anzeichen für eine Trendwende.

In den vergangenen sechs Monaten verzeichnete der Verband 1.384 Gründungen. Dabei liegen die Bundesländer Berlin, Bayern und Nordrhein-Westfalen vorne. Vor allem in NRW (plus 25 Prozent) und Berlin (plus 28 Prozent) zeigt sich ein klarer Aufwärtstrend.

Jedes fünfte Startup beschäftigt sich mit Software

Aufwärts geht es auch bei Gründungen im Bereich Software. Mit 302 Neugründungen stammt jedes fünfte neue Startup aus diesem Bereich. "Vor allem die zunehmende Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) treiben die Entwicklung voran", teilt der Startup Verband mit. "Besonders im B2B-Sektor sind diese Lösungen gefragt, da sie Unternehmen helfen, Kosten zu senken und Prozesse zu optimieren. Das zeigt, wie Startups die deutsche Wirtschaft digitaler, schneller und effizienter machen."

München und Berlin als Startup-Hotspots

Hotspots des deutschen Startup-Ökosystems sind nach wie vor München und Berlin. Die beiden Städte vereinen mehr gut ein Viertel aller Startup-Neugründungen in Deutschland auf sich. Noch kann Berlin absolut die meisten Gründungen aufweisen, München schiebt sich bei den Gründungen pro Kopf im Zeitraum der letzten zwölf Monate jedoch knapp an der Bundeshauptstadt vorbei.

Mit 302 Neugründungen stammt jedes fünfte neue Startup aus dem Software-Bereich. Dss siond mehr als je zuvor.
Foto: Bundesverband Deutsche Startups e.V.

Allerdings verzeichnen nicht nur die großen Metropolen, sondern auch zahlreiche kleinere Städte und Regionen ein Wachstum. Zu Beispiel zählen die Universitätsstädte Aachen, Darmstadt und Heidelberg zu den Top 5 der pro Kopf stärksten Gründungsstädte. "Diese breite Verteilung der Gründungsaktivitäten verdeutlicht die zunehmende Bedeutung der Regionen abseits der etablierten Startup-Hotspots", erklärt der Startup Verband.

"Die positive Entwicklung quer durch alle Regionen ist ein gutes Zeichen", sagt Helmut Schönenberger, stellvertretender Vorsitzender des Startup-Verbands. "Besonders erfreulich ist der Boom im Software-Sektor, der wichtige Impulse für die Digitalisierung liefert. Dieser Dynamik sollte die Bundesregierung weiter Rückenwind geben - die Fachkräfteeinwanderung muss beschleunigt und das Kapital privater institutioneller Investoren für Wagniskapital mobilisiert werden."

Mehr zum Thema

ADN legt neues Startup-Programm auf

Startup-Verband fordert vereinfachte Einwanderung von Fachkräften

Gründer beklagen Finanzierungsschwierigkeiten