Nur knapp Jahr war Norbert Runser als Zentraleuropa-Channel-Chef bei McAfee tätig. Kurz vor Weihnachten 2012 hat er das Unternehmen verlassen. Seine Stelle hat der bisherige Channel Account Manager Sascha Plathen eingenommen. Auf ihn wartet nun viel Arbeit.
Denn Miite 2012 fiel der Startschuss für McAfees neues Partnerprogramm. Damit bezweckte der Hersteller vor allem, die Profitabilität der eigenen Partner zu steigern. Dabei baut McAfee hauptsächlich auf den eigen Profitabilitätsblock ("profitability stack") auf. Diverse, von den Partnerstufen abhängige Rabatte und Boni, sollen Reseller in die Lage versetzen, höhere Margen in Security-Projekten erzielen.
Damit dies auch wirklich gelingt, legt McAfee großen Wert auf technische und vertriebliche Schulung der Mitarbeiter bei seinen Partnern. Hier geht es vor alle um die Fortbildung zum McAfee Accredited Channel Engineer (ACE). Runser gelang es nun in der zweiten Jahreshälfte 2012 über 25 Techniker bei seinen Partnern davon zu überzeugen, diese Ausbildung in Angriff zu nehmen.
Denn nur mit Hilfe dieser exzellent ausgebildeten Ingenieure vermögen McAfee-Reseller den höchsten Partner-Status "Elite" erreichen. Hier lautete das erklärte Ziel von Norbert Runser, bis Ende 2013 insgesamt 80 Elite-Partner in der Region Zentraleuropa unter Vertrag zu haben. Dies wird wohl nun auch auf der Agenda seines Nachfolgers Sascha Plathen stehen
Dabei möchte McAfee nicht nur neue mittelständische Kunden für sich gewinnen, sondern auch solche aus dem Enterprise-Umfeld, das heißt solche, mit mehr als 250 Mitarbeitern. Außerdem verstärkt der Channel-Manager seine Bemühungen, um seine Fachhändler für das Thema "renewals" zu sensibilisieren. Es geht um die Verlängerung von bestehenden Verträgen. In diesen Vorgang sollten Reseller immer miteinbezogen sein.
Zusammenarbeit mit Intel
Etwas klarer werden nun auch die Grundzüge der Zusammenarbeit mit Intel. Immerhin hat der Prozessor-Marktführer vor zweieinhalb Jahren fast acht Milliarden Dollar für die Akquisition von McAfee ausgegeben. So soll nun bald McAfees "Deep Safe"-Technologie direkt als Security-Logik in den Chip "verbaut" werden. Damit könnte die Abwehr der immens gefährlichen "rootkits" bereits auf den Layern drei bis fünf des OSI-Schichten-Modells erfolgen, also bevor die rootkits überhaupt auf der Betriebssystemebene Schaden anrichten können.
Für das erste Quartal 2013 plant McAfee noch eine Zusammenkunft der eigenen Partner aus der EMEA-Region (Europa, Nahost, Afrika) ein. Auch VARs aus Zentraleuropa sollen sich noch bis Ende März 2013 treffen. Außerdem möchte McAfee, dass der Partner Advisory Council zwei Mal im Jahr zusammenkommt. Zu diesem - den Hersteller beratenden - Gremium zählen die Top-15-Partner aus der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz). Sie verfügen mindestens über den Premier- oder Elite-Status.
Nachholbedarf gibt es noch bei dem ebenfalls Mitte 2012 verabschiedeten "Managed Services Partner Programm". Hiermit möchte McAfee Cloud-Spezialisten ansprechen. Doch bisher hat sich nur eine große "einstellige" Partnerzahl für diese Inititative begeistert. Bis Ende 2013 hofft McAfee, eine hohe zweistellige Menge an "Managed Service Providern" in der DACH-Region zu verpflichten. (rw)