Je mehr Kanäle es gibt, über die der Kunde auf Ihre Produkte aufmerksam wird, desto besser. Einer dieser Kanäle kann der QR-Code sein. Diese quadratischen Kästchen mit psychedelischen Schwarz-Weiss-Mustern können in Katalogen abgedruckt werden, um den Bestellvorgang aus einem Katalog heraus zu vereinfachen. Sie können auf Verpackungen aufgedruckt werden, um Nachbestellungen, beispielsweise von Toner, zu vereinfachen
Oder sie werden auf Plakate gedruckt und eröffnen damit eine Art Sondershop mit attraktiven Angeboten und bieten somit eine weitere Anlaufstelle für Ihre Kunden. Vor allem Bahnhöfe, Flughäfen und Bushaltestellen bieten sich hier an, da sie je nach Lage hochfrequentiert sind und die Leute sich beim Warten gern die Zeit vertreiben - ein schneller Kauf via Smartphone ist da nicht ausgeschlossen. Aber auch QR-Codes in den Kostenlos-Blättchen lokaler Wochenzeitungen können erfolgreich sein.
Trend: mobil einkaufen
Denn die Kauffreudigkeit per Smartphone oder Tablet wächst. 40 Prozent der Online-Shopper haben ihr Smartphone oder Tablet bereits zum Online-Einkauf genutzt. Das hat die Mai-Befragung des Kölner ECC-Konjunkturindex Handel ergeben. Aber nur 35 Prozent der Online-Händler haben ihre Website für mobile Geräte optimiert. Knapp zwei Drittel der Online-Händler haben das bislang noch nicht getan und verprellen damit potenzielle Kunden.
Das Problem verschärft sich noch, da Google angekündigt hat, dass die mobile Präsenz einer Webseite künftig noch wichtiger wird für ein gutes Ranking in den Suchergebnissen. Unter anderem hilft es bei der Google-Platzierung, wenn die Weiterleitungen auf die mobile Version einer Webseite auf eine Unterseite und nicht auf die Hauptseite führen. Wer also mit dem Smartphone ein bestimmtes Produkt googelt, sollte dann auch tatsächlich direkt auf der mobilen Seite mit genau diesem Produkt landen.
Voraussetzungen für den Einsatz von QR-Codes
Voraussetzung Nummer 1 für erfolgreiches Verkaufen via QR-Code ist also ein Umstellen des Shop-Design auf Responsive Web-Design. Das bedeutet, dass Ihre Shop-Webseite am Desktop-PC genauso attraktiv angezeigt wird wie auf einem Tablet oder einem kleinen Handy-Display. Voraussetzung Nummer 2 ist ein Plug-in für Ihren Shop, das QR-Codes erstellt und über geschicktes Platzieren der Codes noch mehr potenzielle Kunden auf ihren Shop leitet. Denn QR-Codes schließen den Kreis zwischen Webshop, Online-Marketing und mobilen Endgeräten.
So funktioniert ein QR-Code
Um einen QR-Code auszulesen, muss auf dem Smartphone oder Tablet eine passende App installiert sein, beispielsweise barcoo für iOS. Die Scan-App liest jeden QR-Code von links nach rechts und bearbeitet Zeile für Zeile einzeln. Dabei orientiert sie sich zuerst an den großen Eckpunkten, damit klar wird, wo der Code in dem Bildquadrat anfängt und wo er wieder aufhört. Die eigentliche URL befindet sich in der Mitte des Bildes, wo unterschiedliche schwarze und weiße Pixel einen Maschinencode bilden.
Der Maschinencode besteht aus 0 (weiße Pixel) und 1 (schwarze Pixel) und wird zu einem Code aus Buchstaben und Zahlen dekodiert. Dieser Code führt direkt zu einem bestimmten Produkt oder der gewünschten Website. Das funktioniert auf der ganzen Welt auf die gleiche Weise. Der einzige Unterschied besteht darin, dass für verschiedene Länder unterschiedliche Zeichensätze verwendet werden. So sind zum Beispiel in Europa auch Umlaute im Zeichensatz enthalten.
Zusätzlich ist in jedem QR-Code ein Fehleralgorithmus verarbeitet, falls das Bildquadrat beschädigt ist. Fehlerhafte oder beschädigte Codes können damit wiederhergestellt werden. So kann der QR-Code auch dann noch genutzt werden, wenn bis zu 30 Prozent der Pixel fehlen oder unkenntlich sind.
Fehler beim QR-Code-Shopping
Wer mit QR-Codes arbeitet, muss unbedingt dafür sorgen, dass der Shop auch für mobile Geräte geeignet ist, nicht nur für die Darstellung am Desktop. Zudem sollte der Code einen echten Anreiz für das Einscannen des Codes bieten. Vor allem jüngere Kunden erwarten Rabatte und Sonderangebote und kaufen häufig spontan mit dem Smartphone, wenn das Angebot passt. Es empfiehlt sich daher, Preisnachlässe oder Gratis-Zugaben zu bieten statt nur auf die Website zu verlinken. Im besten Fall sollte ein Rabattcode nicht erst im Warenkorb eingetippt werden müssen, sondern automatisch beim Scannen des QR-Codes aktiviert werden.
Wer die QR-Codes auf Kataloge druckt, sollte bedenken, dass diese oft lange im Umlauf sind. Also sollten Sie bei der Wahl Ihrer URLs darauf achten, dass die Links nicht durch eine Restrukturierung Ihrer Webseiten oder durch Sortiments-Updates ungültig werden.
Und wer QR-Codes auf seine Produktverpackungen druckt, sollte dafür sorgen, dass die aufgerufene Seite nicht dieselben Infos liefert, die schon auf der Packung stehen. Noch schlimmer: Der Link führt auf eine Seite, die nicht mehr verfügbar ist Eine Fehlerseite mag niemand sehen.
Wen Sie es richtig anpacken, bieten QR-Codes für Online-Shops viele Möglichkeiten. Und der Kunde muss nicht lange nach einem beworbenen Produkt suchen, sondern wird per Scan direkt dorthin geleitet. Dabei ist es nicht unbedingt relevant, welches Shopsystem genutzt wird. Doch es gibt ein paar Tools, die sich bewährt haben und die wir hier vorstellen wollen.
QR-Codes via Shopgate
Shopgate bietet ein Tool zur Erstellung von QR-Codes, das mit jedem Shopsystem kompatibel ist, da Shopgate Schnittstellen zu allen großen Shopsystemen in Deutschland unterhält. Besonders beliebt sind Shopsysteme wie plentymarkets, magento oder xt:commerce.
Um einen QR-Code zu erstellen, geht man auf den Händlerbereich von Shopgate und klickt auf den Bereich Marketing und dort auf den Menüpunkt QR-Code verwalten. Um einen QR-Code zu generieren, muss man als nächstes auswählen, wo der QR-Code verwendet werden soll: Auf einer Produktverpackung oder im Katalog, im Web oder in einer E-Mail oder auf Rechnung und Lieferschein? Als nächstes wird die Funktion festgelegt: Soll auf eine Produktseite verlinkt werden? Soll ein Gutschein eingelöst werden? Oder soll ein Produkt zusammen mit einem Rabattgutschein in den Warenkorb gelegt werden?
Um beispielsweise einen Gutschein zu erstellen, muss die Artikelnummer, für die der Gutschein gilt, eingegeben werden. Anschließend wird angegeben, welche Art von Gutschein es sein soll - beispielsweise Prozentnachlass oder fix 5 Euro Nachlass oder eine Zugabe. Wenn alle Angaben gemacht sind, klicken Sie auf QR-Code erstellen und der Code wird automatisch erzeugt. Im letzten Schritt wird der Code angezeigt und man kann ihn herunterladen. Praktisch: Die Software von Shopgate bindet in die Mitte des QR-Codes ein kleines Symbol ein, das dem Kunden symbolisiert, dass er mit diesem QR-Code-Gutschein bares Geld sparen kann (Geldscheinbündel-Symbol) oder dass er nach dem Scannen direkt ein Produkt kaufen kann (Einkaufswagen-Symbol). Jeder Online-Händler, der mit Shopgate zusammenarbeitet, kann sich beliebig viele QR-Codes mit unzähligen Verlinkungsmöglichkeiten erstellen.
Neben der QR-Code-Erstellung hat Shopgate noch einen weiteren Trumpf im Ärmel, der vor allem für kleinere und mittelständische Händler interessant sein dürfte: Über Shopgate können Shopbesitzer eine eigene Shop-App für iPhone, iPad und Android generieren oder sich in der Shopgate-App integrieren lassen und damit neue Zielgruppen erschließen. Jede App hat einen Barcode & QR-Code Scanner integriert. Als Shopgate-Händler ist man übrigens kostenlos und automatisch im Barcoo Preisvergleich gelistet. Barcoo zählt über 10 Millionen Benutzern in Deutschland. Außerdem wird das Shop-Angebot in der Scanner-App Redlaser des Ebay-Konzerns empfohlen.
Kosten
Wer die Shopgate-Service nutzen will, zahlt je nach Mitgliedschaft 30, 80, 200 oder 500 Euro im Monat zzgl. Transaktionsgebühren. Ab 80 Euro im Monat gibt es eine eigene Shop-App für iPhone und Android, die Shopgate auch in den entsprechenden App Stores listet.
shop to date 8s pro mit QR Code-Modul von Data Becker
Die Shop-Software shop to date 8s pro von Data Becker erlaubt es, einen kompletten Online-Shop zu erstellen, der auf dem Desktop-PC ebenso gut aussieht wie auf mobilen Geräten. Mit nur wenigen Mausklicks lässt sich ein Webshop für mobile Geräte mit ihren verschiedenen Auflösungen automatisch generieren, sofern die Seite nicht mehr als zwei Spalten enthält. Über die Option Auswahlseite erstellen besteht die Möglichkeit, eine Vorschaltseite für mobile Geräte zu entwickeln, auf der die Besucher zwischen smartphone-optimierter und desktop-optimierter Webseite wählen können.
Die pro-Version der Shop-Software bietet 78 Basis-Designs mit rund 2300 Varianten an. Über Zusatzmodule kann man auch noch auf Spezialeffekte für die Produktpräsentation zugreifen. So können Waren beispielsweise als bewegendes Karussell oder als Diashow dargestellt werden. Weiter gibt es verschiedene Zoom-Optionen für die Produktbilder. Ferner kann der Shop-Besitzer über die Software Produktbundles zusammenstellen, um schwerer verkäufliche Ware mit attraktiver Ware zu bündeln und so den Absatz ankurbeln.
Über das iPhone Dashboard lassen sich sämtliche Bestellungen über die Web-Auftragsverwaltung auch auf dem iPhone, iPod Touch oder iPad aufrufen. So besteht von unterwegs die Möglichkeit zu prüfen, ob neue Bestellungen im Onlineshop eingegangen sind.
QR-Codes in fünf Varianten
Außerdem lassen sich mit shop to date 8s pro Rabattmöglichkeiten und Gutschein-Codes anbieten. Die Rabattlösungen können vor allem durch QR-Codes bestens promoted werden. Die Software erlaubt Fünf verschiedene QR-Code-Varianten: Text, URL, E-Mail, Vcard und Produkt. Den fertigen QR-Code können Sie in Ihre Website einbinden. Fünf Größen stehen zur Auswahl.
QR-Code-Texte dürfen bis zu 500 Zeichen lang sein. URL und Mail ermöglicht die Verlinkung auf eine einzelne URLs bzw. E-Mail-Adresse. Mit der Visitenkarte (Vcard) können Kontaktinformationen kompakt in einem QR-Code angeboten werden. Und schließlich - und für Online-Händler am wichtigsten - lassen sich grundlegende Produktinformationen verpacken. Befindet sich der QR-Code auf einer Produktseite, werden die Produktdaten automatisch ermittelt und übernommen. Neu in der Software 8s pro sind das Anlegen und Kopieren von Direktkauf-Links, über die ein Produkt oder ein Produkt-Bundle direkt in den Warenkorb gelegt wird.
Kosten
Die Shop-Software shop to date 8s pro von Data Becker kostet einmalig 550 Euro. Das QR-Code-Plug-in sowie viele weitere Plug-in sind in diesem Preis enthalten.
Oxid eSales mit PayPal QR-Shopping
Die E-Commerce-Plattform von Oxid bietet eine Komplettlösung für den Onlinehandel, die mit der Shop-Größe mitwächst. Der Shopinhaber kann dabei auf Module wie SEO URLs, Crossselling, Produktvarianten, beliebig verschachtelbare Kategorien, Mehrsprachigkeit, Web 2.0 Features etc zurückgreifen. Zudem lässt ich der Shop mit ein paar Klicks auf mobile Geräte bringen und der Shopinhaber kann sich seine eigene Shop-App zusammenstellen.
Jüngst erweiterte die Oxid eSales AG ihre E-Commerce Plattform um ein Modul für PayPal QR-Shopping. Mit dem Modul erstellen Händler QR-Codes für ihre Waren, die Kunden anschließend mit der PayPal QR-Shopping-App auf ihrem Smartphone einlesen und erwerben können. Damit wird jeder Händler, der mit Oxid eShops arbeitet, im PayPal QR-Shopping-System gelistet und erweitert damit seinen Kundenkreis um Paypal-Fans. Die QR-Codes lassen sich außer in der Paypal-App auch auf Werbeplakaten, in Schaufenstern oder in Produktkatalogen anbringen.
Shoppen via QR-Code - zahlen per PayPal
Dank der Modularität der E-Commerce Plattform von Oxid lässt sich das Modul schnell und einfach in einen bestehenden Shop einbinden. Sobald die Erweiterung installiert ist, können Händler im Backend des Shops die Shop-Information konfigurieren und für die gewünschten Artikel QR-Codes generieren. Das Modul erzeugt Codes entweder für einzelne Artikel oder gleich für ganze Produktkategorien.
Anschließend können diese Codes über eine von PayPal bereitgestellte App mit jedem Smartphone (iOS oder Android) oder Tablet mit Kamera ausgelesen werden. Nach dem Check-Out leitet die PayPal QR-Shopping-App automatisch den Versand ein und übermittelt dem Händler die Lieferanschrift. Die Bestellung wird an den Shop zurückgemeldet und der Warenbestand beim Händler wird aktualisiert.
Die Bezahlung wickelt die App automatisch über das persönliche PayPal-Konto des Käufers ab. Da die Transaktion über den QR-Code und in einem geschlossenen App-System abläuft, verspricht PayPal hohe Sicherheit. Zusätzlich erhöht PayPal die Sicherheit - für Händler und Endkunden - mit einer Sicherheits-PIN.
Kosten
Das PayPal-QR-CShopping-Modul ist kostenlos. Je nach Software-Version muss man bei Oxid ab 1000 Euro investieren.
Fazit
QR-Codes erstellen ist keine große Kunst, sofern man das richtige Plug-in integriert hat. Man sollte sich jedoch überbelegen, welche Anbieter man zur Erstellung des QR-Codes wählt. Will man in der Shopgate-App gelistet sein, wo jeden Tag mehr als 50.000 Bestellungen generiert werden und man somit von zusätzlichen Kundenpotenzial profitieren kann?
Oder zieht man PayPal als bekannten Zahlungsanbieter vor und hofft hier auf Sogwirkung und Neukunden? Oder liebäugelt man eher mit der günstigsten Lösung, dem Shop von Data Becker, der jedoch keine Einbindung in eine App-Kooperative bietet? (mje)