Im Geschäftsjahr 2019/20 der Media-Saturn-Mutterkonzern Ceconomy spielte die Corona-Krise erst gegen Ende eine Rolle - trotzdem gab es unter dem Strich einen Umsatzrückgang von 2,9 Prozent. Umso spannender war, was der Retailer für das erste komplett unter Pandemiebedingungen absolvierte, Ende September abgeschlossene Geschäftsjahr 2020/21 vermelden würde.
Die nun veröffentlichte Umsatzmeldung der Ceconomy AG liefert als Antwort ein überraschend positives Bild: So stieg der Gesamtumsatz des Handelskonzerns um 2,5 Prozent auf 21,36 Milliarden Euro. Da Media Markt und Saturn insgesamt 33 Geschäfte erschlossen, ergibt das ein flächenbereinigtes Wachstum von ganzen 4,1 Prozent. Unterschiede gab es bei der Geschäftsentwicklung in den einzelnen Regionen. Im DACH-Bereich ging der Umsatz um 2,6 Milliarden auf 12,00 Milliarden Euro zurück, während er in West- und Su¨deuropa sowie in Osteuropa um 9,2 Prozent bzw. um 10,6 Prozent anstieg.
Möglich wurde die positive Umsatzentwicklung trotz pandemiebedingter Beschränkungen durch ein massives Online-Wachstum. So stiegen die E-Commerce-Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um ganze 64,9 Prozent auf 6,93 Milliarden Euro und machen inzwischen 32,5 Prozent des Ceconomy-Gesamtumsatzes aus. Dieser Trend dürfte bei so manchem kühl kalkulierenden Manager die Frage nach der strategischen Relevanz des stationären Geschäft verschärft in den Mittelpunkt rücken. Immerhin reichte die Schließung von 33 Media-Markt- und Saturn-Standorten, um im Geschäftsjahr 2020/21 ein bereinigtes EBIT auf Vorjahresniveau zu erzielen (GJ 2019/20: 236 Millionen Euro). Doch warum nicht mit noch weniger Märkten noch profitabler werden?
Im letzten Quartal ließ die Dynamik deutlich nach
"Das vergangene Geschäftsjahr hat gezeigt, dass der Markt für Unterhaltungselektronik grundsätzlich ein attraktiver Wachstumsmarkt ist. Zugleich haben wir bewiesen, dass wir über ein stabiles Geschäftsmodell verfügen", erklärt zu der Umsatzmeldung Karsten Wildberger, der seit dem Frühjahr als CEO von Ceconomy und MediaMarktSaturn amtiert.
"Wir konnten unseren Umsatz über das Niveau vor der Pandemie steigern, obwohl die COVID-19-Einschränkungen insbesondere in Deutschland viel gravierender waren als im Jahr zuvor. Ich danke allen unseren Mitarbeitern für ihre harte Arbeit und ihr Engagement bei der Bewältigung der Pandemie-Auswirkungen und der Beratung unserer Kunden. Wir haben damit eine gesunde und robuste Grundlage für die weitere Umsetzung und Beschleunigung unserer Omnichannel-Strategie geschaffen."
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Dass sich Ceconomy für weitere Erfolge kräftig ins Zeug legen muss, zeigt der Blick auf die Monate Juli bis September - das vierte Geschäftsquartal des Konzerns. Der Umsatz sank in dem Dreimonatszeitraum leicht um -1,0 Prozent (flächenbereinigt: -1,2 Prozent). Der Handelskonzern macht dafür unter anderem die Nachholeffekte nach dem Lockdown-Ende im Vorjahr verantwortlich.
Gegenüber dem Vor-Pandemie-Niveau des vierten Quartals 2018/19 habe es ein Umsatzwachstum um rund 6,0 Prozent gegeben. Allerdings ließ in Q4 2020/21 auch die Online-Dynamik merklich nach. So stiegen die E-Commerce-Umsätze um 24,7 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Der Online-Umsatzanteil ging damit wieder auf 20,5 Prozent des Gesamtumsatzes zurück. Das bereinigte EBIT soll sich im Vorjahresvergleich leicht verbessert haben.
Was bringen Black Friday und das Weihnachtsgeschäft?
Für die MediaMarktSaturn-Konzernmutter dreht sich nun alles um das anstehende Jahresendgeschäft "Unser Fokus richtet sich jetzt auf das wichtige Black Friday und Weihnachtsgeschäft", erklärt dazu Konzernchef Wildberger. "Trotz möglicher Unsicherheiten bei den Lieferketten blicken wir zuversichtlich auf das Quartal. Wir sind gut vorbereitet und werden unsere Kunden bestmöglich bedienen - auf allen Kanälen. Wir haben gezeigt, dass wir gut mit Herausforderungen umgehen können", so der MediaMarktSaturn-Chef.
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