Zum ersten Mal seit 2009 ist es der Retail-Gruppe Media-Saturn im vergangenen Jahr wieder gelungen, in Deutschland auch auf vergleichbarer Verkaufsfläche zu wachsen. Wie der Handelskonzern Metro in einer Vorabmitteilung zu seinem Geschäftsbericht meldete, stieg hierzulande der Umsatz von Media Markt und Saturn im Weihnachtsgeschäft flächenbereinigt um mehr als drei Prozent. Auch für das Gesamtjahr wird eine Umsatzsteigerung gemeldet.
Konzernweit steigerte die Media-Saturn Holding (MSH) ihren Umsatz 2012 um 1,8 Prozent auf 21 Milliarden Euro. Flächenbereinigt verwandelt sich der leichte Zuwachs allerdings in ein Minus von 1,9 Prozent. Für den Rückgang verantwortlich ist vor allem das krisenbedingt schwache Westeuropa-Geschäft des Retailers. Hier seien die Umsätze deutlich unter dem Vorjahresniveau gelegen. Besonders deutlich wird der Einfluss des schwachen Auslandsgeschäfts im Jahresendquartal: Mit 6,6 Milliarden liegt der Umsatz der MSH in Q4 nur 1,3 Prozent über den 2011 erzielten Werten. Flächenbereinigt wird hier sogar ein Umsatzrückgang von 3 Prozent vermeldet.
Als positiven Faktor weist Media-Saturn sein Online-Geschäft aus. Die im Internet erzielten Umsätze hätten sich 2012 mehr als verdoppelt und betrügen nun rund 800 Millionen Euro. Allerdings handelt es sich dabei um die Online-Einnahmen der gesamten MSH, also inklusive der 2011 übernommenen Internet-Tochter Redcoon sowie den MSH-Shops im europäischen Ausland. Vor diesem Hintergrund besteht im Online-Geschäft für den Retailer durchaus noch Luft nach oben. Nach eigener Angabe beträgt der Online-Umsatzanteil von Media-Saturn inzwischen knapp 4 Prozent. Das selbstgesteckte Umsatzziel liegt allerdings bei 10 Prozent Online-Anteil (ChannelPartner berichtete).
Weiter wird in der Handelsmitteilung der Metro der Ausstieg aus dem China-Geschäft bekräftigt. So ganz unkompliziert scheint sich allerdings auch diese vermeintlich sichere Option für den Retailer nicht zu entwickeln. So wird erklärt, dass derzeit die weitere Vorgehensweise mit dem Joint Venture Partner für die China-Expansion, dem Auftragsfertiger Foxconn, abgeklärt wird. Möglicherweise dürfte das Asien-Abenteuer der MSH noch teuer zu stehen kommen. (mh)