Gegenüber dem Branchenblatt Lebensmittelzeitung sorgt Media-Saturn Deutschland-Chef Wolfgang Kirsch mit der Ankündigung von Marktneueröffnungen für Aufsehen. Anders als bei Media Markt und Saturn gewohnt, soll es sich dabei nicht um Flächen rund um 3.000 Quadratmetern handeln, sondern um kleinformatige Märkte mit bis zu 1.000 Quadratmetern. Angesiedelt sollen die neuen Elektromärkte in den Regionen außerhalb der großen Metropolen sein. "Wir sehen gerade in kleinen Städten noch Potenzial, das wir mit kleineren Formaten heben wollen", so Kirsch gegenüber der Lebensmittelzeitung. Für Media-Saturn stelle diese Zielsetzung einen der Schwerpunkte für 2017 dar.
Media-Saturn-CEO Pieter Haas hatte die Einführung neuer, kleinerer Stores bereits vor einiger Zeit als strategischen Schwerpunkt vorgegeben. Vor allem im Zusammenspiel mit den Onlineshops und den Multichannel-Angeboten von Media Markt und Saturn sollen diese für die Kunden Attraktivität entwickeln. Mit den Saturn Connect Märkten und dem im vergangenen Jahr eröffneten Media Markt im Berliner Hauptbahnhof wurden bereits erste Prototypen für das schlanke Store-Format umgesetzt.
Mit den Kleinflächen außerhalb der Metropolen stößt Media-Saturn nun aber dezidiert in eine Domäne der CE-Verbundgruppen EP, Euronics und Expert vor. Media-Saturn-Chef Pieter Haas macht aus dieser Zielsetzung keinen Hehl. Er kündigte sogar an, "kleinere Verbundgruppen mit zwei bis drei Stores" übernehmen zu wollen.
Neue Wachstumsimpulse im Visier
Hinter dem neuen Fokus von Media-Saturn auf die Regionen vermutet die Lebensmittelzeitung zwei Gründe. Neben dem Angriff auf Marktanteile der Verbundgruppen wolle Media-Saturn damit auch den unternehmerischen Spielraum der Marktgeschäftsführer erhöhen. Denn die kleinflächigen Filialen würden aller Voraussicht nach von erfahrenen Marktgeschäftsführern aus den Metropolen betrieben.
Neue Impulse kommen für Media-Saturn aufgrund des enttäuschenden Weihnachtsgeschäfts gerade recht. Wie aus der Umsatzmitteilung der Metro Group hervorgeht, hat Media-Saturn im Jahresendquartal beim Umsatz mit 6,9 Milliarden Euro stagniert. Zuwächse habe es allerdings im Online-Geschäft gegeben. Auch Serviceleistungen wie Reparaturen oder Installationen seien gefragt gewesen. (mh)