Neue Stores, Online-Konzepte und Start-up-Programm
Media-Saturn gibt bei der Digitalisierung Gas
28.10.2015 von Matthias Hell
Media-Saturn startet in Deutschland neue, deutlich kleiner dimensioniert Store-Formate. Ebenfalls neu sind die Einführung einer Kundenkarte und ein Online-Marktplatzmodell. Die Auswahl der Start-ups für den Accelerator "Spacelab" geht in die Schlussphase.
Beim zweiten "Digital@Campus"-Tag zeigte Media-Saturn in seiner Unternehmenszentrale in Ingolstadt eindrucksvoll, mit wie viel Schwung der wirtschaftlich wiedererstarkte Retailer den von Unternehmens-Chef Pieter Haas vorgegebenen Umbau zur "Digital Company" vorantreibt. Das betrifft die im Rahmen der Veranstaltung gezeigten Handelsinnovationen, mehr aber noch eine Reihe von konkreten Neuerungen, die Haas gemeinsam mit MSH-Digital-Chef Martin Wild und dem Leiter der vor einem Jahr ins Leben gerufenen Electronics Online Group Martin Sinner einer Runde ausgewählter Medienvertreter präsentierte. Media-Saturn habe sich in der Vergangenheit vor allem auf das Thema Webshop fokussiert, doch handele es sich dabei nur um die Spitze des Eisbergs, erklärte Haas, der wegen des Sperrfeuers von Mitgesellschafter Erich Kellershals offiziell noch immer den Rang eines stellvertretenden Vorsitzenden der Geschäftsführung ausfüllt: "Inzwischen haben wir die Digitalisierung in ihrer vollen Breite aufgefasst und sehen darin eine Riesenchance für unser gesamtes Geschäft."
Dazu zählt auch die Eröffnung neuer, kleinformatiger Stores in Innenstadtlage, die bei der Warenpräsentation stark auf digitale Möglichkeiten setzen. Bereits im vergangenen Jahr kündigte Pieter Haas im Interview mit ChannelPartner an, neue Store-Formate wie das in Polen erprobte Saturn Connect oder das in der Türkei umgesetzte Media Markt City nach Deutschland bringen zu wollen. Bereits am 15. Oktober ist hier in Trier - unter dem Radar der Medienöffentlichkeit - die erste deutsche Saturn Connect Filiale eröffnet worden, am 29. Oktober folgt nun in Köln die Eröffnung des zweiten Geschäfts. Kern des Store-Konzepts ist es, in hochfrequentierten Innenstadt-Lagen auf 300 bis 700 Quadratmetern nicht nur Lifestyle-Produkte in einem Erlebnisambiente zu präsentieren, sondern auch umfassende Beratungs- und Serviceleistungen zu bieten. Die Warenschwerpunkte liegen bei Saturn Connect auf mobilen Geräten und Diensten, Smart-Home-Lösungen, Wearables sowie Produktinnovationen aus dem Bereich Internet of Things. Nach den ersten beiden Filialen soll das Konzept im kommendem Jahr sukzessive in weiteren hochfrequentierten Fußgängerzonen in Deutschland eingeführt werden.
"Wir müssen dorthin gehen, wo die Menschen sind", erklärte MSH-Chef Pieter Haas die Motivation hinter der Einführung von Saturn Connect. Man beobachte einerseits, dass die Einzugsgebiete klassischer Flächenmärkte immer kleiner würden, gleichzeitig wollten die Kunden weiterhin stationäre Stores besuchen. "Also müssen wir in die Innenstädte gehen", so Haas. Wie der Manager durchblicken ließ, betreffe diese Strategie nicht nur die Vertriebsmarke Saturn. So sei für Media Markt bereits die Eröffnung einer kleinformatigen Filiale im Berliner Hauptbahnhof in Planung.
Digitale Kundenprofile, neue Services und Virtual-Reality-Shopping
Neben den neuen Store-Formaten sprach Pieter Haas über weitere wichtige Schritte bei der Umsetzung der Digital-Strategie von Media-Saturn. So werde die angekündigte Einrichtung von digitalen Kundenprofilen, die es erlaube, Kunden u.a. über Vernetzungsmöglichkeiten und Geräte-Updates zu informieren, nun in Angriff genommen. Ein erster Baustein sei hier die Einführung digitaler Kassenzettel. In acht Berliner Media Märkten werde zudem bereits eine neue "Media Markt Club"-Karte erprobt. "Unser Ziel ist, dass ein Kunde nur in einen unserer Märkte zu gehen braucht, dort sagt: ‚Ich brauche ein neues Kabel für mein Telefon’ und wir wissen bereits, um welches Modell es sich handelt", erklärte Haas. Die Voraussetzung dafür sei allerdings, dass man die Kunden gut informiere, für welchen Mehrwert sie ihre Daten mit Media-Saturn teilen sollten.
Neueröffnung des Saturn-Marktes in Ingolstadt am 29. Oktober 2014
Erste Kunden stürmen den Markt.
Bei der Eröffnung des neuen Saturn-Marktes in Ingolstadt um sechs Uhr früh war es draußen noch dunkel.
Das neue Kassenkonzept kam bei Kunden gut an.
Ob das Angestellte der Stadtreinigung Ingolstadt sind, die den LCD-Fernseher von Samsung erworben haben?
So sehen glückliche Kunden aus!
Sperrige Waren wie Fernseher lassen sich auch am Drive-In abholen.
Im neuen Saturn-Markt in Ingolstadt wissen Kunden immer ganz genau, wann ihnen der nächste Service-Mitarbeiter zur Verfügung steht.
Die Info-Lounge
Der runderneuerte Saturn Markt in Ingolstadt - so sieht er von außen aus.
Online bestellte Waren bekommen Saturn-Kunden auch außerhalb der Öffnungszeiten - bei der Saturn-Abholstation.
Die Saturn-Abholstation soll noch erweitert werden.
Dem Apple-Shop hat der neueröffnete Saturn Markt in Ingolstadt besonders viel Platz eingeräumt.
Auch Frauen sollen den neuen Saturn-Markt in Ingolstadt besuchen - für sie ist die "Beaty Welt" gedacht.
Mit den digitalen Preisschildern lassen sich die Preise jederzeit zentral anpassen.
Auch der in Ingolstadt neu eröffnete Saturn-Markt hat einen eigenen Drive-In zur Abholung von sperrigen Gegenständen.
Wer warten muss, bekommt in der Info-Lounge einen Kaffee serviert.
Online bestellte Waren können auch im Saturn-Markt abgeholt werden - direkt am Eingang.
Beim Partner kiveda können Saturn-Kunden ihre neue Küchen online planen.
Auch der in Ingolstadt neu eröffnete Saturn-Markt verfügt über eine eTankstelle für eBikes und Elektro-Autos.
In dem neuen Saturn Markt in Ingolstadt kann der geneigte Kunde auch den Webshop besuchen und ...
gleich mobil bestellen.
Wer möchte kann mit dem digitalen Saturn-Maskottchen Tech-Nick ein Selfie erstellen.
Am Service-Point
Am Service-Point II
Die Wearables-Abteilung im neu eröffnten Saturn Markt in Ingolstadt
Das digital verlängerte Regal.
Die Mobilfunk-Abteilung im neu eröffnten Saturn Markt in Ingolstadt
Und wer möchte, kann auch gerne im Laden über die Saturn-App online bestellen und die Ware gleich mitnehmen.
Ebenfalls in einen Kontext mit der Digitalisierung von Media-Saturn stellte Haas die Übernahme des Service-Dienstleisters RTS im August. Neben Weißer Ware seien Bereiche wie Smart Home und Internet of Things Schwerpunkte, bei denen man über RTS künftig neue Services anbieten wolle. "Service ist hier ein Teil der Value Creation und trägt dazu bei, die Wirkung des Produkts zu verstärken", erklärte der Media-Saturn-Chef. Auch im Hinblick auf die Möglichkeiten bei der Zusammenarbeit mit der Industrie böten sich seit der Übernahme von RTS neue Möglichkeiten. So würden beispielsweise deutschlandweit alle LG-Fernsehgeräte bereits von RTS gewartet und denke man darüber nach, Kunden von Media-Saturn beim Kauf von Geräten der Marke künftig eine entsprechende Incentivierung anzubieten.
Darüber wie neue digitale Verkaufstechnologien in Zukunft in die Märkte von Media Markt und Saturn integriert werden, informierte Chief Digital Officer Martin Wild. Wie der frühere Home-of-Hardware-Gründer berichtete, setze Media-Saturn beim Thema Smart Home darauf, die Kunden mit konkreten Anwendungsszenarien zu überzeugen - ähnlich wie u.a. Mobilcom-Debitel und Euronics. "Es ist immer der konkrete Use Case, der beim Kunden den Ausschlag dafür gibt, sich mit Smart Home zu beschäftigen", so Wild. Zu den weiteren Verkaufsinnovationen von Media-Saturn gehört eine gemeinsam mit dem Kooperationspartner Kiveda entwickelte Virtual-Reality-Lösung für die Küchenplanung. Per Virtual-Reality-Headset können sich Kunden frei im virtuellen Raum bewegen und so die gewünschten Möbel des Online-Küchenhändlers und die entsprechenden Elektrogroßgeräte kombinieren. Ab dem Weihnachtsgeschäft wird die futuristische Einkaufsmöglichkeit testweise im Saturn-Markt Ingolstadt und im Saturn Berlin Alexanderplatz für interessierte Kunden zur Verfügung stehen. Aber auch bei der Umsetzung weiterer digitaler Neuerungen gibt Media-Saturn Gas: So soll die bisher in 20 Märkten umgesetzte Ausstattung des Verkaufspersonals mit Tablets weiter ausgerollt werden und hat der Retailer bereits sämtliche Kassen mit NFC-fähigen Terminals aufgerüstet.
Marktplatz-Experimente und Start-up-Förderung
Über Fortschritte bei der Electronics Online Group (EOG), der vor einem Jahr ins Leben gerufenen E-Commerce-Organisation von Media-Saturn, informierte deren Geschäftsführer Martin Sinner. Zu den spannendsten Neuheiten zählte hier, dass Media-Saturn im Online-Bereich mit Marktplatzfunktionen experimentiert. Eine entsprechende Anbindung von Drittanbietern werde derzeit bei dem im Frühjahr 2015 gestarteten Haushaltsgeräte-Shop Biwigo erprobt. Sinner betonte allerdings, dass das Experiment für Media-Saturn nur eine begrenzte Bedeutung habe: "Wenn man betrachtet, eine wie große Rolle das Dropshipping im Hintergrund spielt, sind viele Onlineshops bereits im Prinzip ‚Marktplätze’", erklärte der EOG-Chef. Allerdings stellte Sinner klar, dass die Einbindung von Drittanbietern im Erfolgsfall später auch auf die großen Onlineshops der MSH-Gruppe übertragen werden könne.
Die wichtigsten Männer bei Media-Saturn
Olaf Koch ist seit 1. Januar 2012 Vorstandsvorsitzender der Metro AG, die seit Januar 78,38 Prozent der Anteile der Media-Saturn-Holding besitzt. Vorher war Koch zwei Jahre lang Finanzvorstand. Er ist Nachfolger von ...
... Eckhard Cordes, der nach internen Turbulenzen erklärt hatte, seinen bis Oktober 2012 laufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen.
Pieter Haas ist seit dem zweiten Quartal 2013 Vorstandsmitglied bei der Metro AG, wo er unter anderem für Media-Saturn verantwortlich ist. Nach dem Rücktritt von Horst Norberg als Vorsitzender der Geschäftsführung von Media-Saturn wurde Haas in die Geschäftsführung der Media-Saturn Holding berufen, um die "strategische Neuausrichtung" und die damit verbundene "notwendige Restrukturierung" voranzutreiben – so lange bis ein neuer Chef gefunden wurde. <br> Nachdem ein Gericht im April 2015 die Klage von Erich Kellerhals, Minderheitsgesellschafter bei Media-Saturn, auf Abberufung von Haas abgewiesen hat, blieb Haas stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Media-Saturn Holding. <br> Haas arbeitet seit 2001 für Media-Saturn, zunächst als Geschäftsführer der niederländischen Landesgesellschaft. 2008 rückte er als COO in die Geschäftsführung der Media-Saturn-Holding auf.<br><br>
Erich Kellerhals ist einer der Mitgründer von Media Markt und Minderheitsgesellschafter der Media-Saturn-Holding (21,62 Prozent der Anteile). Damit verfügt er über eine Sperrminorität in der Gesellschafterversammlung von Media-Saturn, die laut Firmenstatut bei 20 Prozent liegt und Grund für die internen Auseinandersetzungen der vergangen Monate war. Im Bild auch seine Frau Helga, die einst auch Mitgründerin war.
Leopold Stiefel ist ebenfalls einer der Mitgründer des ersten Media Markts und war lange Zeit Minderheitsgesellschafter der Media-Saturn-Holding. 2002 hat er seine Tätigkeit als Vorsitzender der Geschäftsführung von Media-Saturn beendet. Seine letzten Anteile von 2,97 Prozent hat er im Januar 2013 für etwa 230 Millionen Euro an die Metro AG verkauft. Auch seine politische Karriere (CSU-Stadtrat in Ingolstadt) und seine Funktionärskarriere im Eishockey (ERC Ingolstadt) hat der mittlerweile 70-Jährige beendet.
Walter Gunz war einer der vier Media-Markt-Gründer (dazu: Leopold Stiefel, Erich + Helga Kellerhals). Und obwohl er vor mehr als zehn Jahren ausgeschieden ist, sieht er sich weiter als Teil des Unternehmens. 2013 hat er ein Buch geschrieben ("Ich war doch nicht blöd"), in dem er auch auf die Anfangsjahre des Media Markt zurückblickt.
Horst Norberg war von Anfang 2011 bis zum Mai 2014 CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung der Media-Saturn-Holding. Ende 2012 hatte er bekanntgegeben, dass er seinen Vertrag verlängert habe und noch bis Ende 2015 an der Spitze der Retail-Kette stehen werde.<br> Doch nach den neuen Entwicklungen im Eigentümerstreit zwischen den Media-Saturn-Gesellschaftern, die mit der "Stellenanzeige" von Erich Kellerhals begannen, fehlte ihm die nötige Rückhalt, so dass er seinen Rücktritt erklärte.<br> Norberg war 1987 zum Unternehmen gekommen – zunächst als Geschäftsführer der Media Märkte in Braunschweig und später Mülheim – und danach in die Geschäftsführung von Saturn aufgestiegen. Ab 2001 war Norberg Chief Operating Officer (COO) von Saturn und damit Mitglied der MSH-Geschäftsführung.
Martin Wild trägt seit Mai 2014 den Titel des Chief Digital Officers (CDO) der Media-Saturn-Holding. Bereits im Juni 2013 war Wild als CEO an die Spitze des E-Tailers Redcoon gerückt (zunächst nur als Interims-CEO, dann vollamtlich), von dem Media-Saturn im Jahr 2011 für eine Kaufsumme von 125 Millionen eine 90-prozentige Mehrheit übernommen hatte. Zugunsten seiner neuen Aufgabe als MSH-CDO gab er seinen Posten ab.<br> In seiner Anfangszeit bei MSH war Wild Vice President Multi Channel gewesen. Einst hatte er den E-Tailer Home of Hardware (HoH) gegründet und ihn 2007 an den Bezahlsender Premiere verkauft, der das Unternehmen seinerseits 2008 an das Systemhaus Cancom weiterreichte (inzwischen gehört HOH zur Getgoods AG).
Wolfgang Kirsch gehört dem Unternehmen seit 1993 an und ist seit 2008 Geschäftsführer der Media-Saturn-Holding GmbH. Als Chief Operations Officer (COO) verantwortet er die deutsche Landesgesellschaft und der Media-Saturn-Unternehmensgruppe, der er auch als CEO vorsteht.
Klaus-Peter Voigt verstärkt seit dem 1. Juli 2013 als Chief Procurement Officer (CPO) die Geschäftsführung der Media-Saturn-Holding (MSH). Voigt hatte bereits von 1989 bis 2008 in verschiedenen Funktionen dem Management der Media-Saturn-Unternehmensgruppe angehört, zuletzt als COO und stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung. Sein überraschender Abgang 2008 wurde in Branchenkreisen damit erklärt, dass Voigt nach dem Rückzug des Firmengründers Leopold Stiefel selbst Ambitionen auf die Unternehmensführung gehegt hatte.
Michael Rook war seit 1987 in verschiedenen Funktionen für den Media-Saturn-Konzern tätig. Von 2007 an war er Mitglied der Geschäftsführung von Media Markt, zuletzt COO von Media-Saturn. Im Zuge der Schmiergeldaffäre wurde er im November 2011 fristlos gekündigt und kam in Untersuchungshaft. Gegen seine Kündigung hat er erfolglos geklagt. Von Juni bis Dezember 2012 musste er sich vor dem Landgericht Augsburg zusammen mit anderen Angeklagten wegen gewerbs- und bandenmäßiger Bestechung bzw. Bestechlichkeit verantworten. Er wurde zu einer Gefängnisstrafe von fünf Jahren und drei Monaten verurteilt.
Rolf Hagemann hat als CFO der Geschäftsführung der Media-Saturn-Holding seit 2006 angehört und war ab Januar 2011 ihr stellvertretender Vorsitzender. Ende April 2012 hat er das Unternehmen verlassen. Ihm folgte ...
Georg Mehring-Schlegel ..., der aber bereits Anfang Juni 2012 den Posten wieder aufgegen hatte, nachdem Kellerhals ihm öffentlich die Kompetenz abgesprochen hatte.<br> Von Anfang Mai 2014 an war Mehring-Schlegel als Nachfolger von Martin Wild zusätzlich und interimsmäßig CEO des Online-Händlers Redcoon. Ab November 2014 wurde er dort abgelöst von ...
Martin Sinner ..., der als ein ausgewiesener Experte der Online-, Start-up- und Gründerszene gilt. Sinner hatte im Jahr 2000 das heute führende deutsche Vergleichsportal Idealo gegründet, dessen CEO er bis 2012 war. Innerhalb des Media-Saturn-Konzerns soll Sinner auch die neue "Electronics Online Group" (EOG) aufbauen – mit Redcoon als Kern.
Oliver Seidl Neuer CFO (und gleichzeitig auch CIO) ist seit 2013 Oliver Seidl, der zuletzt Vorstandsvorsitzender beim TV-Hersteller Loewe war.
Roland Weise war bis Ende 2010 CEO der Media-Saturn-Holding und wurde von Horst Norberg abgelöst.
Reiner Heckel war bis Anfang Juni 2013 Geschäftsführer des E-Tailers Redcoon, der seit Juni 2011 zu 90 Prozent der Media-Saturn-Holding gehört. Der frühere Media-Markt-Manager Heckel hatte Redcoon 2003 gegründet und bis zur Übernahme durch Media-Saturn auf einen Umsatz von 432 Millionen Euro geführt. 2011 übernahme der Retailer für eine Kaufsumme von 125 Millionen Euro eine 90-prozentige Mehrheit an Redcoon.
Andreas Oerter ist ebenfalls Mitglied der Redcoon-Geschäftsführung. Seit November 2011 ist Oerter Einkaufschef (CPO) von Redcoon. Zuvor war er als CPO der portugiesischen Landesgesellschaft von Media-Saturn tätig.
Axel Grimm Seit dem 1. Mai 2013 ist auch Axel Grimm als CFO Mitglied der Redcoon-Geschäftsführung. Vorher war er CFO der Media-Saturn E-Business Concepts & Services GmbH.
Ulf Adebahr ist seit Mai 2014 CTO/CIO und Mitglied der Geschäftsführung von Redcoon, wo er die Themen Customer Care, IT und Logistics verantwortet. Adebahr war bisher in führender Tätigkeit für die deutsche Organisation des u.a. für EAN-Codes zuständigen Stammdatendienstleisters GS1 tätig.
Philipp Haas ist seit Mai 2014 Mitglied der Geschäftsführung der Media-Saturn E-Business GmbH. Haas begann 2005 seine berufliche Karriere bei Media-Saturn. Zuletzt war er mit Multichannel-Aufgaben bei Media-Saturn Spanien sowie in der Konzernzentrale in Ingolstadt betraut.
Ricardo Diaz Rohr Seit Juli 2014 ist Ricardo Díaz Rohr Vice President IT Strategy & Steering bei der Unternehmensgruppe Media-Saturn und CIO der Media Saturn Holding GmbH. Damit verantwortet die strategische Ausrichtung der IT der gesamten Unternehmensgruppe. <br> Gleichzeitig ist Díaz Rohr CEO der IT-Tochter Media-Saturn IT Services GmbH (MSITS).
Carsten Strese ist Geschäftsführer der Saturn Management GmbH.
Klaus Lahrmann ist kommissarischer CEO der für die Eigenmarken von Media-Saturn (ok, Isy, Koenic und Peaq) verantwortlichen Unternehmenstochter Imtron.
Ditmar Krusenbaum ist CEO der österreichischen Landesgesellschaft von Media-Saturn. Bis März 2014 war er CEO der Imtron GmbH, einer 100-Prozent-Tochter der Media-Saturn-Holding, und damit für die Eigenmarken von Media Markt und Saturn verantwortlich.
Frank Kretzschmar Frank Kretzschmar ist seit 2005 Mitglied der Geschäftsführung von Media Markt und Saturn Österreich, 2008 hat er den Geschäftsführungsvorsitz übernommen. Von 2011 bis 2013 war er zudem COO der Media-Saturn-Holding in Ingolstadt.<br> Ab 2015 wird er als Chief Operations Officer (COO) innerhalb der Metro Group zu Real wechseln.
Andreas Oerter war nach der Übernahme von Media-Saturn drei Jahre lang Einkaufschef von Redcoon gewesen, bis er das Unternehmen Ende 2014 auf eigenen Wunsch verließ. Oerter war ein klassischer "Metro-ianer", der seine berufliche Laufbahn 1991 bei Kaufhof begann. Über verschiedene Positionen im Metro-Konzern kam er Ende 2011 als CPO zu Redcoon, wo er auch in die Geschäftsführung einzog. Seit November 2013 fungierte Oerter dort allerdings nur noch als Managing Director und schied Anfang 2014 auch aus der Geschäftsführung aus.
Das eigentliche Schwerpunktthema stellt für den Geschäftsführer der Online-Gruppe aber derzeit die Auswahl der ersten Teilnehmergruppe für das Mitte November startende Start-up-Programm "Spacelab" dar. Nachdem sich für die Teilnahme an dem Accelerator fast 100 Unternehmen beworben hätten, stünden nun 16 Start-ups in der engeren Auswahl, von denen es wohl sechs in das Programm schaffen würden. Das Spektrum der Finalisten reiche von neuartigen Service-Anbietern über App- und Software-Entwickler bis hin zu innovativen Produktideen im Bereich Internet of Things. Drei Start-ups mit guten Chancen präsentierte Martin Sinner den anwesenden Medienvertretern: Den PC-Fernwartungs-Anbieter Expertiger (über den ChannelPartner vor kurzem ausführlich berichtete), die Deutsche Technikberatung (eine Art junge Geek Squad mit einem Rundum-sorglos-Paket für Smart Home und Digitaltechnik) sowie das Produkt-Start-up Comfy, das eine intelligente LED-Birne mit Home-Security-Funktion entwickelt hat. Wie Martin Sinner betonte, gehe es Media-Saturn mit dem Accelerator-Programm nur beschränkt darum, exklusiven Zugang zu neuen Produkten zu erhalten oder gar Übernahmen vorzubereiten. Vielmehr wolle man mit der Start-up-Förderung neue Ideen ins Unternehmen holen und so ebenfalls die Digitalisierung von Media-Saturn vorantreiben. (mh)