Die meisten Netzwerkhersteller sind auf den Wi-Fi-6-Zug aufgesprungen. Ein Teil bietet zudem auch Produkte für Wi-Fi 6E an. Andere setzten gleich auf Wi-Fi 7. Hier haben wir einen Überblick über Wi-Fi 6 udn Wi-Fi 6E zusammengestellt. Er zeigt, welche Hersteller WLAN-Produkte nach diesen Standards im Portfolio haben. Einen vergleichbaren Überblick zur Entwicklung bei Wi-Fi 7 gibt es bei ChannelPartner hier.
Hintergrund: Wi-Fi 6 und Wi-Fi 6E
Mit dem Vorgänger Wi-Fi 5 hatte das Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) endlich Schluss mit kryptischen Kürzeln wie "ac" oder "n" gemacht. Ganz verschwunden sind sie aber noch nicht. Auch der Nachfolger Wi-Fi 6 trägt alternativ die Bezeichnung IEEE 802.11ax.
"Der Umstieg auf Wi-Fi 6 lohnt sich immer", betont Guido Stempel, Head of Channel Germany beim Netzwerkhersteller Zyxel. Anwender könnten so für mehr Stabilität bei WLAN-Verbindungen sorgen. Über Fast Roaming werde zudem der Anmeldevorgang beim Wechsel zwischen Access Points beschleunigt und gleichzeitig ließen sich Störungen im Datenverkehr minimieren.
Wi-Fi 6 nutzt sowohl das 2,4- als auch das 5-GHz-Band und ist unter anderem deswegen erheblich schneller als Wi-Fi 5. Bei vier Streams kann ein Wi-Fi-6-fähiger Router im Prinzip fast eine Geschwindigkeit von bis 6 GBit/s erreichen. 1,2 GBit/s stammen dabei aus dem 2,4-GHz-Bereich und 4,8 GBit/s aus dem 5-GHz-Bereich. Der Netzwerkhersteller Asus hat nach eigenen Angaben sogar eine Gesamtgeschwindigkeit von 10 GBit/s über Wi-Fi 6 erreicht - allerdings nur unter Laborbedingungen.
Die Technik ist aber nicht nur schneller als die Vorgänger. Sie verwaltet die übertragenen Daten auch besser. Dank etwa der räumlichen Frequenzwiederverwendung "Spatial Reuse" lässt sich der Datendurchsatz durch die gleichzeitige Übertragung in überlappenden Netzwerken erhöhen. Zudem kann die Technik Interferenzen in Umgebungen mit hoher Dichte reduzieren. Weitere Verbesserungen sind längere Guard-Intervalle, die den Einsatz im Freien optimieren.
Darüber hinaus wurde mit Wi-Fi 6 ein neuer Energiesparmechanismus eingeführt. Per Target Wake Time (TWT) kann ein Wi-Fi-6-AP (Access Point) die mit ihm verbundenen Stationen besser steuern, so dass sie weniger Energie verbrauchen.
2021 hat die Bundesnetzagentur zudem die WLAN-Nutzung im 6GHz-Bereich in Deutschland für die Erweiterung Wi-Fi 6E (das "E" steht für "Extended") freigegeben. Damit hat die Behörde das hierzulande für WLAN verfügbare Funkspektrum nahezu verdoppelt. Positiv ist auch, dass diesmal ein zusammenhängender Block hinzugekommen ist und kein fragmentierter Bereich wie bisher. Die 2,4- und 5-GHz-Bereiche bleiben außerdem verfügbar. Ralf Koenzen, Gründer und Geschäftsführer von Lancom Systems, bezeichnete die Einführung von Wi-Fi 6E daher bereits als "Meilenstein für die WLAN-Industrie".
Unterschied zu Wi-Fi 7
Wi-Fi 7 ist noch einmal schneller als Wi-Fi 6. Als ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal hebt Heitor Faroni, Director Business Development im Geschäftsbereich Netzwerke von Alcatel-Lucent Enterprise, den Multi-Link-Betrieb (MLO) hervor. Damit können erstmals Daten über mehrere Funkschnittstellen und Bänder gleichzeitig gesendet und empfangen werden. "Dank des höheren Durchsatzes und der höheren Effizienz sowie der geringeren Latenzzeit werden vor allem Echtzeitanwendungen wie 8K-Video von Wi-Fi 7 profitieren", erklärt Faroni.
Der Nachfolger Wi-Fi 8 ist bereits in Arbeit. "Obwohl Wi-Fi 7 auf anspruchsvolle Anforderungen ausgelegt ist, werden viele noch ungelöste technische Herausforderungen erst mit Next-Gen Wi-Fi 8 behandelt werden", erläutert Kazi Huq, Senior Technical Staff - IEEE Standards Expert beim Patentvermarkter Ofinno.
Der Halbleiterhersteller Qualcomm hat sein Engagement im Bereich Wi-Fi 7 ebenfalls erweitert. Im Herbst 2023 kündigte er eine 10 Gigabit schnelle Software-basierte Fiber-Gateway-Plattform für Service-Provider an. Sie soll Kunden von Internet- und Mobilfunkanbietern mit schnellen Funknetzen versorgen. Zunächst in den USA will das Unternehmen auch einen Wi-Fi-7-fähigen Router auf den Markt bringen. Er wird über den Provider Charter Communications vermarktet.
Einen Überblick über die wichtigen Anbieter Wi-fi-6-fähiger Hardware finden Sie auf der folgenden Seite.
Anbieter von Wi-Fi-6-fähiger Hardware im Überblick
Wi-Fi-6-fähige Produkte gibt es von jedem wichtigen WLAN-Anbieter. Wir haben eine Auswahl in alphabetischer Reihenfolge zusammengestellt. Die Auswahl deckt nicht das gesamte Portfolio der Hersteller ab, sondern gibt einen ersten Einblick samt Links zu weiterführenden Informationen.
Allied Telesis
Mit dem TQ6702 GEN2 hat Allied Telesis einen Wi-Fi-6-fähigen Access Point (AP) auf den Markt gebracht, der eine Rohkapazität von bis zu 4,8 GBit/s erreicht. Der TQ6702 GEN2 gehört zur neuen TQ6000-GEN2-Serie, die auch den etwas schwächer ausgestatteten TQ6602 GEN2 umfasst.
Asus
Der taiwanesische Tech-Hersteller Asus hat eine breite Palette an Wi-Fi-6-fähigen Geräten im Portfolio. Das Angebot reicht von WLAN-Routern, über Wi-Fi-6-taugliche Steckkarten und USB-Adapter bis hin zu kompletten Mesh-Systemen und Range Extendern für eine erhöhte Reichweite.
AVM
Die Fritzbox 4060 von AVM ist Triband-fähig. Außerdem unterstützt der WLAN-Router den Telefonie-Standard DECT, kann also auch zum direkten Anschluss von VoIP-Telefonen verwendet werden. Auch optisch unterscheidet sich das Gehäuse der 4060 von bisherigen Fritzbox-Modellen. Die Box steht aufrecht und ist in weiß gehalten.
AVM hat mit dem Fritz Repeater 1200 AX einen besonders kompakten Repeater vorgestellt, der Wi-Fi 6 und WLAN Mesh unterstützt. Er eignet sich überall dort für einen Einsatz, wo wenig Platz ist und der Repeater möglichst wenig benachbarte Steckdosen verdecken soll.
D-Link
Vergangenen Herbst hat auch D-Link mehrere APs vorgestellt, die Wi-Fi-6-fähig sind. Für Umgebungen mit einer hohen Gerätedichte ist zum Beispiel der DWL-X8630AP konzipiert, der Datenraten von bis zu 3,6 Gbit/s bietet. MU-MIMO und Dualband-Technologie beim DBA-X2830P, DBA-X1230P, DAP-X2850 und beim DAP-X2810 sollen für eine optimierte Nutzung aller verfügbaren Datenströme und einen hohen Datendurchsatz sorgen.
Der im Herbst 2022 von D-Link vorgestellte G415-Router unterstützt nicht nur Wi-Fi 6, sondern auch 4G/LTE-Verbindungen, die dadurch als Backup-Leitungen genutzt werden können. Dafür ist er mit einem Steckplatz für 4G/LTE-SIM-Karten ausgestattet. Im lokalen Netz funkt der G415 mit bis zu 1.500 MBit/s. 300 MBit/s stammen aus dem 2,4-GHz-Band, die restlichen 1.200 MBit/s aus dem 5-GHz-Band. Über Mobilfunk erreicht der Router nach Angaben des Herstellers maximal 150 MBit/s.
Im Frühjahr 2023 hat D-Link die Aquila-Pro-AI-Serie vorgestellt. Die neue Serie besteht aus den Modellen MS78, MS60, MS30, M60, M30 sowie E30. Der MS78 AX7800 unterstützt als einziger Wi-Fi 6E, die anderen Wi-Fi 6. Der MS78 sowie der MS60 AX6000 und der MS30 AX3000 sind mit dem Smart-Home-Standard Matter kompatibel. Auf Gaming ausgelegt sind die Router M60 AX6000 sowie M30 AX3000. Dazu kommt noch der Wi-Fi-6-Range-Extender E30 AX3000.
Devolo
Der Aachener Netzwerkhersteller Devolo hat im Herbst 2022 die beiden Mesh-Repeater WiFi 6 Repeater 3000 und WiFi 6 Repeater 5400 vorgestellt. Sie erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 3.000 beziehungsweise bis zu 5.400 MBit/s. Dazu kommen ein 1 GBit/s schneller Ethernet-Port (beim 5400er-Modell sind es zwei Ports) sowie intelligente Mesh-Funktionen wie Access-Point- und Client-Steering.
HP Arbua
Ab Oktober 2023 bietet HP Aruba einen Wi-Fi-6-fähigen Access Point an, der auf die Bedürfnisse kleiner bis mittelständische Unternehmen (KMU) ausgelegt ist. Er gehört zum "Instant On"-Portfolio des Herstellers und lässt sich sich über eine mobile App einrichten und verwalten. Der Aruba Instant On AP22D unterstützt 2x2 MIMO und ist mit einem 2,5 Gigabit schnellen und PoE-fähigen (Power over Ethernet) Ethernet-Uplink ausgestattet.
Lancom Systems
Der deutsche Netzwerkhersteller Lancom Systems hat mit dem OW-602 eine robusten Outdoor-AP vorgestellt, der die Anforderungen von IP67 (Temperaturbereich von -30°C bis +65°C) erfüllt. Gesteuert werden kann er über die Lancom Management Cloud, einen WLAN-Controller oder über die integrierte Web-Oberfläche.
Seit Herbst 2022 bietet Lancom auch die neue OX-6400-Serie an. Sie besteht derzeit aus zwei Modellen. Der OX-6400 ist mit einer internen Dualband-Sektorantenne ausgestattet, während der OX-6402 mit externen Antennen bestückt werden kann. Vier beim OX-6402 mitgelieferte Dualband-Rundstrahl-Antennen ermöglichen eine weitläufige WLAN-Ausleuchtung. Optional sind auch Sektorantennen erhältlich, die für eine gezielte Abdeckung von bestimmten Bereichen sorgen.
Im Frühjahr 2023 hat Lancom die neue Router-Serie 1800 vorgestellt. Eines der präsentierten Modelle ist der Router 1800EFW. Er unterstützt Dual-Band-Funknetze. In der Spitze erreicht er laut Hersteller im 5-GHz-Bereich bis zu 1.200 MBit/s und im 2,4-GHz-Band bis zu 575 MBit/s, zusammen also knapp 1.800 MBit/s.
Netgear
Der bereits Ende 2020 erschienene WAX204 von Netgear verspricht ein einfach einzurichtendes und zu verwaltendes Business-WLAN für das Home-Office sowie für kleinere Unternehmen. Die maximale Bandbreite beträgt bis zu 1,8 GBit/s.
Mit dem WAX620 hat Netgear einen AP vorgestellt, der auf kleine bis mittelständische Kunden ausgelegt ist. Er ist ebenfalls Dual-Band-tauglich und kann auch über Power-over-Ethernet (PoE) mit Energie versorgt werden. Der WAX615 bietet sich für Umgebungen an, in denen etwas weniger Leistung benötigt wird. So erreicht er laut Hersteller in der Summe eine maximale Geschwindigkeit von 3 GBit/s. Beim WAX620 sind es 3,6 GBit/s. Die maximale Abdeckung beträgt 250 qm im Vergleich zu 275 qm beim etwas größeren Modell.
Im September 2022 hat der Hersteller zudem Nachfolger für seine Orbi-750-Serie vorgestellt. Die neuen Orbi-760-Produkte bestehen wie beim Vorgänger in der Regel aus Sets mit einem Wi-Fi-6-Router sowie mindestens einem passenden Satelliten. Insgesamt können bis zu sechs solcher Satelliten an einen Orbi-760-Router angeschlossen werden, was dann eine maximale WLAN-Abdeckung von über 500 Quadratmeter ergibt.
LevelOne
Der WAP-8131 ist der erste Access Point (AP) der zur Dortmunder DDC-Gruppe gehörenden Marke LevelOne, der Wi-Fi 6 unterstützt. Der auf Enterprise-Umgebungen ausgelegte PoE-fähige (Power-over-Ethernet) AP kann damit sowohl im 2,4-GHz- als auch im 5-GHz-Band funken. In der Summe erreicht der WAP-81312 nach Angaben des Herstellers Geschwindigkeiten von bis zu 1.800 MBit/s. 574 MBit/s stammen aus dem 2,4-GHz-Band. Dazu kommen bis zu 1.200 aus dem 5-GHz-Bereich.
Sophos
Auch der Sicherheitsanbieter Sophos bietet jetzt Wi-Fi-6-fähige APs an. Die neue AP6-Serie ergänzt das bisherige Portfolio des Herstellers an Secure-Access-Produkten. Es besteht bereits aus Firewalls, Switches und den WLAN-APs der APX-Serie. Die AP6-Serie umfasst insgesamt fünf Modelle. Die APs 420, 420E, 840 und 840E sind für eine Nutzung im Inneren ausgelegt, der 420X für den Außeneinsatz. Alle Access Points verfügen über eine integrierte 2,5-Gigabit-Schnittstelle zur Anbindung ans verkabelte LAN. Die Modelle mit einem "E" im Namen unterstützen nicht nur Wi-Fi 6, sondern auch das noch schnellere Wi-Fi 6E.
TP-Link
Angenehm dezente WLAN-APs, die Wi-Fi 6 unterstützen, hat TP-Link im Sommer 2023 vorgestellt. Die beiden Modelle Archer Air R5 sowie E5 sehen eher wie unauffällige Platten aus. Sonst wählt der Hersteller meist eher extravagante Designs aus. Trotz der flachen Bauweise funken die beiden neuen WLAN-Endgeräte mit bis zu 3 GBit/s. Sie wurden zudem mit dem iF Design Award ausgezeichnet.
Archer R5 ist ein WLAN-Router, während das Modell E5 ein WLAN-Extender ist. Das weiße Gehäuse misst jeweils 210 x 148 x 10,8 mm und ist mit abgerundeten Ecken versehen. An der Vorderseite befinden sich eine LED und eine WPS-Taste. Zur Stromversorgung dient ein USB-Typ-C-Anschluss.
TP-Link ist einer der wenigen Netzwerkhersteller, die bereits auf WLAN 7 setzen (siehen unten).
Trendnet
Der Wi-Fi-6-fähige Access Point TEW-921DAP von Trendnet erreicht nach Angaben des Herstellers in der Summe Geschwindigkeiten von bis zu 1,8 GBit/s. Etwa ein Drittel stammen aus dem 2,4-GHz-Band, der Rest über 5 GHz. Einsetzen lässt er sich als herkömmlicher Access Point, Client Bridge, WDS-AP, WDS-Bridge, WDS-Station oder als Repeater.
Watchguard
Im 2,4-GHz-Band bietet der AP432 von WatchGuard eine maximale Übertragungsrate von bis zu 1,1 GBit/s. Im 5-GHz-Band sind es 2,4 GBit/s. Zusätzlich verfügt der AP432 über einen 2,5 GBit/s schnellen PoE+-Anschluss (Power over Ethernet). Im Inneren befinden sich eine ARM-Cortex-A53-CPU IPQ8072A mit vier Kernen und einer Taktrate von 2 GHz. Dazu kommen 2 GByte RAM sowie ein 256 MByte großer NAND-Speicher. Das Gehäuse misst 205 x 205 x 33,2 mm. Das Gewicht liegt bei 560 g.
Ende 2022 hat Watchguard zudem den AP332CR auf den Markt gebracht. Der Wi-Fi-6-fähige Access Point ist mit seiner IP67-Zertifizierung für den Einsatz im Freien und in rauen Umgebungen ausgelegt. Er verfügt über ein 2x2-Funkmodul und vier externe, omnidirektionale Antennen. Im 5-GHz-Band erreicht er laut Hersteller bis zu 1,2 GBit/s. Über den enthaltenen PoE+-Port sind es bis zu 2,5 GBit/s.
Zyxel
Der NWA50AX richtet sich vor allem an kleine Unternehmen und SOHO-Anwender (Small Office, Home Office), die auf Wi-Fi 6 aufrüsten wollen. Der NWA50AX ist nach Angaben von Zyxel besonders leicht zu installieren, so dass ein Wechsel zum schnelleren WLAN-Standard auch von technisch weniger versierten Anwendern durchgeführt werden kann.
Der NWA90AX unterstützt die Standards IEEE 802.11 ax/ac/n/g/b/a. Die maximale Datenübertragungsrate liegt bei 2,4 GHz bei 575 MBit/s. Im 4-GHz-Bereich sind es 1,2 GBit/s. Im 140 x 140 x 37,5 mm großen und 290 g schweren Gehäuses befinden sich zwei interne Antennen (2x2 + 2x2 MIMO). Die Stromversorgung kann über die Stromleitung oder Power-over-Ethernet (PoE) erfolgen. Dazu ist er mit einem PoE-tauglichen 10/100/1000-Ethernet-Port ausgestattet.
Im Sommer 2023 hat Zyxel den NWA90AX um ein Pro-Modell ergänzt. Der NWA90AX Pro ist sowohl im WLAN als auch im verkabelten LAN deutlich schneller als die Version ohne Pro. Der NWA90AX Pro verfügt über drei sogenannte High-Gain-Antennen, die WLAN-Signale verstärken und damit die Netzabdeckung in schwer zugänglichen Bereichen wie Produktionshallen oder Hochregallagern verbessern sollen. Zusätzlich ist er mit einem 2,5 GBit/s schnellen Uplink-Port ausgestattet
Darüber hinaus bietet der Netzwerkhersteller seit April 2022 das neue Home-Mesh-System Multy M1 an. Es soll Heimanwendern den Umstieg auf Wi-Fi 6 erleichtern. Der bisherige Router zur Verbindung mit dem Internet bleibt bestehen. Er wird einfach per Netzwerkkabel mit einem Multy M1 verbunden, das dann mit bis zu 1.800 MBit/s funkt.
Zyxel hat mittlerweile auch einen Wi-Fi-6-fähigen WLAN-Router im Programm, den DX3301-T0. Er funkt mit bis zu 1.800 MBit/s. 574 MBit/s stammen aus dem 2,4-GHz-Band und 1.200 aus dem 5-GHz-Band. Dazu kommen vier Gigabit-Ethernet-Anschlüsse sowie ein ebenfalls 1-Gigabit-schneller WAN-Port.
Seit Mitte 2022 offeriert Zyxel zudem erste Produkte aus dem Wi-Fi-6E-Segment (siehe weiter unten).
Anbieter von Wi-Fi-6E-fähiger Hardware im Überblick
Bei Wi-Fi-6E-fähigen Produkten sieht es weit magerer aus. Bisher sind nur einige wenige Hersteller in der Lage, bereits Hardware auszuliefern, die den Extended-Standard unterstützt.
Alcatel-Lucent Enterprise
Mit Alcatel-Lucent Enterprise (ALE) will noch in diesem Jahr ein weiterer Netzwerkhersteller Wi-Fi-6E-APs (Access Points) in sein Portfolio aufnehmen. Die Modelle der neuen OmniAccess Stellar 14xx-Serie sollen ab September verfügbar sein. Zunächst wird nach Angaben des Herstellers ein Highend-AP auf den Markt kommen, dem bis zum Jahresende ein Midrange-Modell folgen soll.
Asus
Bei Asus findet sich bislang nur ein einziger Wi-Fi-6E-fähiger AP. Der ZenWiFi Pro ET12 soll auf zwölf Streams eine kombinierte Gesamtdatenrate von bis zu 11.000 MBit/s erreichen. Außerdem kann das Gerät laut Hersteller bis zu 560 Quadratmeter und mehr als sechs Zimmer abdecken.
Cisco Systems und Cisco Meraki
Cisco hat mit dem Catalyst IW9167 den ersten Wi-Fi-6E-fähigen Access Point für Außenbereiche und Industrieanlagen vorgestellt. Er lässt sich in zwei unterschiedlichen Modi betreiben. Im normalen Wi-Fi-Modus kann er zum Beispiel die Endgeräte der Mitarbeiter im Büro vernetzen. Daneben unterstützt die neue Serie aber auch einen sogenannten "Ultra-Reliable Wireless Backhaul"-Modus (URWB), der für maximale Zuverlässigkeit sorgen soll.
Der Catalyst 9136 ist mit zwei 4x4- und einer 8x8-Sendeeinheit sowie Umweltsensoren ausgestattet, die Umgebungstemperaturen, Luftqualität und -Feuchtigkeit messen. Dazu kommen zwei 5-Gigabit- und PoE-fähige Ethernet-Ports sowie moderne Funktionen wie Smart AP zur Verringerung des Stromverbrauchs und Band Steering, um bereits 6-GHz-taugliche Endgeräte zur Nutzung der neuen Frequenzen umzuleiten.
Der MR57 von Cisco Meraki kann entweder in einer Dual-5-GHz-Konfiguration oder als echter Triband-AP betrieben werden, der dann auch das neue 6-GHz-Band nutzt. In der Summe soll der MR57 eine Gesamtleistung von rund 8,35 GBit/s erreichen.
Extreme Networks
Der für den Indoor-Einsatz ausgelegte AP5010 funkt sowohl im 2,4-, 5- als auch 6-GHz-Band. In der Spitze erreicht er nach Angaben des Herstellers eine kumulierte Bandbreite von bis zu 10 GBit/s. Außerdem unterstützt er bis zu 24 verschiedene Funknetze beziehungsweise SSIDs (8 pro Band).
Mitte 2023 hat Extreme Networks sein Angebot um einen weiteren Wi-Fi-6E-fähigen Access Point erweitert. Der AP3000 ist der nach Angaben des Herstellers der "branchenweit kleinste und energieeffizienteste 6E-AP". Seine Leistungsaufnahme beträgt nur 13,9 Watt. Er ist nicht nur in zwei Größen erhältlich. Der AP3000 kann dank spezieller Außenantennen auch zum Beispiel in Kühlhäusern oder besonders heißen Klimazonen eingesetzt werden.
HPE Aruba
Die HPE-Tochter Aruba hat mit dem AP-635 den ersten Campus Access Point der 630er-Serie vorgestellt. Er verwendet Wi-Fi 6E und funkt damit auch im 6-GHz-Netz. Nach Angaben des Herstellers sorgt das für ein besseres HF-Spektrum, weniger überlastete Frequenzen, breitere Kanäle und schnellere Verbindungen.
Juniper Networks
Im 6-GHz-Bereich erreicht der AP45 Bandbreiten von bis zu 4,8 GBit/s, im 5-GHz-Netz sind es 2,4 GBit/s und im 2,4-GHz-Segment bis zu 1,1 GBit/s. Dazu kommt eine vierte Antenne, die als Netzwerk-, Lokalisierungs- und Security-Sensor dient. Die Bandbreiten des ebenfalls neuen Modells AP34 betragen jeweils etwa die Hälfte der für den AP45 genannten Werte.
Lancom Systems
Der deutsche Netzwerkhersteller Lancom Systems gehört seit herbst 2022 zu den Unternehmen, die in ihrem Portfolio Produkte für den neuen Funkstandard Wi-Fi 6E haben. Der Triband-AP LX-6500 nutzt wie andere Wi-Fi-6E-Produkte neben dem 2,4- und 5-GHz-Band auch das exklusiv für WLAN-Verbindungen reservierte 6-GHz-Band. Dank der drei integrierten 802.11ax-Funkmodule eignet sich der Access Point auch für einen parallelen Betrieb in den drei Frequenzbändern.
Netgear
Netgear hat mit dem WAX630E (AXE7800) ebenfalls einen ersten Access Point (AP) im Programm, der den neuen Funkstandard unterstützt. In der Spitze erreicht der WAX630E einen Durchsatz von bis zu 7,8 GBit/s. 0,6 GBit/s stammen aus dem 2,4-GHz-Band, 4,8 GBit/s aus dem 5-GHZ-Band und weitere 2,4 GBit/s aus dem neuen 6-GHz-Band. Die maximale Abdeckung liegt bei 200 Quadratmeter. In diesem Bereich können sich laut Hersteller bis zu 456 Client-Geräte mit dem AP verbinden.
Auf besonders großes Interesse im Channel ist der Anfang 2023 vorgestellte mobile Netgear-Router Nighthawk M6 Pro gestoßen, da er nicht nur 5G-Verbindungen, sondern auch Wi-Fi 6E unterstützt. Die Leistungswerte sind auch tatsächlich beeindruckend. So erreicht der M6 pro im 5G-Mobilfunknetz Geschwindigkeiten von bis zu 6 GBit/s. Im WLAN sind es immerhin bis zu 3,6 GBit/s. Der Router kann gleichzeitig bis zu 32 Endgeräte mit schnellem Funknetz versorgen.
Die Energieversorgung erfolgt entweder über den integrierten Akku (Laufzeit laut Hersteller 13 Stunden) oder per Stromkabel. Dann beträgt die maximale WLAN-Abdeckung bis zu 90 Quadratmeter. Darüber hinaus verfügt der Router über ein Touch-fähiges Display, einen 2,5-Gigabit-Port sowie einen USB-C-Anschluss, der seinerseits Geschwindigkeiten von bis zu 5 GBit/s unterstützt.
Zyxel
Bis Mitte 2022 war Zyxel vor allem im Wi-Fi-6-Bereich aktiv (siehe oben). Nun hat der Netzwerkhersteller auch erste Access Points vorgestellt, die Wi-Fi 6 E unterstützen. Der NWA220AX-6E und der WAX620D-6E sind beide mit einer BandFlex-Antenne ausgestattet, um den Datenverkehr von bestehenden Wi-Fi-5- oder Wi-Fi-6-Netzwerken auf 6 GHz zu verlagern. Dazu kommt das Premium-Modell WAX640S-6E. Nur dieser AP kann simultan in allen drei zur Verfügung stehenden Frequenzbändern funken.
Im September 2022 hat der Hersteller zudem einen Wi-Fi-6E-fähigen AP vorgestellt. Der neue NWA220AX-6E erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 5,4 GBit/s. 575 MBit/s stammen dabei aus dem 2,4-GHz-Band, die restlichen 4,8 GBit/s entweder aus dem 5- oder dem 6-GHz-Band. Zudem unterstützt der AP Power-over-Ethernet mit maximal 21 Watt.