Otto hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 mit dem Online-Verkauf rund 4,2 Milliarden Euro Umsatz erzielt. Das sind etwa 200 Millionen Euro weniger als im Geschäftsjahr 2022/23, was einem Umsatzrückgang von acht Prozent entspricht. Allerdings konnte der Hamburger Online-Händler den Umsatz über das 2020 gestartete Marktplatzgeschäft steigern. Dadurch kam Otto im Gesamtumsatz auf 6,5 Milliarden Euro Umsatz (GMV /Gross Merchandise Volume). Das sind 2 Prozent mehr als im Vorjahr.
Damit trotzten die Hamburger dem Trend im Gesamtmarkt: Der E-Commerce-Verband bevh berichtete für den deutschen Onlinehandel 2023 insgesamt von einem Umsatzrückgang um 11,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Positive Entwicklung der Marktplatz-Umsätze
"Die leichte Steigerung der Plattformumsätze von Otto, trotz anhaltender Krisenstimmung im Einzelhandel, stimmt uns vorsichtig optimistisch", sagt Marc Opelt, Vorsitzender des Otto-Bereichsvorstands. "Wir konnten die Partnerumsätze auf unserem Marktplatz im vergangenen Geschäftsjahr deutlich steigern", betont Opelt.
Im Geschäftsjahr 2023/24 kauften insgesamt 11,7 Millionen Menschen bei Otto ein. Das waren drei Prozent mehr als im Vorjahr. Davon waren 2,9 Millionen Neukunden. Die Zahl der Gesamtartikel im Shop ist laut Otto um 26 Prozent auf mehr als 18 Millionen gestiegen. Gut lief für die Hamburger auch der immer wichtiger werdende Aktionstag "Black Friday". Der Traffic auf der Plattform war 2023 höher als je zuvor, Ergebnis waren mehr als 40 Bestellungen pro Sekunde.
Marktplatzöffnung für EU-Partner geplant
Die Zahl der Marktplatzpartner stieg im zurückliegenden Geschäftsjahr um 33 Prozent auf über 6500. Damit kommt inzwischen ein Drittel der Plattformumsätze von Otto aus dem Marktplatzgeschäft.
"Mit deutschen Marktplatz-Händlern sind wir bereits sehr gut aufgestellt", sagt Opelt. "Jetzt bereiten wir die Öffnung für europäische Marktplatz-Partner vor." Im ersten Schritt binde Otto dafür Lager von deutschen Marktplatz-Verkäufern im europäischen Ausland an. Im kommenden Jahr soll auch die Anbindung für Marktplatzteilnehmer aus der EU folgen.
"Wir arbeiten heute ausschließlich mit Partnern, die eine deutsche Umsatzsteuer-ID vorweisen", betontOpelt. Diese Hürde wollen man abbauen, um Kunden eine größere Auswahl an Produkten und Marken zu ermöglichen.
Europäische Perspektive bewusst gewählt
Die europäische Perspektive sei dabei bewusst gewählt. "Wir setzen auf Produkte, die höchsten Qualitäts- und Nachhaltigkeitsanforderungen genügen. Deshalb wählen wir sehr bedacht aus, wer seine Waren auf unserem Marktplatz verkaufen darf - und wer auch nicht."
Billigst produzierte Wegwerfware werde auch künftig keine Rolle im Geschäftsmodell von Otto spielen, erklärt Opelt. Er spielt damit auf die in den vergangenen Monaten lauter gewordene Kritik an chinesischen Onlinemarktplätzen wie Temu an.
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