Marktforscher ganz forsch: E-Commerce kommt bestimmt

29.11.2001
E-Commerce bleibt auch in den nächsten Jahren ein zentrales Thema. Dies gilt sowohl für Unternehmen als auch für Web-User # meinen zumindest die Marktforscher.

Etwa die Hälfte aller deutschen Internet-User nutzt E-Commerce-Angebote. Davon geht das aktuelle Eito-Jahrbuch 2001 (European Information Technology Observatory) aus. Wäh-rend in diesem Jahr schon mehr als 28 Millionen User in Deutschland das Internet nutzen, wird die Zahl im Jahr 2003 bei 47,7 Millionen liegen. Von Interesse sind besonders Auktionen, Reisen, Warenhandel, Wirtschaft und Finanzen.

Europaweit besitzen rund 92 Prozent der Unternehmen einen Webzugang, 73 Prozent sind mit einer eigenen Homepage vertreten. Den Hauptnutzen der Homepages sehen sie laut Eito darin, Informationen über Produkte und Dienstleistungen zur Verfügung stellen zu können. Nur 24 Prozent ermöglichen auf ihren Websites Transaktionen, lediglich 4,5 Prozent haben Online-Zahlungsmöglichkeiten integriert.

Der Wettbewerb zwischen Business-to-Consumer (B2C) und Business-to-Business (B2B) wird immer größer. In den nächsten vier Jahren wird die webgeprägte Wirtschaft um mehr als das Sechsfache wachsen. Ziel ist es, immer mehr Besucher auf die eigene Homepage zu locken und Unternehmensprozesse zu integrieren. Jedoch hemmen zahlreiche Sicherheitsbedenken das B2C-Wachstum. Im Jahr 2003 werden 87 Prozent aller E-Commerce-Aktivitäten im Bereich B2B liegen.

Nur einen Klick entfernt

Voraussetzung für den Erfolg von E-Commerce-Anwendungen sind nicht zuletzt die Verfügbarkeit und die Schnelligkeit der Webseiten. Bemühungen um Design und Funktionalität sind umsonst, wenn der Kunde keinen Zugang zur Webseite hat.

E-Commerce verspricht einen Rundum-die-Uhr-Service. Daraus resultieren immense Anforderungen an Applikationen, Server und Provider. Werden die Erwartungen der Kunden nicht erfüllt, ist für sie das Geschäft ganz schnell gelaufen. Denn die Konkurrenz ist nur einen einzigen Mausklick entfernt. Nicht zuletzt wirken sich langsame Performance, Störungen und Ausfälle auf den Erfolg beziehungsweise Misserfolg von E-Commerce-Anwendungen aus.

Das Internet wird für die verschiedensten Zwecke und Anwendungen genutzt. Dabei steht der E-Mail-Ver-sand unangefochten an erster Stelle (69 Prozent). Das Schlusslicht bilden Videokonferenzen mit nur drei Prozent. Auch an Online-Diensten steigt das Interesse. Doch die Bereitschaft, für diese zu zahlen, ist immer noch sehr gering. Für die Gesundheitsberatung würden immerhin 13 Prozent Geld ausgeben.

Unzufriedenheit zeigt sich bei der Geschwindigkeit des Internetzugangs. Laut Eito verliert mit zunehmendem Alter der User das Krite-rium Geschwindigkeit an Bedeutung. Befragt danach, wie die User die Geschwindigkeit ihres Internetzugangs verbessern wollen, gaben 21 Prozent an, ein schnelleres Modem nutzen zu wollen. 20 Prozent wünschen sich einen ISDN-Zugang, sieben Prozent wollen sich ADSL zulegen.

Shopping übers Internet

Bereits 2004 werden zwei von drei Unternehmen ihren Einkauf über das Internet abwickeln. Im Vordergrund steht hierbei der E-Marktplatz, ein internetbasierender Handelsplatz für Güter und Dienstleistungen. Vorteile sind neben einem maßgeschneiderten Kundenstamm höhere Gewinnspannen und das Erreichen der kritischen Märkte. Dennoch ist E-Commerce immer noch ein saisonbedingtes Geschäft. So wird der meiste Umsatz zur Weihnachtszeit gemacht. Dabei stehen Bücher und Consumer Electronics ganz oben auf der Einkaufsliste. Die meisten Internet-User (41,7 Prozent) tätigen nur einen Kauf pro Monat, während 26,3 Prozent schon zweimal shoppen. Etwa 30 Prozent kaufen mehr als dreimal ein.

www.eito.org.uk

ComputerPartner-Meinung:

E-Commerce ist mit Aufwand, Zeit und Geld verbunden. Dabei reicht es nicht, eine Website ins Netz zu stellen. Den Usern geht es vielmehr um Informationen und Dienstleistungen. Dafür sind einige sogar bereit zu zahlen. Wer schließlich Erfolg mit E-Commerce haben will, muss auch in Zukunft weiter investieren. (kat)