Soest liegt im Herzen Westfalens zwischen Dortmund und Paderborn. Die Stadtbürger feiern jedes Jahr im Winter ihre Allerheiligenkirmes, die vermutlich in der Zeit um das Jahr 1100 entstanden, aber erst seit dem Jahr 1339 schriftlich belegt ist. Das älteste Volksfest Nordrhein-Westfalens wurde vor kurzem offiziell zum 677. Mal gefeiert. Jährlich genießen rund eine Million Besucher an insgesamt fünf Kirmestagen die heimelige Atmosphäre der Kirmes in der Innenstadt zwischen Fachwerkhäusern und Kirchen.
Das ist auch immer wieder ein guter Anlass für die Verantwortlichen des Distributors Also Deutschland, in der Nähe des Stammsitzes das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Gerne werden Geschäftspartner zum munteren Stelldichein eingeladen und auch neue Projekte vorgestellt. So hat Also Deutschland zu einer kleinen Presserunde in seinen Digital Signage Room in der Also-Zentrale eingeladen. Im modernen Lounge-Ambiente werden zwei große Neuigkeiten in lockerer Atmosphäre bekannt gegeben. Bei seiner Begrüßung spricht Matthias Lorz, Geschäftsführer Services bei Also Deutschland, im Namen der ganzen Geschäftsführung, die – so ist zwischen den Zeilen herauszuhören - am nächsten Tag noch wichtige Verhandlungspartner erwartet.
Zusatz- und Mehrwert-Informationen zur Cloud-Plattform Choice
Zunächst stellt Lorz die neue Cloud-Plattform Also Choice vor. Bei diesem Marktplatz, der seit Oktober im Pilotbetrieb läuft, können sich Händler mit ihren Produkten, Lösungen und Dienstleistungen einbringen. Dieser „Marketplace“ für Cloud-Services ist durch den Kauf des finnischen Cloud-Providers Nervogrid Oy im Frühjahr angeregt worden und derzeit noch in der Weltsprache Englisch gehalten. Die Plattform soll in allen Ländern mit Also-Niederlassungen installiert werden und dann jeweils in der Landessprache erscheinen. „Wir bieten lokale Cloud-Services mit lokalem Support“, betont Matthias Lorz. Also erlaubt nur die Anbindung von Services an die Plattform, die in Rechenzentren in Deutschland gehostet werden, wobei Also Choice selber hierzulande von der Deutschen Telekom technisch betreut wird.
Wie Stefan Wahlscheidt, der die Geschäftseinheit Cloud bei Also Deutschland leitet, weiter ausführt, sei das „Tool komplett kostenfrei für die Reseller“. Diese können ihre Services in den Katalog einpflegen und somit innerhalb kurzer Zeit Angebote erstellen und frei schalten. Also will hier nur als Vermittler tätig sein und das Billing übernehmen. Dabei versenden die Partner lediglich an ihre Kunden eine Rechnung mit ihrem eigenen Logo. Die Händler können die Cloud-Services sowohl ihren Endkunden als auch anderen Also-Wiederverkäufern anbieten. In der derzeitigen Testphase, die wahrscheinlich im nächsten Jahr in einen offiziellen Live-Betrieb münden wird, tummeln sich bereits erste Hersteller auf der Plattform. Dazu gehören der Online-Backup-Spezialist Carbonate und der Cloud Managed Printing Anbieter Ezeep.
Zu den ausgesuchten 25 Test-Partnern gehört Peter Schonlau, Geschäftsführer des Systemhauses MBörso-Computer aus dem benachbarten Paderborn, der im Rahmen der Präsentation den „umkomplizierten Einstieg“ bei der Choice-Plattform lobt. Zum endgültigen Start verspricht Matthias Lorz ein „attraktives Portfolio“ mit vielen weiteren Herstellern und Themen wie zum Beispiel Virtualisierung und PBX (Private Branch Exchange). Hierfür werde ein Customer-Service-Team in Berlin zusammengestellt, das den Support für die Plattform übernehmen solle, so Lorz.
Also-Kooperation mit SAP
Als zweite große Neuigkeit stellt dann Sascha Viro, seit einigen Monaten Geschäftsführer Solutions bei Also Deutschland, die OEM-Partnerschaft mit dem Software-Riesen SAP vor. Im Mittelpunkt dieser Zusammenarbeit steht ebenfalls eine Cloud-Plattform, Hana (High Performance Analytic Appliance). Hinter dieser Datenbank-Technologie steckt eine Kombination aus Hardware und Software, die sich das In-Memory-Verfahren zunutze macht. Dadurch, dass die Schreib- und Lesevorgänge in den Arbeits- beziehungsweise Hauptspeicher verlagert sowie Transaktions- und Analysedaten zusammengelegt werden, sollen Auswertungen mit deutlich schnellerer und höherer Performance möglich sein.
Während SAP seine Aktivitäten und Angebote rund um die Hana-Plattform und die Cloud weiter vorantreibt, ist die Reaktion der in der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) vertretenen 524 Mitgliedsunternehmen noch sehr zurückhaltend. Dagegen sieht auch Also in dem beratungsintensiven Geschäft eine großes Potenzial und eine lohnenswerte Investition, wie Sascha Viro bei der Präsentation erklärt. Der Distributor wolle seinen VAD-Bereich (Value Added Services – Mehrwertdienste) ausbauen und „über die Partner-Landschaft für den Mittelstand attraktiver werden“, so Viro.
In den kommenden Monaten will Also für die Vermarktung eine eigene Geschäftseinheit gründen und ein entsprechendes Mitarbeiterteam aufbauen. „Die ersten Informationsrunden und Workshops für die Also-Partner sollen Anfang 2015 stattfinden“, heißt es in der Soester Zentrale. Der Vertrag mit SAP stelle für Also einen echten Meilenstein und einen Prüfstein für das eigene VAD-Angebot dar, betont Viro: „Jetzt können wir diese Enterprise-Technologie wirtschaftlich attraktiv für unsere Partner und ihre Mittelstandskunden gestalten.“
Bei der offiziellen Bekanntgabe zeigt sich Reiner Schwitzki, Sprecher der Geschäftsführung von Also Deutschland, aus mehreren Gründen von der Zukunftstechnologie überzeugt: „Die Leistungsfähigkeit von SAP Hana ist hervorragend für Unternehmen mit sehr hohen Datenvolumina. Wir setzen selber SAP Hana ein und sind damit bestens positioniert, den Nutzen und den Mehrwert zu verstehen und vermitteln. Wir freuen uns, dass wir als Enabler unseren Partnern den Zugang zu dieser hocheffizienten Big-Data-Technologie gewähren können.“
„Eine Art Viktualienmarkt“
Im Zusammenhang der beiden Neuigkeiten ist auch die Aussage von Also-CEO Gustavo Möller-Hergt besser zu verstehen, dass die Unternehmensgruppe kein reiner Distributor mehr, sondern „eine Art Viktualienmarkt“ sei. Damit meint der Also-Chef im übertragenen Sinn, das das Angebot über herkömmliche Dinge hinaus auf eine größere und breitere Auswahl gewachsen ist.
Das kann man dann mit einer anderen Art von Markt vergleichen, der auch großes Vergnügen bereitet: Die Soester Allerheiligenkirmes mit einem Angebot von 400 Schaustellern auf 50.000 Quadratmetern Fläche. Dort kehren die Mitarbeiter und Geschäftspartner von Also traditionell in das Gasthaus „Christ“ ein und feiern bei grooviger Musik und westfälischer Gastfreundschaft.