TV-Chef Kwon

LG sieht brillenloses 3D-TV-Vergnügen als oberstes Ziel

11.04.2011
Nach einem verlustreichen Jahr 2010 ist LGs TV-Sparte wieder auf einem guten Weg, schwarze Zahlen zu schreiben, technologisch setze man dabei vor allem auf FPR 3D, erklärte TV-Chef Kwon Hee-won in einem Interview.

Nach einem Verlust in Höhe von umgerechnet 78,2 Millionen Euro sieht LGs TV-Chef Kwon Hee-won seine Division auf einem guten Weg, durch Kostensenkungsmaßnahmen und Value-Added-TVs wieder in die schwarzen Zahlen zu kommen. Im Zentrum der Bemühungen steht 3D-TV mit der FPR-Polarisationstechnik.

Die chinesischen Zeichen sagen: "Kann Ihre Brille im Kino 3D sehen?"

FPR steht für film-type patterned retarder und ist eine Weiterentwicklung der schon sehr alten Polarisationstechnik mit zikularer Polarisation.

"Ohne Zweifel wird LGs TV-Geschäft im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr gemessen am Profit deutlich besser abschneiden", erklärte Kwon in einem Interview ‚The Korea Times‘ gegenüber.

" Der Verkauf unser FPR-3D-Fernseher werden stark steigen. LG plant die größte Verkaufsaktion alle Zeiten für diese Produkte", so Kwon.

In Deutschland und Frankreich sei der Verkauf der Geräte im Februar schon angelaufen, in den USA letzte Woche über BestBuy.

FPR ist LGs Antwort auf die von Samsung und Sony verfolgte Technik mit der LCD-Shutterbrille und soll im Gegensatz dazu nicht nur weit günstiger sein, weil die Polfilterbrillen schon ab unter 20 Euro zu haben ist, sondern auch 3D-Vergnügen ohne Cross-Talk (Überlappung) versprechen. Außerdem sind die 3D-Polarisationsbrillen Kwon zufolge auch leichter.

"Das ist auch der Grund, warum Japans Sony, eigentlich ein starker Unterstützer von Samsungs Shutterbrillen-Technologie, für kleinere TV-Sets Interesse an FPR 3D bekundet hat. Wenn der Preis der Brillen zu hoch ist, wollen die Kunden die Gläser nicht kaufen", triumphierte der TV-Chef von LG Electronics in dem Interview mit dem koreanischen Magazin.

Etliche andere Hersteller, darunter Philips, den US-Marktführer Vizio und chinesische Unternehmen habe LG schon für das FPR-Technologie auf seine Seite ziehen können. Aber nach Markenwert ist das Samsung-Lager um Sony und Panasonic immer noch größer.

Nachdem Samsung unlängst beschlossen hat, 15 Millionen Dollar in MasterImage, kalifornischer Entwickler von brillenlosen 3D-Lösungen für Mobiltelefone, zu investieren, denkt LG laut Kwon ebenfalls über Investitionen in die brillenlose 3D-TV-Zukunft nach. Brillenlose 3D-TVs sind dem TV-Chef zufolge das oberste Ziel von LG. Aber man werde auch nichts überstürzen.

LG hat vor Jahren schon ein Public Display für brillenloses 3D vorgestellt. Allerdings ist die brillenlose 3D-Darstellung trotz deutlicher Verbesserungen immer noch sehr stark vom Blickwinkel und vom Abstand des Betrachters vom Gerät abhängig. Toshiba hat auch schon brillenlose 3D-Fernseher präsentiert und will laut ‚Digitimes‘ in Bälde auch brillenlose 3D-Notebooks herausbringen. (kh)