Erneut hat Lexmark zugeschlagen: 72 Millionen Dollar ist dem Druckerhersteller aus Lexington / Kentucky die Berliner Software-Schmiede Saperion wert. Damit setzt das Unternehmen den Umbau vom reinen Druckerhersteller zum Lösungsanbieter fort. Erst im März hatte sich Lexmark mit Twistage und AccessVia verstärkt.
Begonnen hat diese Wandlung 2010 mit der Übernahme von Perceptive. Seither hat sich Lexmark mit einer Reihe von weiteren Software-Unternehmen verstärkt und diese in die Perceptive-Struktur eingegliedert. So soll es nun auch mit Saperion geschehen. "Mit dem Abschluss wird Saperion die jüngste Übernahme im Softwarebereich, mit der Lexmark seinen Wandel von einem weltweit führenden Unternehmen der Drucktechnologie zum Anbieter von End-zu-End-Lösungen für Unternehmen forciert", bekräftigt Paul Rooke, Chairman und Chief Executive Officer bei Lexmark. So sei man noch besser in der Lage, die Kunden beim effizienten Umgang mit ihren unstrukturierten Daten zu unterstützen.
Saperion ist in den Bereichen Enterprise Content Management (ECM) und Business Process Management (BPM) tätig. Die Lösungen sind plattformunabhängig und mehrsprachig. Sie lassen sich skalieren und in alle wichtigen ERP-, E-Mail- und Dokumenten-Management-Systeme integrieren. Das Software-Unternehmen hat zudem Cloud-basierte Lösungen und mobile ECM-Lösungen entwickelt, mit denen Mitarbeiter auch außerhalb des Büros auf Inhalte zugreifen können. Zu den Kunden gehören Unternehmen wie Schindler, E.ON, Fleurop, Henkel, Lufthansa, Vodafone, Daimler und Siemens.
Saperion kommt ins Perceptive-Team
Scott Coons, President und Chief Executive Officer bei Perceptive Software sowie Vice President bei Lexmark, fällt nun die Aufgabe zu, Saperion in seinen Unternehmensbereich zu integrieren: "Das Team von Saperion hat sehr gute Technologien für das Prozess- und Content-Management entwickelt. Dazu gehören mobile und Cloud-basierte ECM-Lösungen, die bei mittelständischen und Großunternehmen in ganz Europa im Einsatz sind. Saperion wird Teil des weltweiten Perceptive-Teams von Experten in genau diesem Bereich", erklärt Coons. Zudem verspricht sich der Manager einen Ausbau der weltweiten Perceptive-Präsenz durch die "starke Stellung von Saperion im europäischen Markt".
Saperion-Geschäftsführer Herbert Lörch erhofft sich wiederum die Öffnung neuer Märkte: "Dadurch können wir unsere Lösungen und unseren Support in Regionen anbieten, in denen wir bisher nicht vertreten waren", meint er. Die Kunden sollen so von der größeren internationalen Präsenz profitieren und so einen besseren Support vor Ort bekommen.
Der Abschluss der geplanten Übernahme steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch das Bundeskartellamt, welche im dritten Quartal 2013 erwartet wird. (awe)