Lenovo hat auf seiner TechWorld-Konferenz mehrere neue Produkte vorgestellt, die auf den wieder wichtiger gewordenen Netzwerkrand, den sogenannten Edge, ausgerichtet sind. So wurde etwa der besonders robuste ThinkEdge SE70 entwickelt, um den steigenden Anforderungen an dezentral verfügbare Rechenleistung Rechnung zu tragen. Dazu kommt der ThinkSystem SE350 Edge-Server, der mit Edge-Software von VMware erweitert wird.
KI am Netzwerk-Edge
Die SE70-Plattform eignet sich vor allem für Berechnungen im Bereich Künstliche Intelligenz (KI), die damit auch direkt am Netzwerkrand durchgeführt werden können. Mögliche Einsatzbereiche sind nach Angaben von Lenovo etwa Logistik, Transport, Smart Cities, Einzelhandel, Gesundheitswesen und Fertigung. Der ThinkEdge SE70 wurde in Zusammenarbeit mit Amazon Web Services (AWS) entwickelt und setzt auf den Edge-Lösungen AWS Panorama sowie Jetson Xavier NX von Nvidia auf.
Lenovo will unter anderem eine Variante anbieten, die mit einem vorinstallierten AWS Panorama Device SDK (Software Developer Kit) ausgestattet ist. Damit soll es zum Beispiel möglich sein, eigentliche "dumme", herkömmliche IP-Kameras in smarte Devices zu verwandeln. Denkbar sei es zudem, damit den Lagerbestand in Regalen des Einzelhandels zu überwachen. Das funktioniere sogar in Umgebungen mit begrenzter Internet-Bandbreite.
Von der Lenovo Infrastructure Solutions Group (ISG) stammt der neue ThinkSystem SE350 Edge-Server. Er kann mit einer sich noch in der Entwicklung befindlichen Softwarelösung von VMware ausgestattet werden, die externe Netzwerkkomponenten am Edge überflüssig machen soll. Darüber hinaus kündigte der Hersteller die Erweiterung seiner Lenovo Open Cloud-Automation Management-Software (LOC-A) an. Sie kann nun die Planung, Bereitstellung und Verwaltung von Cloud-Implementierungen im Rechenzentrum bis an den Netzwerk-Edge automatisieren.