Consumer- und SMB-Markt im Visier

Lenovo schwört die EMEA-Partner ein

31.05.2012 von Beate Wöhe
Auf dem EMEA Channel Forum 2012 gab das Lenovo Management gegenüber den Partner diese Woche einen Ausblick auf die Strategie für das laufende Geschäftsjahr.
Sichtlich gut gelaunt: Yang Yuanqin, Lenovo Chairman und CEO, berichtete von den Ergebnissen des Rekordjahres 2011/12 mit 29,6 Milliarden US-Dollar Umsatz und dem Weg von Platz vier auf Platz 2 im weltweiten PC-Markt.
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Auf dem EMEA Channel Forum 2012 ließ Gianfranco Lanci, President EMEA und Senior Vice President Lenovo Group keine Zweifel daran aufkommen, auf welcher weltweiten Marktposition sich der chinesische Hersteller in absehbarer Zeit sehen will und welche wichtige Rolle die EMEA-Region dabei spielt. Die ambitionierten Ziele sind: im 1. Quartal 2013 die Nummer 1 im PC-Weltmarkt zu sein, in der EMEA-Region bis 2013 von Rang 5 auf Rang 3 aufzurücken und 1 Milliarde Dollar Umsatz über den Channel im Geschäftsjahr 2012/2013 zu erreichen, was einem Anstieg um 27,5 Prozent gleichkommen würde.

Um diese Ziele zu erreichen hält das Unternehmen weiterhin an der vor eineinhalb Jahren definierten Strategie "protect and attack" fest. Geschützt sollen vor allem das Geschäft und die Marktposition im chinesischen Markt sowie das in einigen Regionen aufgebaute stabile B2B-Segment werden. "Unternehmenskunden kennen den Lenovo-Brand und vertrauen uns. Es wäre schön, wenn wir diese Situation in EMEA auch bei den Consumer-Kunden hätten", sagte Lanci.

Consumer-Markt mit dem Retail

Um mehr Aufmerksam im anvisierten Consumer-Markt zu erlangen setzt der Hersteller auf drei Punkte: die passenden Produkte, Brandmarketing und den Retailchannel. Denn das anvisierte Ziel des Spitzenplatzes im weltweiten PC-Markt rückt nur in greifbare Nähe, wenn ausreichende Stückzahlen über Consumer-Kunden gesichert sind. Dazu sind zusätzliche Produkte geplant, die speziell auf diese Kundengruppe abzielen. Die Rede ist vor allem von Tablets auf Android-Basis.

Auf Lenovo Smartphones werden die Kunden allerdings - zumindest in Deutschland - noch warten müssen. Mit dieser Produktgruppe will der Hersteller als nächsten Schritt in den russischen Markt gehen. Dort wird der Smartphone-Absatz noch ganz klassisch über den Retail abgewickelt und ist nicht von subventionierten Geräten über die Mobilfunk-Carrier abhängig.

SMB-Markt mit den Resellern

Ein weiterer Punkt auf der Agenda für die EMEA-Region ist das Wachstum im SMB-Markt. Auch hier sind spezielle Produktangebote geplant. So zum Beispiel ein 1-Liter-PC und ein All-in-one-PC-Modell. Einen neuen Angriff im Notebook-Markt startet das Unternehmen außerdem mit einem weiteren Ultrabook, das auf Intels Ivy-Bridge-Plattform laufen wird und Aufmerksamkeit vor allem bei Unternehmenskunden erzeugen soll. Dilip Bhatia, Vice President and General Manager ThinkPad Business Unit, hatte eines der ersten Samples des 14-Zoll” ThinkPad X1 Carbon” im Gepäck, das er stolz in die Runde gab.

Der Ausbau im SMB-Markt geht nicht ohne Systemhaus- und Reseller-Partner. Hier hat die EMEA-Region bereits begonnen ihre Hausaufgaben zu machen. In den vergangenen Monaten seien pro Monat 700 neue Partner rekrutiert worden. "Vorsicht ist natürlich geboten, dass die Anzahl der Partner nicht zu schnell zu groß wird", bestätigte Robert Pasquier Executive Director und Head of SMB Central Region im Gespräch mit ChannelPartner. Auch EMEA-Chef Lanci weiß das, ist aber entspannt: "Natürlich muss man vorsichtig sein, aber wenn ein Unternehmen 25 bis 30 Prozent im Jahr wächst, braucht es auch eine wachsende Partnerzahl. Und wenn wir in dieser Geschwindigkeit weiterwachsen, müssen wir den Channel vergrößern."

In den Produktbereichen PC, Tablet, Smartphone und Smart TV können sich die Partner und Kunden weltweit außerdem auf eine Vielzahl von neuen Formfaktoren aus dem Hause Lenovo gefasst machen. Der Hersteller bezeichnet diese Entwicklung als "PC+ Technologien". Die Basis dieser Geräte ist ein PC und Lenovo arbeite daran, für die Anwender interessante neue Geräte zu entwerfen - auch im Hinblick auf den zunehmenden Trend des Bring your own device. "Wir werden in den kommenden drei bis fünf Monaten ein Feuerwerk an neuen Produkten auf den Markt bringen", sagte Vincent Fauquenot, Vice President Products & Channel EMEA. (bw)