Das neue Partnerprogramm "Lenovo 360" hatte der chinesische Hersteller den Partnern bereits im vergangenen Jahr vorgestellt, doch erst im Frühjahr 2023 wurde "Lenovo 360" in die Tat umgesetzt. Nun konnten die Lenovo-Verantwortlichen auf dem Channel Kickoff '23 in Stuttgart über erste Erfahrungswerte sprechen.
So bietet das Partnerprogramm die Basis für ein ganzheitliches Geschäft mit Lenovo, über die klassischen PCs und Notebooks samt Zubehör, über Server, Storage und Data Center bis zu Lösungsgeschäft und Services. Bei Lenovo sieht man es als einen klaren Vorteil gegenüber dem Mitbewerb, in allen drei Geschäftsbereichen präsent zu sein und mit allen damit verbundenen Themen umgehen zu können. "Wir lieben unseren neuen Spielplatz, und wir können überall mitspielen", freut sich Oliver Rootsey, Sales Director for Intelligent Devices & Infrastructure Solutions.
Markenbekanntheit bei Data Center steigt
Bei der Marktmacht im PC-Segment, geriet in der Vergangenheit die Produkte und Lösungen aus dem Data-Center-Bereich gerne einmal ins Hintertreffen. Mirco Krebs, Vice Preseident und Managing Director DACH bei Lenovo, spricht angesichts des Images eines PC-Herstellers sogar von einem einstigen "Geheimnis, dass wir Data-Center-Produkte haben". Doch dieses Geheimnis ist mittlerweile gelüftet: Laut Krebs steigt die Markenbekanntheit von Lenovo nun auch in diesem Bereich rapide. "Wir hatten ein cooles Geschäftsjahr", bekräftigt Dieter Stehle, General Manager Lenovo Infrastructure Solution Group DACH.
Eine weitere Baustelle im Produkt- und Markenmix ist nach wie vor Motorola. Bereits 2014 erwarb Lenovo die Smartphone-Sparte von Google, doch bisher tut man sich bei Lenovo schwer, das Mobilfunkgeschäft in die bestehenden Partnerstrukturen zu integrieren. Auch hier soll Lenovo 360 Abhilfe schaffen und Partner dazu animieren, ihren Kunden auch Smartphones anzubieten. Dabei sollen auch die passenden Produkte helfen: Das ThinkPhone by Motorola soll an den großen Erfolg der ThinkPads aus dem Notebook-Segment anknüpfen. So können Partner bereit jetzt auf Thinkphones auf dem Lenovo-Bid-Portal für Projekte zugreifen. Laut Sales Director Rootsey sollen auch bald die Umsätze auf den Partnerstatus angerechnet werden.
Durchwachsene Jahreszahlen
Die just zur Partnerkonferenz veröffentlichten Jahreszahlen des Konzerns zeigen, dass der Gesamtumsatz um 14 Prozent auf insgesamt rund 62 Milliarden Dollar zurückgegangen ist. Dies ist vor allem dem schwachen PC-Geschäft geschuldet, dass immer noch den Löwenanteil des Lenovo-Umsatzes ausmacht. Die Rekordergebnisse der Infrastructure Solutions Group (ISG) mit einem Umsatzwachstum von 37 Prozent sowie der Solutions and Services Group (SSG) mit einem Plus von 22 Prozent konnten zwar den Verlust der Intelligent Devices Group (IDG) nicht kompensieren, aber abmildern.
Doch auch im PC-Geschäft geht es wieder aufwärts: So erwartet man bei Lenovo eine Rückkehr zum Wachstumskurs bereits im zweiten Halbjahr 2023. Bei allen Marktschwankungen der letzten Jahre mit Lieferschwierigkeiten aber auch Überkapazitäten bereiteten Hersteller und Partner erhebliche Probleme. "Das Lieferzeitenthema gibt es nicht mehr", verspricht DACH-Chef Krebs. Man habe zudem Überbestände abgebaut und sei nun wieder auf einem Niveau wie vor der Pandemie. "Wir gehen nun vom Verteilen wieder zur Akquise über", kündigt er an. Krebs appelliert damit auch an die Partner, neue Produkte und neue Lösungen bei sowohl bei bestehenden Kunden anzusprechen als auch damit neue Kunden zu gewinnen.
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