Server und Workstations

Lenovo fertigt nun in Europa

14.06.2022 von Armin Weiler
Der chinesische IT-Konzern Lenovo hat im ungarischen Ullo ein Werk eröffnet, in dem nun Serverinfrastruktur, Storagesysteme und High End-Workstations für die Märkte in Europa, des Nahen Ostens und für Afrika produziert werden.

Eine zentralisierte Produktion kann Kosten- und Effektivitätsvorteile bringen, ist aber auch anfällig für vielfältige Störungen wie unterbrochene Lieferketten, Naturkatastrophen oder Pandemien. Die letzten Jahre haben einige Beispiele dafür geliefert.

Ab sofort produziert Lenovo in Ungarn Serverinfrastruktur, Storagesysteme und High End-Workstations.
Foto: Lenovo

In den letzten Jahrzehnten gab es eher eher der Trend zur Verlagerung von Produktionsstätten nach Fernost. So hatte beispielsweise Fujitsu die Produktion in Augsburg eingestellt. Nun wollen Unternehmen wieder die Vorteile der Fertigung in Kundennähe nutzen. Ein Beispiel dafür sind die Pläne Intels, bei Magdeburg eine große Chip-Fabrik zu bauen.

Nun nimmt auch Lenovo die Produktion in Europa auf. Das neue Werk im ungarischen Ullo wird Teil eines Netzes von etwa 35 Fertigungsstandorten auf der ganzen Welt. Hier verfolgt der chinesische IT-Konzern einen hybriden Ansatz von eigenen Fabriken und Auftragsfertigung. So will man die Lieferketten besser im Griff haben und damit die Kunden optimaler bedienen. Zudem werden Frachtkosten eingespart.

Lenovo-Produktionsstätte in Ullo / Ungarn














Nachhaltige Produktion

Mit einer Fläche von fast 50.000 Quadratmetern, verteilt auf zwei Gebäude und drei Stockwerke, ist der neue Standort eine der größten Produktionsstätten von Lenovo. Die Produktionslinie kann mehr als 1.000 Server und 4.000 Workstations pro Tag herstellen die speziell nach Kundenwünschen gefertigt werden können. "Mit der offiziellen Eröffnung unserer Produktionsstätte in Ungarn haben wir einen wichtigen Meilenstein in der Optimierung und Weiterentwicklung unseres globalen Produktionsnetzwerks erreicht. Durch die gute Anbindung Ungarns sind wir viel näher an unseren europäischen Kunden, sodass wir ihre Bedürfnisse erfüllen und gleichzeitig innovativ bleiben können", erklärt Francois Bornibus, Senior Vice President und EMEA President bei Lenovo.

Das Werk soll auch dabei helfen, die selbst gesteckten Klimaziele zu erreichen. Laut Lenovo erzeugen die mit der Fabrik errichteten Solarzellen eine Leistung von 0,5 Megawatt. Durch die Produktion in Kundennähe werden Frachtkilometer drastisch reduziert. Zudem setzt das Unternehmen in Ullo nachhaltigere Fertigungsverfahren wie ein patentierter Niedrigtemperatur-Lötprozess ein.

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