Der weltgrößte LCD-Panelhersteller AU Optronics (AUO) sieht in der zuletzt befürchteten Verknappung des Angebots an qualifizierten Arbeitskräften in China nur einen geringen Einfluss auf die eigenen Produktionsvorhaben. Wie das asiatische Portal DigiTimes unter Berufung auf AUO-CEO LJ Chen berichtet, sei der Mangel an ausgebildetem Personal nicht auf Gesamtchina in gleicher Weise zu beziehen. Die Folgen eines Mangels ließen sich eher im Süden der Volksrepublik feststellen. Andere Regionen seien nicht so stark betroffen.

Wettbewerbsfähigkeit gesichert

Der Branchenriese, der sich unter anderem zum Ziel gesetzt hat, 2012 bereits 80 Prozent aller Monitor-Panels mit LED-Backlight auszuliefern, sieht die eigene Wettbewerbsfähigkeit trotz Krise nicht gefährdet. Laut Chen ist das Unternehmen im Vergleich zur Konkurrenz deutlich besser aufgestellt und profitiert von seiner China-Kompetenz im Bereich 6G-Fabriken. Zudem sei man optimistisch, dass sich die bereits begonnene Produktion in 8G-Standorten in Taiwan als Standard durchsetzt. Laut Marktgerüchten strebt AUO eine 7,5G-LCD-Linie in China an und sieht bei den zum Betrieb erforderlichen Arbeitskräften noch keine Angebotsprobleme.

Die AUO-Ausbaupläne sind ambitioniert. Im Hightech-Cluster Central Taiwan Science Park will der Konzern bereits im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres mit der Produktion in seiner zweiten 8,5G-Fabrik beginnen. Auch hat Chen für die Zukunft geplant, die 10G- und 11G-Produktionslinien zu errichten. Um sich die Technologieführerschaft zu bewahren, hatte Taiwans Regierung bereits vor einigen Wochen den Investitionsbann für LCD-Panel-Werke einheimischer Hersteller in China aufgehoben. Anlagen bis zur fünften Generation bedürfen demnach keiner Genehmigung. 6G- und entwickeltere Werke sind aber auf drei beschränkt. (pte/rw)