Gewinnsteigerung von 5.729 %

LCD-Glas-Riese Corning legt kräftig zu

29.04.2010
Dank starker LCD-Glas-Zuwächse hat das New Yorker Unternehmen Corning im ersten Quartal 2010 einen Nettogewinn von 816 Millionen Dollar erzielt. Das sind 5.729 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und 10 Prozent über dem letzten Quartal 2009.

Dank starker LCD-Glas-Zuwächse hat das New Yorker Unternehmen Corning im ersten Quartal 2010 einen Nettogewinn von 816 Millionen Dollar erzielt. Das sind 5.729 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und 10 Prozent über dem letzten Quartal 2009.

"Getrieben durch exzellente Ergebnisse in nahezu allen größeren Geschäftsfeldern, war unser erstes Quartal überwältigend. Besonders zufrieden sind wir mit der Performance bei Display-Technologien (Glassubstrate, auch Muttergläser genannt), bei denen wir praktisch ausverkauft waren", freut sich Corning-Chairman und -CEO Wendell P. Weeks. Corning gilt auch als führender Hersteller von Glasfasern für Glasfaserkabel.

Für die ersten drei Monate des Jahres weist Corning einen Gesamtumsatz von 1,55 Milliarden Dollar aus, ein Plus von 1 Prozent gegenüber Q4/09 und 57 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.

Ein Nettogewinn von 816 Millionen Dollar bei einem Gesamtumsatz von 1,55 Milliarden Dollar lässt auf traumhafte Margen schließen. Tatsächlich konnte Corning die Bruttomarge auf 47 Prozent steigern. Ein Quartal zuvor waren es 42 Prozent und im Vergleichszeitraum des Vorjahres 27 Prozent.

Nachdem Corning und andere Glassubstrathersteller wie Asahi (Lieferant der Waben der Münchener Allianz Arena) im Vorjahr ihre Produktion gedrosselt und sogar ganze Fabriken vorübergehend stillgelegt haben haben, um einen möglichen Nachfrageeinbruch und Preisverfall aufzufangen, laufen die Förderbänder wieder Hochtouren und zeigen sich erste Anzeichen von erneuten Glasengpässen.

Corning zufolge ist die hundertprozentig eigene Glasproduktion im ersten Quartal sequentiell um 12 und übers Jahr gesehen um 127 Prozent gestiegen. Die Lieferungen aus dem Joint-Venture Samsung Corning Precision Glass (SCP) sind dagegen im Vergleich zum Vorjahresquartal nur um 64 Prozent nach oben gegangen.

Die Display-Technologie-Umsätze sind sequentiell um 9 Prozent und übers Jahr gesehen um 119 Prozent auf 782 Millionen Dollar gestiegen, und das obwohl die Glaspreise im ersten Quartal 2010 leicht gesunken sind, so Corning.

Angesichts einer alle Erwartungen übertreffenden Nachfrage nach LCD-TVs, Notebooks und Desktop-Computern im ersten Quartal hat Corning die Prognosen für den weltweiten LCD-Glassubstrat-Markt angehoben.

Ursprünglich war das Unternehmen für 2010 von einer weltweiten Nachfrage entsprechend einer Fläche von 2,8 bis 3,0 Milliarden Quadratfuß (260 bis 279 Millionen qm) ausgegangen. Die neuen Prognosen liegen bei 2,9 bis 3,1 Milliarden Quadratfuß, was einer jährlichen Zuwachsrate von 18 bis 27 Prozent entspräche. Mit 3,1 Milliarden Quadratfuß (288 Millionen qm) könnte man über 40.336 Fußballfelder mit dem Standardmaß von 68 x 105 m füllen.

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Nachdem die Produktion bei Corning und Asahi im Sommer 2009 wieder anlief, hat ein Erdbeben in Japan eine Fabrik von Corning lahmgelegt, wodurch sich die damals ohne bestehenden Glasengpässe wieder verschärft hatten und nicht nur die Preise für LCD-Panels, sondern auch die für manche Endgeräte erneut gestiegen sind. Corning hat zwar versprochen, die Produktion zu erhöhen, um die Nachfrage bedienen zu können, aber Unwägbarkeiten wie ein neues Beben sind natürlich nicht auszuschließen. (kh)